Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen

Titel-Hattrick für Honda

Artikel lesen
Lesedauer: 8 min

Am vergangenen Wochenende fand zum letzten Mal in der diesjährigen Monster Energy AMA Supercross Championship ein Abend geballt mit spannenden Rennen statt. Dafür ging es für die Fahrer nach Salt Lake City, Utah, wo einiges an Regen runterkam.

In der Viertelliterklasse standen die Champions beider Küstenmeisterschaften zwar schon fest, allerdings stand der letzte Ost/West-Vergleich auf dem Programm. Im Hauptrennen der 250SX standen demnach nur die schnellsten Fahrer beider Küsten am Startgatter. Hierbei hatten alle Kontrahenten ein letztes Mal die Chance den Australier Jett Lawrence auf seiner 250ccm-Maschine zu schlagen. In der Klasse der „Big Boys“ musste noch ein Titel vergeben werden. Diesen hatte Chase Sexton zwar schon so gut wie inne, doch der Deutsche Ken Roczen hatte die Möglichkeit sich in der Gesamtwertung noch auf Platz drei einzuordnen. 

Chase Sexton: „Wow, 450SX-Champion 2023 – Das fühlt sich irgendwie noch gar nicht real an.“

Von den Punkten her war der Honda-HRC-Pilot Chase Sexton bis zum Ende des Hauptrennens noch kein offizieller Meister, jedoch konnte ihn Aufgrund der verletzungsbedingen Ausfälle seiner unmittelbaren Verfolger Eli Tomac (Yamaha) und Cooper Webb (KTM) niemand mehr in der Punktetabelle einholen. Somit hätte Sexton am Ende nicht einmal mehr die Ziellinie überqueren müssen, um Meister zu werden. Dennoch wollte der 23-Jährige beim letzten Rennen noch einmal seine derzeitige Form unter Beweis stellen und einen weiteren Supercross-Sieg einfahren. Mit einem haushohen Sieg im Vorlauf ging es für ihn zum Hauptrennen. Hier holte er den Holeshot und war von da an auf und davon. Seinen ersten Titel in der Klasse der „Big Boys“ holte er mit einem grandiosen Sieg und beendete die Saison in Top-Form.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen
Mit einem Sieg zum Ende des 450SX-Titelkampfs: Chase Sexton

„Wow, 450SX-Champion 2023 – Das fühlt sich irgendwie noch gar nicht real an. Darauf habe ich hingearbeitet, seit ich zweieinhalb Jahre alt war und zum ersten Mal auf ein Motorrad stieg.  Seitdem ist das mein Ziel. Dieses Jahr war definitiv nicht einfach. In der Mitte der Saison ging es auf und ab, aber ich habe vier der letzten sechs Siege geholt und war am Ende wirklich stark, als ich es musste. Das bedeutet mir so viel. Ich könnte mir keine bessere Gruppe von Leuten als unser Team um mich herum wünschen. Ich bin super, super dankbar und glücklich.“

Aaron Plessinger: „Die Whoops waren schwierig, wie ich im Vorlauf mit meinem Sturz gezeigt habe.“

Nach einer mehrwöchigen Verletzungspause kam der KTM-Werksfahrer Aaron Plessinger für das letzte SX-Rennen der Saison zurück und ging ans Gatter. Dabei ließ er im Vorlauf kurz den Atem aller seiner Fans stocken, indem er in einer 180°-Linkskurve einfach über den Anlieger fuhr. Mit einem neunten Platz kam rettete er sich dann gerade so noch auf direktem Wege in das Hauptrennen. Dies startete er trotz schlechtem Startplatz im vorderen Mittelfeld. Von dort aus arbeitete er sich bis auf Platz zwei vor. Somit konnte Plessinger im letzten Lauf noch einen weiteren Pokal mit nach Hause nehmen.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen
Glänzte nach mehrwöchiger Verletzungspause mit einer Podiumsplatzierung: Aaron Plessinger

„Es ist ein gutes Gefühl, die Saison mit einem Podium abzuschließen. Ich bin vor ein paar Wochen gestürzt und war mir nicht sicher, ob ich rechtzeitig zum Saisonfinale zurückkommen kann. Ich habe im Laufe der Woche gute Fortschritte gemacht und beschlossen, dass ich das Rennen fahren kann. Ich bin immer noch ein wenig angeschlagen, aber heute war ein verrückter Tag! Die Wolken waren überall – es war heiß und kalt, und dann kam der Regen. Die Strecke ist wie Beton, und der Regen machte es schwierig, aber es hat Spaß gemacht. Die Whoops waren schwierig, wie ich im Vorlauf mit meinem Sturz gezeigt habe. Wir kamen gut zurück, wurden Zweiter im Hauptrennen und ich bin begeistert, so die Supercross-Saison so zu beenden.“

Justin Hill: „Das erste 450er-Podium meiner Karriere zum Saisonende!“

Der Ex-Polizist Justin Hill zeigte über die gesamte Saison eine beachtliche Leistung. Gegen Ende der diesjährigen Meisterschaft hatte er sich zum Ziel gesetzt, im Hauptrennen unter die Top 5 zu kommen. Sein Ziel übertraf er in Salt Lake City haushoch. Für Hill und seine KTM gab es nicht nur eine Top Fünf Platzierung, sondern gleich einen Podiumsplatz inklusive zugehöriger Trophäe. Nach den Fortschritten von Rennen zu Rennen in dieser Saison bleibt abzuwarten, wie es nächstes Jahr für ihn weitergeht.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen
Sicherte sich das erstes 450SX-Podium seiner Karriere: Justin Hill

„Das erste 450er-Podium meiner Karriere zum Saisonende! Ich war mir fast sicher, dass ich dieses Gefühl nie wieder in meinem Leben erleben würde. Ich bin so begeistert, dass ich wieder das tun kann, was ich liebe. Und was für ein Rennen das war. Ein riesiges Dankeschön an die gesamte Tedder-Familie und meinen Mechaniker. Wir haben einen langen Weg bis hier zurückgelegt und ich könnte nicht stolzer sein.“

Ken Roczen: „Ich habe mich bisher noch nie wirklich am Knie verletzt, also weiß ich nicht, wie sich ein kaputtes Knie anfühlt. Aber es fühlte sich in diesem Moment nicht gut an.“

Der Thüringer Ken Roczen auf seiner Ecstar Progressive Insurance Suzuki hatte in Salt Lake City nach den Verletzungen von Justin Barcia (GASGAS), Cooper Webb und Eli Tomac die Möglichkeit, auf Platz drei der Gesamtwertung zu fahren. Hierfür hätte Kenny lediglich zwei Punkte einfahren müssen. Der 29-Jährige begann den Abend mit einem souveränen Sieg in seinem Vorlauf und auch das Hauptrennen ging gut für ihn los. Nach dem Start lag er in den Top 5, allerdings nicht lange, denn bereits wenig später verdrehte sich „Kickstart Kenny“ das linke Knie, als er in einer 180°-Linkskurve über das Vorderrad wegrutschte und dabei durch Aufsetzen seines linken Fußes versuchte, einen Sturz zu verhindern. Aufgrund der dabei auftretenden Schmerzen nahm Roczen das Gas raus und verließ auf direktem Wege die Strecke. Damit gab es für ihn am Ende nur ein DNF und „nur“ den vierten Platz in der Meisterschaft.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen
Überstand nicht die erste Runde des Hauptrennens: Ken Roczen

„Man konnte bei der Anfahrt auf die Kurve nicht viel sehen, also nahm ich die wirklich hohe Spur. Dabei stürzte ich aber fast, streckte meinen Fuß aus und überdehnte mein Knie total. Ich hatte sofort starke Schmerzen, deshalb habe ich mich geschont und bin aus dem Rennen ausgestiegen. Ich habe mich bisher noch nie wirklich am Knie verletzt, also weiß ich nicht, wie sich ein kaputtes Knie anfühlt. Aber es fühlte sich in diesem Moment nicht gut an. Ich werde abwarten müssen, was los ist.“

Jett Lawrence: „Natürlich hätte ich mir keinen besseren Weg wünschen können, meine 250er-Karriere zu beenden.“

Entgegen dem, was man sonst von ihm gewohnt war, gewann Jett Lawrence den letzten Vorlauf auf seiner 250ccm Honda-Werksmaschine nicht. Hierbei kam er als Drittplatzierter ins Ziel. Im Hauptrennen erwischte Lawrence dann aber einen sehr guten Start und nahm das Rennen als Zweiter auf. Vor ihm fuhr der Husqvarna-Pilot RJ Hampshire. Im weiteren Rennverlauf lieferten sich die beiden einen spannenden Zweikampf. Dieser endete mit einer vermutlich kleinen Rache von dem Mann mit der Startnummer #1W für den letzten East-West-Showdown in East Rutherford. New Jersey. In einer 180°-Kurve überholte Lawrence Hampshire mit einem aggressiven, aber sauberen Blockpass und übernahm die Führung. Damit gewann der Australier sein letztes Rennen in der Viertelliterklasse und wird in zwei Wochen zum ersten Mal mit den „Big Boys“ an den Start gehen.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen
Beendete mit einer Maximalleistung seine 250SX-Karriere: Jett Lawrence

„Ich habe immer noch nicht begriffen, dass dies mein letztes 250er-Rennen war. Es ist mir wirklich nicht in den Sinn gekommen, bis ich die Ziellinie überquerte. Natürlich hätte ich mir keinen besseren Weg wünschen können, meine 250er-Karriere zu beenden. Ich wünschte, ich hätte heute mehr mit Hunter kämpfen können, aber ich nehme den Sieg wie er ist. In diesem Sommer wird es seltsam für mich sein, weil ich einen anderen Zeitplan habe und mich zu einer anderen Zeit anziehen muss als Hunter. Die Outdoorsaison wird bestimmt voller lustiger Zweikämpfe mit meinem Teamkollegen Chase sein, und es wird einfach eine tolle Lernerfahrung sein. Es ist aufregend, wieder ganz von unten anzufangen.“

RJ Hampshire: “Es hätten acht sein sollen, aber wer zählt schon New York?“

RJ Hampshire zeigte sich in Salt Lake City trotz des Regens von einer sehr guten Seite. Im Vorlauf kam er als Zweiter ins Ziel und sicherte sich damit eine gute Position für die Wahl des Startgatters. Seine Wahl war so gut, dass er im Hauptrennen als er Erster aus dem Gatter und um die Startkurve kam. Später im Rennen reichte sein Speed dann jedoch nicht, um Lawrence hinter sich zu halten. Wenig später wurde er überholt und behielt Position zwei dann bis ins Ziel. Hampshire verlängerte seinen Vertrag mit Husqvarna bereits vor einigen Rennen, sodass man gespannt sein kann, ob er nächstes Jahr um den Titel kämpft. 

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen
Am Saisonende noch einmal aufs Podium: RJ Hampshire

„Es war eine großartige Nacht und eine großartige Saison. Ich habe mir selbst eine Chance gegeben, das ist alles, was ich für heute Abend von mir verlangt habe. Ich hatte einen wirklich guten Start. Ich habe ihn nur irgendwie in den Whoops verloren. Aber insgesamt war es wirklich solide. Ein weiteres Podium, das siebte in dieser Saison. Es hätten acht sein sollen, aber wer zählt schon New York? Die Saison hat mein Selbstbewusstsein gestärkt und ich versuche bei den Outdoors dieses Momentum beizubehalten. Wir werden auch dort eine wirklich großartige Saison haben.“

Levi Kitchen: „Deshalb bin ich bereit, nächstes Jahr einer der Jungs zu sein, die jedes Mal um den Sieg kämpfen.“

Der Abend begann für den Star Racing Yamaha-Piloten Levi Kitchen mit einem Sieg im Vorlauf sehr gut. Im Hauptrennen ging er als Vierter um die die erste Kurve und lag eine Kurve später auf Platz drei. Diese Position sollte er von da an für die gesamte Renndauer auch behalten. Kitchen hat in dieser Saison gezeigt, dass er den Speed besitzt, an der Spitze mitzuhalten. Mit einem Sieg und mehreren Podiumsplätzen ist er für die Saison 2024 ein heißer Titelkandidat.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen
Gehört 2024 zum Favoritenkreis: Levi Kitchen

„Es war ein ziemlich guter Tag für mich – ich habe mich als Vierter qualifiziert, den Vorlauf gewonnen und bin dann Dritter im Hauptrennen geworden. Ich bin nicht nur mit dem Tag zufrieden, sondern auch mit der Saison als Ganzes. Es war ein Jahr, in dem ich viel gelernt habe. Deshalb bin ich bereit, nächstes Jahr einer der Jungs zu sein, die jedes Mal um den Sieg kämpfen. Darauf freue ich mich genauso wie auf die Outdoors sehr!“

Hunter Lawrence: „Ich hatte nicht den besten Start und als ich in der ersten Runde jemandem ins Heck gefahren bin, wusste ich, dass das nicht mein Rennen werden würde.“

Der amtierende Champion in der 250SX-Ostküstenmeisterschaft Hunter Lawrence (Honda) stand dieses Wochenende tatsächlich nicht auf dem Podium. Im Vorlauf überquerte er die Ziellinie als Zweiter. Im Hauptrennen kam er sehr schlecht aus dem Gatter und lag nach der ersten Kurve im hinteren Mittelfeld. Wenig später stürzte ein Fahrer vor ihm und blieb dort mit seinem Vorderrad stecken. Aufgrund all dieser Hindernisse ging Lawrence kein weiteres Risiko ein und beendete das Rennen bei den nassen Bedingungen auf Platz sechs.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Salt Lake City - Fahrerstimmen
Ließ es am Ende noch einmal ruhiger angehen: Hunter Lawrence

„Ich stand heute nicht wirklich unter Druck, also konnte ich einfach rausgehen und mein Rennen fahren. Natürlich will ich jedes Mal gewinnen, wenn ich auf der Strecke bin, aber heute musste ich einfach nehmen, was das Rennen mir gab. Ich hatte nicht den besten Start und als ich in der ersten Runde jemandem ins Heck gefahren bin, wusste ich, dass das nicht mein Rennen werden würde. Ich bin froh, dass ich hier gesund rauskomme und mich auf die Motocross-Saison konzentrieren kann.“

Alle Ergebnisse des US-Supercross in Salt Lake City im Detail ››

Highlights der Hauptrennen ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Align Media
  • Jeff Kardas
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert