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Ulles Saison 2019 - MXGP of France

Turbulentes Wochenende beim MXGP of France

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Lesedauer: 4 min

Am vergangenen Wochenende fand die 7. Runde der Motocross-Weltmeisterschaft an der französischen Atlantikküste statt und so traten Dennis Ullrich und sein Team Bodo Schmidt Motorsport die lange Anreise von knapp 1.000 Kilometer bereits am Donnerstag an. Die Strecke in Saint Jean d’Angély zählt mit ihrem einzigartigen Streckenlayout zu den Lieblingsstrecken von Dennis. Somit musste er nicht lange überlegen als ihm die Chance geboten wurde, bei der MXGP Veranstaltung am Start zu stehen.

Am Samstagmorgen präsentierte sich die Strecke durch kurze, aber heftige Regenschauer vom Vortag, in einem nassen Zustand, welcher sich jedoch bereits am Mittag in perfekte Bedingungen verwandelte.

Im Freien Training am Samstagmittag ließ es Dennis wie gewohnt ruhig angehen und schaute sich zuerst einzelne Sektionen der Strecke an. Die engen Kurven und langen Bergabsprünge erfordern exaktes Timing und höchste Konzentration. Im anschließenden Zeittraining ging es dann darum einen guten Startplatz für das Qualifying-Race zu ergattern. Dies wollte Dennis nicht gelingen und es schlichen sich immer wieder kleine Fehler ein, wodurch er keine schnelle Runde hinbekam. Am Ende musste er sich mit Platz 27. als Ausgangsposition begnügen.

Im Quali-Race behielt Dennis einen kühlen Kopf und schoss mit seiner exzellenten Reaktion wie gewohnt aus dem Gatter. Auf der Hälfte der Geraden befand er sich im vorderen Feld, ehe ihm ein Kontrahent von links ins Motorrad und anschließend gegen den Lenker fuhr. Er musste somit abrupt abbremsen und dem Feld hinterherfahren. Dennis kämpfte in den ersten Runden beherzigt und konnte mit ordentlichen Rundenzeiten das Rennen an der 19. Position beenden.

„Die Strecke hier in Saint Jean d’Angély ist technisch wirklich anspruchsvoll, aber genau das gefällt mir sehr gut und ich habe es immer genossen hier zu fahren. Leider findet man solche Streckenbedingung kaum zum Trainieren und deshalb habe ich mich erstmal herantasten müssen. Im Quali-Race war ich dann voll motiviert und sah mich schon in der Spitzengruppe ums Eck biegen, allerdings wurde ich dann fast von einem anderen Fahrer abgeräumt. Ich musste voll in die Eisen gehen und der gute Start war total dahin. Ich war natürlich mächtig sauer und habe mich in den ersten Runden so gut es ging nach vorne gekämpft. Mit dem 19. Startplatz kann ich leben, da es hier keine allzu große Rolle spielt und man auch von ganz außen einen guten Start hinlegen kann,“ so Dennis am Samstagabend.

Am Sonntag zeigte sich das Wetter mit einem Sonne-Wolken-Mix und angenehmen 22°C von seiner besten Seite. Die Strecke wurde über Nacht ordentlich gewässert und so zeigten sich bereits nach den morgendlichen Europameisterschaftsläufen anspruchsvolle Bedingungen. Dennis nutze das Warm-up um sich die Rillen, Kanten und Löcher genauestens anzuschauen und einen guten Rhythmus zu bekommen. Mit voller Motivation ging es dann in den ersten Lauf, wo sich am Start leider ein ähnliches Szenario wie bereits im Qualifikationsrennen abspielte. Dennis kam gut aus dem Gatter, wurde dann aber von einem anderen Fahrer abgedrängt und musste sich hinten einordnen. Durch die vielen Steine auf der Strecke, wurde Dennis regelrecht „gesteinigt“ und vor allem seine Arme deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Schwellungen konnte er kaum noch den Lenker festhalten und musste etwas abreißen lassen, weshalb er letztendlich als 23. abgewunken wurde.

„Beim Start zum ersten Lauf wurde ich wieder auf der Startgeraden von einem anderen Fahrer touchiert und ich musste etwas zurückziehen. Bei Fullspeed möchte ich natürlich nicht stürzen und befand mich dann wieder ziemlich weit hinten. In den ersten Runden ist es auch immer ziemlich hektisch und chaotisch und ich fand nicht so schnell in meinen Rhythmus, sodass ich mir schwer tat nach vorne zu kommen,“ kommentierte Dennis den ersten Lauf.

Im letzten Rennen des Tages wollte Dennis noch einmal alle Kräfte mobilisieren und zeigen was er kann. Diesmal positionierte er seine Husqvarna fast ganz innen und schoss wieder einmal als einer der ersten aus dem Gatter. Als 5. ging Dennis in die erste Runde, doch die Freude wehrte nicht lange. Er stürzte noch in der selben Runde heftig und musste dem Feld mit großem Rückstand hinterherfahren. Doch aufgeben war keine Option und Dennis kämpfte sich mit guten Rundenzeiten bis auf den 25. Platz nach vorn.

„Im zweiten Lauf hatte ich dann endlich einen richtig guten Start und ich war mega motiviert – vielleicht etwas zu viel, denn ich bin noch in der ersten Runde gecrasht. Mir ist das Hinterrad weggerutscht und ich bin per Highsider über den Lenker geflogen. Zu allem übel bin ich noch neben die Strecke in ein Matschloch geflogen, sodass ich mich erstmal sortieren musste. Ich habe dann nochmal versucht mich heranzukämpfen, aber die anderen waren schon zu weit weg. Am Ende wurde es dann nur der 25. Platz, aber wenigstens habe ich mich nicht ernsthaft verletzt,“ erzählte Dennis frustriert.

Nach einer turbulenten Rennveranstaltung beim MXGP in Frankreich geht es für Dennis bereits am kommenden Wochenende weiter, denn die zweite Veranstaltung der ADAC MX Masters-Serie im österreichischen Möggers steht auf dem Programm.

Alle Ergebnisse des MXGP of France inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Eva Szabadfi (IXS)
Textcredits
  • Vanessa Kneip