Das Monster Energy Pro Circuit Kawasaki-Team reiste mit der Meisterschaftsführung in beiden 250ccm-Meisterschaften nach Nashville, Tennessee. Aufgrund des ersten von zwei East-/West-Showdowns der Monster Energy AMA Supercross-Meisterschaft mussten auch beide Kawasaki-Piloten ausrücken. Bereits im Zeittraining nahmen die Dinge ihren Lauf. Auch im Main Event sollte es nicht besser werden. Ein Pilot rettete sich in die Punkte, während der andere das Rennen frühzeitig beendete.
Runde 14 der Monster Energy AMA Supercross-Meisterschaft war vor allem für das Monster Energy Pro Circuit Kawasaki-Team schwer zu verkraften. Im Zeittraining kollidierte der Führende der Westküstenmeisterschaft Cameron McAdoo mit einem anderen Piloten. Bei dem Zusammenstoß zwischen ihm und Privateer Logan Leitzel (Kawasaki) fiel McAdoo auf seine Schulter. Erste Untersuchungen bei den Ärzten vor Ort ergaben zwar, dass der Sturz keine schlimmeren Verletzungen mit sich zog, jedoch musste McAdoo mit einer angeschlagenen Schulter und starken Schmerzen in den Abend starten.
In den Vorläufen sollte es für das grüne Werksteam nicht besser werden. Nach einem schlechten Start musste Levi Kitchen sich in seinem Vorlauf vor dem LCQ retten. Gegen Ende des Rennens macht der zu dem Zeitpunkt noch Meisterschaftsführende einiges an Boden gut, beendete das Rennen allerdings nur auf Platz sechs. Damit durfte er lediglich als zwölfter ans Gatter rollen. Auch McAdoo verschaffte sich keine gute Ausgangslage für das Main Event. Er kam beim Start nicht gut weg und lag zunächst auf Platz sieben. Mit sichtlich starken Schmerzen fiel er bis auf Platz neun zurück, welchen er knapp übers Ziel rettete.
Im Main Event knallte es bei beiden Piloten buchstäblich dann richtig. In der ersten Sprungsektion, nachdem das Gatter fiel, kamen die beiden Meisterschaftsführenden in der Luft zusammen. McAdoo sprang Kitchen vor das Vorderrad. Der „Chefkoch“ ging dadurch zu Boden und fiel stark auf die rechte Seite sowie seinen Kopf. Kurz darauf fuhr noch Max Anstie (Honda) über Kitchen. Auch McAdoo stürzte noch in der selben Kurve bei einer Kollision mit Nate Thrasher (Yamaha). Beide Piloten nahmen ungeachtet der Geschehnisse wieder die Fahrt auf. Der taffe McAdoo gab sich wenig später aber geschlagen und beendete das Rennen aufgrund von starken Schmerzen frühzeitig. Kitchen kämpfte bis zum bitteren Ende trotz seines angeschlagenen Körpers. Die Ziellinie überquerte er auf Platz 14. Damit ließ er den neuen Meisterschaftsführenden RJ Hampshire (Husqvarna) um nur zwei Punkte entkommen. Später am Abend postete Kitchen ein Bild von sich im Krankenhausbett – damit ist sein 14. Platz noch beeindruckender.
„Unglücklicherweise sind ein Fahrer und ich im Zeittraining zusammengestoßen. Dabei habe ich mir meine Schulter verletzt“, erklärte Cameron McAdoo auf Instagram. „Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um das Main Event zu fahren. Es war mir aufgrund meiner Verletzung letztlich einfach nicht möglich, bis zum Ziel durchzuhalten, ohne weiteres Risiko einzugehen. Ich werde diese Woche weiter untersucht, um das Ausmaß der Verletzung festzustellen. Sobald ich etwas weiß, werde ich alle informieren. Es ist sehr einfach, sich zu fragen: “Warum ich?”, aber ich habe gelernt, dass diese Denkweise mich nicht weiterbringt. Vielen Dank an das Team, meine Sponsoren und Fans für die anhaltende Unterstützung. Darüber hinaus bin ich froh, dass es Levi [Kitchen] nach unserem Crash gut geht.“
„So schnell können sich die Dinge ändern. Es fühlt sich so an, als habe ich mir in Nashville ein paar Rippen gebrochen“, schieb Levi unter seinem Bild im Krankenhaus. „Wir werden sehen, was die Ärzte sagen. Trotz allem bin ich froh, dass ich noch ein paar Punkte retten konnte. Es ist noch nicht vorbei.“
Damit entglitt Mitch Payton und dem gesamten Monster Energy Pro Circuit Kawasaki-Team gleich in beiden Meisterschaften die Führung. Nach Forkners schwerem Sturz zum Saisonbeginn und dem erneuten verletzungsbedingten Ausfall von Hammaker schmerzen die Ereignisse in Nashville für alle Beteiligten sehr. Es bleibt abzuwarten, ob Kitchen und McAdoo für die letzten Rennen nochmal zurückkehren können, um um den Titel zu kämpfen.
