Liam Everts triumphiert beim MX2-Rennen in Spanien und feiert in nur seinem zweiten Einsatz für Nestaan Husqvarna seinen ersten Saisonsieg. Nach einer schweren Wirbelverletzung aus dem Vorjahr beweist er eindrucksvoll, dass mit ihm 2025 wieder zu rechnen ist. Mit einem dominanten Auftritt im zweiten Lauf setzt der Belgier ein klares Signal in Richtung WM-Spitze.
Das zweite Rennen der Motocross-WM 2025 in Cózar, Spanien, wurde zu einem wahren Überlebenskampf. Während beim Saisonauftakt in Argentinien noch sengende Hitze herrschte, erwarteten die Fahrer in Spanien winterliche Temperaturen von gerade einmal 3 Grad Celsius. Dazu hatte starker Regen in der Nacht zuvor die Strecke in eine matschige Herausforderung verwandelt – tiefe Spurrillen, stehendes Wasser und kantige Spuren machten jeden Meter zur Prüfung.
Inmitten dieser schwierigen Bedingungen feierte Liam Everts seinen ersten Saisonsieg – und das in seinem gerade einmal zweiten Rennen für das Nestaan Husqvarna Factory Racing Team. Schon im ersten Lauf zeigte der Belgier eine starke Vorstellung und setzte sich früh auf Rang zwei. Mit der schnellsten Rennrunde unterstrich er seine Topform. Doch der Sieg blieb ihm noch verwehrt: Mit über elf Sekunden Rückstand überquerte er hinter Ferruccio Zanchi (Honda) die Ziellinie.
Der zweite Lauf entwickelte sich dann zur perfekten Bühne für Everts. Nach einem exzellenten Start sicherte er sich seinen ersten Holeshot der Saison und den neunten seiner Karriere. Bereits nach der ersten Runde führte er mit über sechs Sekunden Vorsprung – und baute diese Führung konsequent aus. In der fünften Runde lag er bereits 27 Sekunden vor dem Zweitplatzierten, Kay de Wolf. Mit einem konstanten Tempo, das vier bis sieben Sekunden schneller war als das des restlichen Feldes, dominierte Everts das Rennen regelrecht. Als sich der Regen erneut über die Strecke legte, ließ sich der 20-Jährige nicht aus der Ruhe bringen und fuhr mit über 40 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Es war sein sechster Karrieresieg und der 14. Podestplatz in der MX2-Klasse.
Besonders bemerkenswert: Everts kehrt mit dieser Leistung eindrucksvoll von einer schweren Verletzung zurück. Im Herbst 2024 stürzte er beim GP von China schwer und zog sich dabei eine Wirbelverletzung zu, die seine gesamte Offseason prägte. Lange war unklar, ob und wann er wieder in den Rennsport zurückkehren könnte. „Vor sechs Monaten saß ich noch zu Hause auf der Couch und wusste nicht, ob ich jemals wieder Rennen fahren würde“, erklärte Everts nach dem Rennen. Doch mit eiserner Disziplin und einem starken Team im Rücken kämpfte er sich zurück – und beeindruckte bereits beim Saisonauftakt in Argentinien mit konstant guter Leistung. In Spanien gelang nun der erste ganz große Wurf.
Liam Everts: „Ich bin super glücklich und fast sprachlos. Vor sechs Monaten saß ich noch zu Hause auf der Couch und wusste nicht, ob ich jemals wieder Rennen fahren würde. Ich habe unglaublich hart dafür gearbeitet, aber ich war nicht allein. Mein neues Team hat mich großartig unterstützt, und dass unser Boss Kay Hennekens heute dabei war, macht diesen Doppelsieg noch besonderer. Bei diesen schwierigen Bedingungen habe ich mich einfach auf den Flow konzentriert – etwas, das mir mein Vater immer beigebracht hat. Es ist ein unglaubliches Gefühl, diesen Sieg zu holen!“
Mit dieser Leistung setzt Liam Everts ein klares Ausrufezeichen – nicht nur als ernstzunehmender Titelanwärter, sondern auch als beeindruckendes Beispiel für mentale Stärke und Kampfgeist.
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