Das amerikanische Honda HRC Team hatte in Undadilla mit vielen Problemen zu kämpfen. Während Hunter Lawrence mit der neuen CRF450R einen Laufsieg holte, wurden die Teamfahrer in der Viertelliterklasse vom Pech verfolgt. Chance Hymas beendete keinen der beiden Läufe und Jo Shimoda muss erstmal die restliche Outdoor-Saison verletzungsbedingt aussetzen.
Die drittletzte Runde der diesjährigen AMA Pro Motocross Meisterschaft in Unadilla verlief für das amerikanische Honda Werksteam nicht gut. Im Gegensatz zum siegreichen Levi Kitchen bekam die dreiwöchige Pause den Piloten Chance Hymas und Jo Shimoda nicht gut. Der Tag begann für den 19-jährigen Hymas sehr gut. Im Zeittraining zeigte er eine starke Pace und fuhr die schnellste Rundenzeit.
Im ersten Lauf hatte er einen durchwachsenen Start und ging als fünfter über die Holeshot-Linie. Der Honda-Pilot stieg sofort mit hoher Intensität ins Renngeschehen ein und machte dadurch einige Plätze gut. Hymas ging im Laufe des Rennens in Führung und schien für das restliche Rennen unschlagbar. In Runde elf von 15 ging er dann mit einer Führung von acht Sekunden spektakulär zu Boden. Das Fahrwerk titschte durch Bremswellen, weshalb Vorderrad und Hinterrad nicht mehr in derselben Spur waren. Daraufhin wurde er ausgehebelt, schlug auf dem Boden auf und das Motorrad landete auf ihm. Das Rennen konnte er zwar nicht beenden, versuchte es aber im zweiten Lauf noch einmal. Diesen beendete er aber ebenfalls aufgrund starker Schmerzen frühzeitig.
“So habe ich mir meinen Tag nicht vorgestellt”, bedauerte der angeschlagene Hymas. “Ich bin sehr enttäuscht, denn so gut wie heute habe ich mich das ganze Jahr über nicht gefühlt. Es war einfach nicht mein Tag. Es tut mir leid für das Team, dass ich es heute so weggeschmissen habe. Ein großes Dankeschön, dass das Team in all den Höhen und Tiefen hinter mir steht. Zum Glück habe ich nur ein paar blaue Flecken und ein paar Schläge abbekommen. Ich bin froh, dass ich das überstanden habe.”
Auch Jo Shimoda hatte einen durchwachsenen Tag. Im ersten Lauf fand der Japaner nicht in seinen Rhythmus und musste sich schließlich mit einem vierten Platz zufriedengeben. Die Spitze bestehend aus Levi Kitchen (Kawasaki) und Haiden Deegan (Yamaha) setzte sich zu weit vom Honda-Piloten ab. Im zweiten Lauf lief es für Shimoda wesentlich besser. Der Honda-Werkspilot lag auf P2 und ließ den erstplatzierten Kitchen nicht entkommen. In einer langen Linkskurve rutschte er dann übers Vorderrad und fiel unglücklich auf seine linke Schulter. Dabei brach er sich sein Schlüsselbein. Dem Statement des Teammanagers Lars Lindstrom kann man entnehmen, dass Honda nicht mit einem langen Ausfall rechnet. Wahrscheinlich wird Shimoda mithilfe einer Operation bei den SMX-Rennen in September wieder am Gatter stehen. Simon Längenfelder schaffte es beispielweise innerhalb von 5 Tagen mit einem gebrochenen Schlüsselbein zurück auf das Motorrad.
“Es war ein tolles Gefühl, vorne zu sein und um die Führung zu kämpfen”, erklärte Shimoda. “Leider endete der Kampf nicht so, wie wir es wollten. Am Ende habe ich mir das Schlüsselbein gebrochen und muss mir eine Platte einsetzen lassen. Natürlich wollten wir nicht, dass der Tag so verläuft, aber wir werden stärker zurückkommen, sobald ich geheilt bin.”
“Chance war heute auf einem anderen Level”, gestand Teammanager Lars Lindstrom dem jüngsten Fahrer im Team zu. “Zuerst zeigte er im Zeittraining einen unglaublichen Speed. Es hat super viel Spaß gemacht, zu sehen, wie er sich in der ersten Runde an einigen schnellen Jungs vorbeigeschoben hat. Angesichts seines schweren Sturzes sind wir alle sehr froh, dass er körperlich okay ist und hoffentlich beim nächsten Rennen wieder dabei sein kann. Es tut mir wirklich leid für Jo. Er ist wirklich gut gefahren. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er das zweite Rennen gewonnen hätte. Positiv ist, dass sein Bruch relativ einfach ist und er relativ schnell fit sein sollte.”