Eli Tomac war in Kanada der Mann des Abends. Nach einem anfänglichen zweiten Platz dominierte er den restlichen Abend und fuhr regelrecht in seiner eigenen Welt. Kann Roczen 2024 seinen dritten WSX holen oder ist Eli Tomac einfach zu stark?
Zwei Jahre nach seinem WSX-Sieg in England stand Eli Tomac beim Saisonauftakt der diesjährigen WSX-Serie wieder am Gatter. Anders als 2022 hatte der Amerikaner nicht nur eine Wildcard, sondern fährt die gesamte WSX Serie mit. Damit bekommt der zweifache Champion Ken Roczen starke Konkurrenz im Kampf um den Titel. Beim Saisonauftakt stellte der Yamaha-Pilot sich direkt unter Beweis, indem er fast den ganzen Abend ungeschlagen war. Im Gegensatz zum AMA Supercross gibt es bei der WSX-Serie kein klassisches Main Event. Am Abend fahren die Piloten drei Wertungsläufe. Die besten acht der drei Rennen in beiden Klassen fahren abschließend ein gemeinsames Superfinale. „Ich hatte eine Menge Spaß. Ich weiß nicht, was ich besser finde, aber es ist definitiv anders. So ist es eine gute Mischung gewesen. Das Einzige, was mir an der Prozedur hier nicht gefällt, genauso wie beim MXON und in der MXGP, ist, dass wir keine Hilfe am Gatter vom Mechanikern bekommen dürfen. Ich bin mir sicher, dass meine Meinung keine Rolle spielt. Aber es ist einfach hart und chaotisch.“
Von vier Rennen behauptete Tomac drei für sich und ging einmal als zweiter über die Ziellinie. Das erste Rennen begann mit einem spannenden Dreikampf zwische Vince Friese (Honda), Ken Roczen (Suzuki) und Eli Tomac (Yamaha). Während Friese versuchte „ET3“ hinter sich zu halten, zog Kenny an beiden vorbei und übernahm die Führung. Als auch Tomac seinen Weg am Honda-Piloten vorbei gefunden hatte, folgte bis ins Ziel ein spannender Zweikampf zwischen Roczen und ihm. Tomac fand keinen Weg an „Kickstart Kenny“ vorbei und begnügte sich fürs Erste mit dem zweiten Platz. „Als ich hinter Vince war, dachte ich: „Oh, ich habe ihn“, und dann flog Kenny in den Whoops buchstäblich an uns vorbei! Das war unglaublich. Der erste Durchgang war in dieser Hinsicht ein Chaos. Es war schwierig, damit umzugehen, aber das war zu erwarten, und man muss einfach versuchen, es richtigzumachen„, erklärte Tomac.
In den drei verbleibenden Rennen blieb Tomac dann ungeschlagen. Nach soliden Starts übernahm er frühzeitig die Führung und setzte sich schnell von seinen Verfolgern ab. Teilweise fuhr er einen Abstand von 16 Sekunden heraus. Roczen führte das Feld im dritten Wertungslauf zwar zwischenzeitlich an, aber konnte dem schnellen Yamaha-Piloten nichts entgegensetzen. Auch im Superfinale fuhr Tomac sein eigenes Rennen, sodass ihm auch trotz plattem Reifen keiner gefährlich wurde. „Es war sehr komisch. Ich bin über den Schnapper gefahren und dann war der Reifen plötzlich platt. Ich kam damit in die letzte halbe Runde und das war’s. Ich meine, es ist verrückt, weil jedes Rennen in die Punkte geht. Deswegen die Führung zu verlieren, wäre nicht gut gewesen„, führte der Yamaha-Pilot aus.
Obwohl Tomac 2024 um den WSX-Titel fährt, wird sein Fokus weiterhin auf US-SX liegen. Er nutzt die Rennen als Vorbereitung auf die Saison 2025. „Das wird mir helfen. Diese Strecke heute Abend war eine, mit der ich in den letzten Jahren zu kämpfen hatte. Ich dachte, dass ich heute Abend ziemlich gut zurechtgekommen bin. Ich hatte immer Probleme, wenn die Strecke sehr klebrig und sehr rillig war, aber heute Abend bin ich gut gefahren. Das war also eine große Sache für mich. Zudem können wir bei den Rennen sehr gut testen. Es ist also schön, dass das Material im Rennen funktioniert hat.„