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Ist Schweigen der richtige Weg?

Ist Schweigen Gold?

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Lesedauer: 2 min

Zumindest besagt ein häufig genutztes Sprichwort genau das: “Reden ist Silber, Schweigen ist Gold”. Ob sich hochkarätige Motocrosser an jener Redewendung orientieren, wenn sie Verletzungen im Laufe der Saison verschweigen?

Ohne Frage, die aktuelle Liste an verletzungsbedingten Ausfällen im Rahmen der Weltmeisterschaft ist enorm und es gibt die unterschiedlichsten Meinungen hinsichtlich der Ursachen dafür: Von Tracks über die Bikes bis hin zur zu hohen Rennfrequenz. Als Ursache wird aktuell so gut wie alles angeführt und zugegebenermaßen stellen auch wir uns aktuell immer öfter die Frage nach den Gründen. Eine korrekte Antwort finden wir jedoch nicht.

Eine weitere Frage, die sich aktuell aufdrängt ist die nach der Dunkelziffer, denn derzeit scheint es Usus zu sein eine Verletzung lieber zu verschweigen als offen zu kommunizieren. Prominentes Beispiel: Gautier Paulin. Der Franzose schnappte sich gestern im Sand von Lommel einen Laufsieg – seinen ersten seit 2017! Im Zuge dessen verriet der 30-Jährige, dass er sich während des Lockdowns im Mai schwer verletzt hatte: “Ich habe nicht wirklich darüber gesprochen, aber ich habe mir Ende Mai meinen Rücken gebrochen, was mich sehr belastete. Wieder auf diesem Level angekommen zu sein, macht mich daher sehr glücklich, denn ich war am Boden als ich mit zwei gebrochenen Wirbeln im Krankenhaus lag. Es war eine schwierige Zeit und bei einem Crash in Faenza verletzte ich mich erneut. Jetzt fühle ich mich wieder zu 100 Prozent gut und freue mich wieder da zu sein.”

Ist Schweigen Gold? 1
Endlich darf sich Mathys erholen

Auch Henry Jacobi, der die GP-Saison 2020 nach einem Sturz nun vorzeitig beenden muss, litt unter den Folgen einer Verletzung, die er nicht an die große Glocke hängte. Der Deutsche hatte sich bei einer Rennsimulation nicht nur den Kopf angeschlagen sondern auch den Fuß gebrochen. Beide Yamaha-Piloten teilen jedoch eines, denn sie befinden sich im Vertragsjahr. Dieser Faktor dürfte sicherlich eine Rolle spielen, schließlich lässt man sich nicht gerne in die Krankenakte schauen, wenn man auf der Suche nach einer neuen Anstellung ist, oder?

Gang und Gäbe zu sein scheint es inzwischen auch trotz Verletzungen ans Gatter zu gehen, denn die MXGP gleicht in Sachen Verträge wahrlich einem Haifischbecken. So kämpft Mathys Boisrame seit einem heftigen Sturz vor beinahe anderthalb Monaten mit seinem Sehvermögen und ging dennoch ans Gatter! Der Franzose sah im wahrsten Sinne des Wortes beim Fahren verschwommen und entschied sich nun im Zuge des ersten Lommel-Grand-Prix die Saison doch vorzeitig zu beenden: “Seit dem Crash in Faenza, bei dem ich eine Gehirnerschütterung hatte, kämpfe ich ziemlich und jetzt wird es Zeit für eine Pause, da es gefährlich wird. Ich habe immer noch Probleme mit meiner Sehkraft; Ich schlafe unzählige Stunden, aber ich habe mich nicht wirklich erholt, da wir so viele Rennen in hoher Schlagzahl haben. Das Team und ich beschlossen, dass es besser ist nun zu pausieren.”

Wie ist eure Meinung zu der aktuellen Verletzungsmisere im MXGP-Zirkus?

Andrea Schon
Andrea Schon
Fotocredits
  • Ray Archer
Textcredits
  • Andrea Schon

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3 Kommentare auf “Ist Schweigen Gold?

  1. 1. Nackenschutz und Protektoren müssen genauso vorgeschrieben sein, genau wie der Helm.
    2. Die Strecken sind vor und zwischen den Wertungsläufen zu schieben. Weniger selektive Strecken bedeuten spannendere Rennen.
    3. eine Fahrergewerkschaft muss gebildet werden. Hat in der Formel 1 und im MXGP auch geholfen.
    4. Die Vermarktung muss zurück in verantwortungsvolle Hände nach Vorbild der AMA!

  2. Die Schlagzahlen wieder verringern, denn die Gesundheit ist das kostbarste was wir haben. Qualität statt Quantität!!!!