Vergangenes Wochenende machte ich mich zusammen mit meinem Team auf die Reise in die Türkei zum Finale der Damen-Motocross-Weltmeisterschaft. Mich erwarteten dort eine Schlammschlacht, eine andere Kultur und ein gelungener Saisonabschluss.
Da wir bereits letztes Jahr hier waren, wussten wir was auf uns zukommt und konnten uns deshalb auf das einzigartige Event freuen. Einzigartig, denn es ist dieses Jahr das einzige Rennen außerhalb der EU. Das bedeutet einerseits einen riesigen Zeit und Kostenaufwand, um alles zu organisieren, die Bikes sicher in die Türkei zu bringen und ein Hotel zu finden, bei dem man keine Angst vor dem Essen haben muss. Andererseits lernt man jedoch auch eine vollkommen andere Kultur kennen und hatten ein unvergessliche Erlebnis. Unabhängig vom Rennen selbst kann ich also schon jetzt sagen, dass es mega war.
Nun also zum Rennen: Die Strecke in Afyonkarahisar ist Hartboden mit vielen großen Sprüngen, abwechslungsreichen Wavesektions und einem guten Flow. Am Samstag in den Trainings kam ich gut zurecht und sicherte mir Platz 15 für die Startaufstellung später. So hatte ich also eine gute Ausgangsposition für die Wertungsrennen. Das dachte ich zumindest. Doch bereits in der ersten Runde des ersten Laufes crashte eine Fahrerin direkt vor mir in der Landung eines Sprunges. Ich konnte nicht mehr ausweichen und überschlug mich samt Bike über sie. Nachdem ich endlich wieder zurück auf dem Bike war, hatte ich bereits eine halbe Runde Abstand zum restlichen Fahrerfeld. Eine Aufholjagd war nun also angesagt und so kämpfte ich mich also Runde für Runde nach vorne. Mein Speed war gut und ich konnte auch die ein oder andere Position gut machen. Letztendlich beendete ich das Rennen auf Platz 17. Also eine gute Schadensbegrenzung nach so einem unglücklichen Rennen.
Da der zweite Lauf erst Sonntagmorgen war, wurde die Strecke nochmal komplett frisch präpariert. Und frisch präparierte bedeutete in dem Fall, dass die Strecke tief und nass war. Also hatten wir Mädels mal wieder das Vergnügen bei schönstem Wetter im Schlamm zu fahren. Das zweite Rennen begann also und bereits in den ersten Runden konnte ich mich gut positionieren. Ich fuhr mein Rennen und kam letztendlich als Dreizehnte ins Ziel. Gesamt wurde ich an dem Wochenende Fünfzehnte. Trotz des Crashs ein gelungenes Wochenende.
Nun ist nicht nur das Rennwochenende in der Türkei zu Ende, sondern auch die Damen-Weltmeisterschaft 2024. Es war eine tolle Saison mit Höhen und Tiefen, die ich auf Platz fünfzehn beende. Ich kann also mit Stolz sagen, dass ich zu den fünfzehn schnellsten Damen der Welt gehöre!
Mein nächstes und letztes Rennen dieses Jahr ist das FIM Motocross of European Nation, bei dem ich zusammen mit Larissa Papenmeier für Deutschland an den Start gehen werde. Das Rennen findet in zwei Wochen in Rumänien statt.
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