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Grand Prix of France in St. Jean d´Angely - Fahrerstimmen

Meilenstein-Siege für Frossard und Searle

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Lesedauer: 7 min

Die 7.500-Seelen-Gemeinde Saint Jean d´Angely, etwa 60 Kilometer südöstlich von La Rochelle an der französischen Atlantikküste gelegen, war am vergangenen ersten Juniwochenende mit seinem Circuit du Puy de Poursay der Schauplatz für den Großen Preis von Frankreich, dem fünften Lauf zur FIM MX1/MX2-Weltmeisterschaft 2011, bei welchem Klassenaufsteiger Steven Frossard (Monster Energy Yamaha) seinen ersten Tagessieg in der Premiumklasse und der von seinem US-Abenteuer wieder heimgekehrte Brite Tommy Searle (CLS Monster Energy Kawasaki Pro Circuit) seinen ersten GP-Sieg seit 2008 einfahren konnten. Wie einige der beteiligten Fahrer diese Meisterschaftsrunde im Nachgang bewerten lest ihr nachfolgend.

Klasse MX1:

Steven Frossard (Tagessieger): „Ich habe mich vollkommen auf meine Fahrweise konzentriert und mein Ziel für heute war ganz klar ein Sieg. Ich bin sehr rund gefahren und habe versucht alle unnötigen Risiken zu vermeiden. Dies ist mein erstes Jahr in der MX1-Klasse und ausgerechnet hier in St.Jean zu gewinnen tut richtig gut. Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinen Sponsoren, meinen Eltern und allen anderen die dazu beigetragen haben bedanken. Es war ein wirklich besonderer Tag für mich, vor allem weil ich die zwei Wochen vorher nicht gefahren bin. Es ist gut Dritter in der Meisterschaft zu sein, aber ich knappere noch an den Fehlern von Glen Helen. Ich muss mich in Zukunft besser konzentrieren und dann kann ich mir auch die dort verlorenen Punkte zurückholen.“

Steven Frossard war der Tagessieg ein Meilenstein in seiner Karriere
Steven Frossard war der Tagessieg ein Meilenstein in seiner Karriere

Antonio Cairoli (Platz 2): „Jetzt wird es Zeit, um wieder in Form zu kommen und um das Red Plate des Meisterschaftsführenden zu kämpfen. Ich freue mich auf die beiden Grand Prix in Portugal und Spanien, ich möchte sie nutzen, um die Punkte-Lücke in der Meisterschaft zu schließen.“

Clement Desalle
Clement Desalle


Clement Desalle
(Platz 3):  „Max Nagl schnitt nach dem Start zum ersten Rennen die Linie sehr früh. Daher berührte ich sein Hinterrad und stürzte. Ich musste das Motorrad bergab anrollen und war danach Letzter. Es war wirklich schwierig, denn in solchen Situationen musst du eigentlich kühlen Kopf bewahren, auch wenn der Rest der Fahrer davonfährt. Ich kämpfte anschließend so hart ich konnte, machte dann aber einen Fehler und landete erneut im Dreck. Danach konzentrierte ich mich darauf das Rennen zu beenden. Hinterher war ich ziemlich enttäuscht darüber erneut so viele Fehler gemacht zu haben, denn  eigentlich wollte ich mehr Konstanz zeigen. Aber ich lerne noch immer viel über all die Dinge, die ein Grand Prix so mit sich bringen kann. Ich hatte hier einen guten Speed und konnte das dann auch im zweiten Lauf zeigen. Auf der Strecke musste man aufpassen. Ich denke, dass der Untergrund sehr typisch für diese Region ist; an manchen Stellen sehr weich, an anderen wieder sehr hart; doch wie ich immer sage: Es ist für uns alle dieselbe Herausforderung. Wir haben jetzt fünf Rennen hinter uns, und ich werde weiterhin mein Bestes geben. Ich habe heute zwar einige Punkte verloren, aber dafür freue ich mich über meine Leistung im zweiten Durchgang.“

"Mr.Holeshot" Max Nagl
"Mr.Holeshot" Max Nagl


Ken De Dycker
(Platz 6): „Wegen meiner schlechten Starts hatte ich anschließend auch zwei harte Rennen. Zum Glück gelang es mir einige gute Linien zu finden, ich blieb konzentriert und gab alles. Alles in allem bin ich ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen. Die beiden Rennen waren vom Verlauf her ähnlich, doch mein Start im zweiten Lauf war eindeutig der Schlimmere. Leider verlor ich wertvolle Zeit hinter Barragan, es gelang mir einfach nicht ihn zu passieren. Insgesamt glaube ich, haben wir hier einen Wendepunkt zum besseren erreicht. Ich weiß mit besseren Starts bin ich in der Lage in die Top 5 und mehr zu fahren.“


Max Nagl
(Platz 7): „Meine beiden Starts waren ganz okay, aber jedes Mal verpatzte ich es dann in der ersten Kurve. Im ersten Rennen fuhr ich einfach nicht aggressiv genug und versuchte daher eine aggressivere Gangart im zweiten Lauf. Zwar stürzte ich in der zweiten Runde, aber es gelang mir mich wieder nach vorn zu kämpfen. Dann steckte ich hinter Townley fest und stürzte dann erneut. Nun geht es nach Portugal und Spanien. Ich mag diese beiden GPs und ich hoffe, dort gute Ergebnisse erreichen zu können.“

David Philippaerts (Platz 9): „Eigentlich habe ich mich hier richtig wohl gefühlt, aber mit dem Ausgang des Grand Prix bin ich in keinem Fall glücklich. Zwar hatten wir immer noch einige Probleme mit den Starts, aber mit meiner Geschwindigkeit war ich insgesamt zufrieden und ich fühlte mich in einer guten körperlichen Verfassung. Der erste Lauf lief eigentlich ganz gut bis zu dem Moment wo ich wegrutschte. Im zweiten Rennen kollidierte ich erst mit einem anderen Fahrer und hatte dann noch in einer anderen Kurve ein Problem, bei dem ich sehr viel Zeit verlor bevor ich weiterfahren konnte und fand mich anschließend sehr weit hinten wieder. Der 18.Platz ist nicht nur nicht gut genug sondern ziemlich schlecht für die Meisterschaft. Das Glück war heute leider nicht auf meiner Seite, aber wir haben jetzt kurz hintereinander noch zwei weitere Rennen und die Chance, dies schnell wieder wett zu machen.“

Shaun Simpson
Shaun Simpson

Shaun Simpson (Platz 13): „Die Strecke gefiel mir und ich fühlte mich am Samstag in der Qualifikation richtig gut. Es ist schwer zu sagen, warum es dann bei den Wertungsrennen nicht geklappt hat. Im ersten Rennen kreuzte Bobryshev meine Spur und danach dauerte es sehr lange wieder zu meinem Rhythmus zu finden. Im Moment ist es sehr schwer für mich überhaupt mein eigenes Rennen zu fahren. Jedes Mal wenn ich Druck von hinten bekomme spiegelt sich das in meinem Fahrstil wieder, das ist einfach nicht akzeptabel. Wir versuchen weiter eine Lösung dafür zu finden und bis dahin ziehe ich Kraft aus meinem starken Qualifikationsergebnis.“

Steve Ramon (Platz 15): „Ein war harter Tag. Ich bin gar nicht so schlecht gefahren, aber bei einigen Stürzen lief es etwas unglücklich für mich. Im ersten Lauf hatte ich einen schlechten Start und auf dieser Strecke ist es einfach sehr schwierig zu überholen und verschiedene Linien auszuprobieren. Da waren viele Rillen. Im zweiten Lauf erwischte ich einen besseren Start, die erste Runde war gut, aber dann rutschte ich in einer welligen Passage aus und stürzte. Das Motorrad lief zwar noch, aber der Gasgriff war voller Schlamm, und so dauerte es eine Weile, bis ich ihn wieder richtig im Griff hatte. Dann ging ich in einer tiefen Rille erneut zu Boden. Anschließend schaute ich nur noch, dass ich das Rennen bestmöglich mit einigen guten Runden beende. Mein Speed war okay. Von den Ergebnissen bin ich enttäuscht, aber es kommen auch wieder bessere Tage.“

Klasse MX2:

Tommy Searle durfte sich über seinen ersten GP-Sieg seit 2008 freuen
Tommy Searle durfte sich über seinen ersten GP-Sieg seit 2008 freuen

Tommy Searle (Tagessieger): „Das Team hat einen tollen Job geleistet, um mir ein siegfähiges Motorrad hinzustellen. Wir hatten heute Morgen noch einige Modifikationen am Fahrwerkssetup vorgenommen und diese haben bestens funktioniert. Am Anfang des ersten Rennens habe ich einige Fehler gemacht, fuhr aber dann am Ende die schnellsten Rundenzeiten. Als ich dann in der ersten Runde des zweiten Rennens Roczen nach seinem Überschlag am Boden liegen sah, tat er mir leid, aber ich musste diese Situation voll ausnutzen. Ich sagte mir "Das ist jetzt meine Chance". Ich ging an Osborne vorbei in Führung, doch dann kam Herlings ziemlich schnell auf. Ich sah, dass er Fehler machte und ich wusste, dass ich ihn noch vor dem Ende des Rennens wieder einzufangen konnte. Und tatsächlich holte er in einer Kurve zu weit aus, so dass ich an ihm vorbeigehen konnte und dann bin ich gefahren was nur ging. Ich bin sehr glücklich darüber Jean-Jacques, Gael und dem Rest der Mannschaft diesen Sieg ausgerechnet bei ihren Heim-GP schenken zu können. Wir werden von Woche zu Woche immer besser, aber ich weiß, dass ich noch mehr Rennen gewinnen muss, wenn ich noch eine Chance auf den Sieg in der Meisterschaft haben möchte.“

Gautier Paulin (Platz 3): "Ich fühlte mich hier viel besser als in Brasilien. Ich genoss es hier zu fahren und konnte ein wenig mit meinem Bike spielen. Kens Sturz war schlimm, aber es bedeutete für uns alle eine Chance. Ich fühlte mich schnell, aber ich habe im zweiten Rennen einige Fehler gemacht und konnte nicht immer so überholen wie ich wollte. Ich war immer nahe dran, aber leider nicht auf Tuchfühlung. Zach war wirklich schnell und die Rundenzeiten wurden immer geringer. Ich denke, viele Fahrer haben Fehler gemacht. Die Strecke war rutschig und in einigen Teilen sehr hart. Die Bergaufsprünge mit der 250er zu nehmen war nicht einfach, weil da einen Fehler zu machen bedeutete am Ende einen ganzen Rennabschnitt zu ruinieren. Jedenfalls laufen die Dinge immer besser für mich. Dies war mein erstes Podium in Frankreich und ich bin wirklich glücklich darüber. Am Ende ist es ein motivierendes Ergebnis."

MX2-WM-Leader Ken Roczen
MX2-WM-Leader Ken Roczen

Ken Roczen (Platz 5): "Ich hatte zwei wirklich tolle Starts, nach denen ich immer zwei Motorradlängen Vorsprung hatte. Es ist einfach unglaublich, aber im zweiten Rennen unterlief mir dann noch in der ersten Runde ein Fehler nach dem ich ziemlich schwer zu Boden ging. Ich konnte zwar weiterfahren, stürzte dann aber ein zweites Mal und beendete das Rennen als Elfter. Jetzt habe ich in der WM 13 Punkte Vorsprung. Ich verlor zwar einen Punkt, aber das ist nicht so schlimm. Zum Glück habe ich mich nicht schwer verletzt."

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Yamaha Racing
  • Rockstar Energy Suzuki
  • CROSS Magazin
  • CDS
  • Sarah Gutierrez
Textcredits
  • Jens Pohl