Bei dem am ersten Maiwochenende auf dem Crossdromo Internacional de Águeda als Großer Preis von Portugal absolvierten fünften Aufeinandertreffen der FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2024 bekamen es die beteiligten Piloten mit extremen Witterungs- und Streckenbedingungen zu tun.
Immer wieder einsetzender mehr oder weniger starker Regen verwandelte die Rennstrecke über das Wochenende in eine Schlamm- und Wasserpiste, welche besondere hohe Anforderungen sowohl an die Aktiven als auch ihre Motorräder stellte. Diesen zum Trotz sicherte sich Tim Gajser nicht nur einen Platz auf dem Tagespodium, sondern übernahm zudem auch die Führung in der MXGP-Meisterschaftswertung.
Dabei musste sich der für das Team HRC fahrende Honda-Werkspilot im Zeittraining der „Big Boys“ noch mit einer Rundenzeit von 1:58.093Minuten begnügen, mit welcher er sich mit über einer Sekunde Rückstand zum Trainingsschnellsten Jeffrey Herlings (KTM) nur auf Rang sechs der Zeitentabelle einsortierte.
Dafür glänzte der 27-jährige Slowene dann im samstäglichen RAM-Qualifikationsrennen. Zwar musste er nach einem Holeshot die Führung noch in der ersten Runde kurzzeitig an Jeffrey Herlings abgeben, jedoch eroberte er sie noch im gleichen Umlauf zurück. Wieder in Front fahrend, behauptete Tim Gajser den „Platz an der Sonne“ nachfolgend bis ins Ziel, wobei er zeitweise einen Vorsprung von über fünf Sekunden herausfahren konnte, gegen Ende aber von Herlings noch einmal unter Druck gesetzt werden konnte. Damit sicherte sich der Mann mit der Startnummer #243 die Poleposition für die am Sonntag anstehenden Wertungsrennen.
Diese nutzend, schoss Tim Gajser beim Start zum ersten Lauf förmlich aus dem Gatter, sicherte sich den Holeshot und führte das Fahrerfeld mit Jeffrey Herlings sowie Romain Febvre (Kawasaki) im Schlepptau in die erste Runde. Zwar gelang es Herlings wie schon im Qualifying Race noch in der ersten Runde an Gajser vorbeizuziehen, jedoch konnte letzterer nach einem spannenden Zweikampf der beiden Piloten um die Spitzenposition, in Umlauf sechs wieder den „Platz an der Sonne“ übernehmen. Diesen behauptete Gajser nachfolgend auch Dank des Umstands, dass Herlings wenig später das Rennen mit defektem Bike vorzeitig beenden musste, kontrolliert bis ins Ziel, das er 43 Sekunden vor seinem in der letzten Runde an Febvre vorbeigefahrenen lettischen Markenkollegen Pauls Jonass als Erster überquerte.
Auch im zweiten Moto war es wieder Tim Gajser, der am besten aus dem Gatter kam und als Erster in die Startkurve einbog. Jedoch rutschte diesem mitten in der Kurve das Bike weg, so dass er zu Boden ging und der dato in der Meisterschaft führende Titelverteidiger Jorge Prado (GASGAS) den Holeshot einstreichen konnte. Durch seinem Sturz bis ans Ende des Fahrerfelds zurückgefallen, fuhr Gajser auf der tückischen, weil extrem rutschigen Strecke noch innerhalb der ersten Runde bis auf Position dreizehn vor. Als er in Runde drei aufgrund eines Ausflug abseits der Strecke, wieder drei Plätze verlor, ließ er sich davon nicht entmutigen und kämpfte sich nach und nach durch das Feld, bis er bei der Zielankunft auf Platz zehn lag.
Dieser reichte Gajser in Summe um gemeinsam mit Pauls Jonass und Romain Febvre als Tagesdritter auf das Siegerpodium klettern zu können. Es war bereits seine fünfte Podiumsplatzierung in diesem Jahr. Zudem konnte „Tiga243“ auch aufgrund der Tatsache, dass Jorge Prado nicht über ein 7-15-12-Eergebnis aus dem Qualifikations- und den beiden Wertungsrennen hinauskam, die Führung in der Punktetabelle übernehme. In dieser verfügt Gajser aktuell über einen 14-Punkte-Vorsprung vor dem neuen Meisterschaftszweiten Prado.
„Natürlich ist es toll, nach all der Arbeit, die wir investiert haben, das Red Plate zu bekommen“, freute sich Tim Gajser. „Sogar der Podiumsplatz nach dem zweiten Rennen war eine Überraschung, aber bei diesen Bedingungen kann es eine Lotterie sein. Ich habe viel zu viele Fehler gemacht, was frustrierend ist, denn vor dem ersten Fehler hatte ich einen wirklich guten Start und von da an ging es nur noch ums Überleben. Das war etwas schade, denn der erste Lauf war wirklich gut für mich. Ich hatte den Holeshot und lieferte mir einen guten Kampf um die Führung und gewann schließlich unter wirklich schwierigen Bedingungen. Insgesamt muss ich aber zufrieden sein, auf das Podium gekommen zu sein, zwei der drei Rennen des Wochenendes gewonnen und Meisterschaftsführung übernommen zu haben.“
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