Jason Anderson bekam während der Off-Season spanischen Zuwachs durch Jorge Prado. Während sein neuer Teamkollege am 11. Januar sein US-Debüt für Kawasaki gibt, startet „El Hombre“ in seine 15. Saison. Für das amerikanische Kawasaki Werksteam fährt er seit 2022. Zwar konnte er für #TeamGreen noch keinen Titel einfahren, doch überzeugte viele Skeptiker und Fans des Supercross-Sports mit zahlreichen Siegen in seinem ersten Jahr für Kawasaki und Platz zwei in der Meisterschaft. Doch nach mehr als einem Dutzend Jahren im Profisport hat der US-SX Champ von 2018 noch lange nicht genug.
„Ich werde im Februar 32 Jahre alt. 14 Jahre habe ich bereits hinter mir, und nun gehe ich in mein 15. Jahr. Das ist irgendwie surreal. Es ist super-cool, und ich bin aufgeregt. Hätte mir jemand gesagt, dass ich 15 Jahre in diesem Sport dabei sein würde, auf einem Werksteam und mit der Chance, Rennen zu gewinnen, hätte ich es kaum geglaubt“, erklärte er. Anderson, der 2012 sein Debüt im Angel Stadium gab, ist noch immer begeistert von der Atmosphäre des legendären Stadions. „Es ist verrückt, ich fühle mich immer noch wie ein kleines Kind, das zur Pressekonferenz geht. Ich will jede Sekunde genießen, denn alles vergeht im Handumdrehen, und ich will nicht, dass es endet.“
Wenn Anderson auf 2024 blickt, sieht er viel Verbesserungspotential. Ein fünfter Platz in der Gesamtwertung und vier Podiumsplatzierungen sind dem Kawasaki-Piloten zu wenig. „Wir waren im ersten Jahr mit dem neuen Motorrad, und ich denke, wir haben jetzt ein paar Dinge, die uns weiter nach vorne bringen könnten. Mein Traum ist es, auch in meinen 30ern noch zu gewinnen. Es ist schwer, auf diesem Niveau dauerhaft erfolgreich zu sein, aber ich bin bereit, alles zu geben“, führte er aus. Ein besonderes Highlight für Anderson ist sein neuer Teamkollege Jorge Prado, der von der MXGP-Serie kommt: „Jorge bringt frische Energie ins Team. Er ist neu in dieser Welt und bringt viel Begeisterung mit. Das ist ansteckend und motiviert das gesamte Team.“
Einer von Andersons langjährigen Rivalen ist Eli Tomac. Trotz ihrer langen gemeinsamen Geschichte haben die beiden wenig Kontakt. „Wir haben unterschiedliche Programme. Er lebt in Colorado, ich in Kalifornien. Trotzdem ist es cool, dass wir nach all den Jahren immer noch gegeneinander antreten.“ 2022 sorgten die beiden Piloten mit ihrer Dominanz und intensiven Zweikämpfen für zahlreiche spannende Rennen. Mit Blick auf die weiteren Konkurrenten der Saison 2025, darunter Jett Lawrence, Chase Sexton und Cooper Webb, bleibt Anderson realistisch: „Die Klasse ist unglaublich stark. Man kann sich nicht mehr darauf verlassen, sich von hinten durch das Feld zu kämpfen. Es geht darum, den bestmöglichen Start hinzulegen und das Beste daraus zu machen“, gibt „El Hombre“ zu. Manche im Sport sagen, dass es mit eines der stärksten Fahrerfelder jemals ist.
Besonders Jett Lawrence sieht Anderson als große Herausforderung. „Wenn man ihn schlagen will, dann jetzt. Wenn er weiter so an Selbstvertrauen gewinnt, wird er schwer zu stoppen sein.“ 2024 sind die beiden Piloten bereits aneinander geraten. Ein langwieriger Zweikampf, bei dem Lawrence nicht an Anderson vorbeikam, sorgte nach der Zielflagge für eine hitzige Diskussion und so manche Handgreiflichkeiten. Beider erhielten für den Vorfall eine Strafe von 1000$. Lawrence entschuldigte sich kurz danach bei Anderson über Instagram. Anderson legte jedoch offen, dass Jett niemals mit ihm persönlich sprach oder die Instagram-Posts bezüglich des Vorfalls selbst geschrieben habe.
Ein besonderes Ziel für Anderson ist es, ein Jahrzehnt nach seinem ersten Sieg in Anaheim erneut dort zu gewinnen. „Mein erster Sieg war 2014. Es wäre unglaublich, zehn Jahre später wieder zu gewinnen. Die Konkurrenz macht es mir nicht leicht, aber ich werde es ihnen auch nicht leicht machen.“
Jason Anderson mag einer der erfahreneren Fahrer im Feld sein, doch seine Leidenschaft ist ungebrochen. Mit harter Arbeit, neuen Teamdynamiken und einem klaren Fokus auf den Erfolg freut er sich auf den Saisonauftakt in Anaheim und hofft, seine Fans erneut zu begeistern.
