Bei dem am dritten Märzwochenende im spanischen Cózar als MXGP Castilla La Mancha absolvierten zweiten Aufeinandertreffen der FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2025 war es Tim Gajser, der den vorherrschenden extremen Witterungs- und Streckenbedingungen am besten trotzte und sich am Ende nicht nur überlegen seinen 50. GP-Sieg sondern auch die Führung im Meisterschaftsklassement sicherte.
Nach dem WM-Auftakt in Argentinien als Gesamtdritter der Premiumklasse MXGP nach Spanien gereist, mussten sich Honda-Werkspilot Tim Gajser und dessen Mitbewerber dort nach zum Teil kräftigen Regenfällen im Vorfeld und während des GP-Wochenendes mit unwirklichen Bedingungen auf und neben der bereits aus dem vergangenen Jahr bekannten Rennstrecke der Club Deportivo Cózar Motor Ranch auseinandersetzen. Diese stellten sowohl an die Piloten und deren Bikes hohe Herausforderungen.
Dabei stellte Tim Gajser bereits im Zeittraining der „Big Boys“ unter Beweis, dass er und seine Honda CRF450R auch mit Schlamm bestens zurechtkommen. Der 28-jährige umrundete den 1.800 Meter langen Rundkurs in nur 2:09.171 Minuten und war damit neun Zehntelsekunden zügiger unterwegs als der Schwede Isak Gifting (Yamaha), der sich Rang zwei in der Zeitentabelle sichern konnte. Romain Febvre (Kawasaki), MXGP-Rookie Lucas Coenen (KTM) und der Red-Plate-Inhaber Maxime Renaux (Yamaha) vervollständigten die Liste der fünf schnellsten Fahrer.
Im anschließenden Qualifikationsrennen als Dritter um die Startkurve gefahren, fand Tim Gajser trotz der nassen und schlammigen Bedingungen mit einigen kalkulierten Überholmanövern schnell den Weg am vor ihm fahrenden Isak Giftig vorbei und übernahm schließlich in Umlauf fünf nach einem Sturz von Maxime Renaux den „Platz an der Sonne“. Der Rest des Feldes konnte anschließend mit seiner Geschwindigkeit und Laufruhe nicht mithalten und so holte er sich mit über zehn Sekunden Vorsprung den Laufsieg.
Im ersten Wertungsrennen am Sonntag von der Poleposition gestartet, musste Tim Gajser den Holeshot zwar Lucas Coenen überlassen, jedoch gelang es „Tiga 243“ noch vor dem Ende der Startrunde die Führung zu übernehmen. Einmal in Front fahrend, setzte er sich auf der nach erneuten Niederschlägen mittlerweile brutalen Rennpiste konsequent von seinen Verfolgern ab. Er gewann das Rennen letztlich mit über 43 Sekunden Vorsprung vor seinem spanischen Teamkollegen Ruben Fernandez.
Auch im zweiten Durchgang, in welchem der Lette Pauls Jonass (Kawasaki) als Erster über die Holeshotlinie gefahren war, konnte Tim Gajser noch im Verlauf der ersten Runde bis auf die Spitzenposition vorfahren, die ihm anschließend niemand mehr abspenstig machen konnte. Mit hohem Können baute er über die Renndistanz seinen Vorsprung auf die nachfolgenden Fahrer kontinuierlich aus. So trennten ihn beim Abwinken mit der schwarz-weiß-karierten Flagge schließlich über 38 Sekunden von Andrea Bonacorsi (Fantic), der als Zweiter über die Ziellinie folgte.
Mit zwei Laufsieg im Gepäck konnte Tim Gajser auf das oberste Treppchen des MXGP-Tagespodiums klettern, auf welches er von Glenn Coldenhoff (Fantic) und Andrea Bonacorsi begleitet wurde. Gleichzeitig übernahm er die Führung in der Meisterschaftswertung, in welcher ihn aktuell zwanzig Punkte vom Gesamtzweiten Romain Febvre trennen.
„Es war ein gutes Wochenende, auf einer sehr anspruchsvollen Strecke“, fasste Tim Gajser die Geschehnisse in Cózar zusammen. „Im zweiten Rennen habe ich es mir durch einen schlechten Start selbst schwer gemacht, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden damit, wie es gelaufen ist. Wir haben alle sehr hart gearbeitet, um hierher zu kommen. Es ist schön, den 50. GP-Sieg meiner Karriere zu holen, das Red Plate zurückzubekommen und damit allen zu zeigen, dass ich immer noch auf einem sehr hohen Niveau unterwegs bin. Jetzt geht es darum, es auch bis nach der letzten Runde der Saison zu behalten!“
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