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Interview Harri Kullas

Brasilien-GP ohne Kullas

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Lesedauer: 3 min

Überraschenderweise findet sich in der Startaufstellung für das ADAC Masters-Rennen im schwäbischen Reutlingen der Name von Harri Kullas, finnischer MX2-GP-Pilot in Diensten des italienischen Honda-Gariboldi-Team. Kullas ist kein Unbekannter in Deutschland, 2012 war er im Team von Thomas Ramsbacher auf der Suzuki unterwegs. Bis zu seiner schweren Knieverletzung, die das vorläufige Ende seiner Karriere bei den Gelben in der Vorsaison bedeutete. Seit 2013 ist Kullas beim Team Honda Gariboldi unter Vertrag. Wir wollten natürlich wissen, wie es dazu kommt, dass der 21-jährige Honda-Pilot sich mit seinem Trainingsbike auf der Hartbodenstrecke des RMC Reutlingen austobt und trafen Harri nach der Samstagsqualifikation an seinem Camper.


Hi Harri, willkommen zurück in Deutschland. Wie gefällt es Dir hier in Reutlingen?

Nun ich war ja bereits 2003 hier, damals bin ich ADAC MX Junior Cup gefahren, und irgendwie war damals alles anders in meiner Erinnerung. Damals war die Strecke breiter und schneller, jetzt ist alles langsamer mit sehr engen Kurven. Aber der Track ist schon in Ordnung und wenn ich einen ordentlichen Start habe, wird alles gut. Den Boden hier mag ich sehr, man hat guten Grip. Ich bin hier mit meinem Stiefvater und meinem Mechaniker Nathan, einem Belgier.


Wie ist es dazu gekommen, dass du hier an den Start gehst?

Ich habe frei, weil ich nicht mit nach Brasilien gehe. Es lief bisher im GP einfach nicht so gut für mich, ich hab das Ziel Top 15 zwar erreicht, aber wir sind trotzdem nicht zufrieden. Natürlich fühlt sich das merkwürdig an, nicht in Brasilien zu fahren, seitdem ich GP fahre, bin ich eigentlich bei allen Grand Prix an den Start gegangen, wenn ich konnte. Aber ich nutze die Zeit, bin diese Woche in Holland gefahren und fahre halt heute die ADAC MX Masters, auch ein gutes Rennen. Ich habe hier mein Trainingsbike mit, dass ich auch in der Italienischen Meisterschaft zu Saisonbeginn gefahren bin. Und da kam ich immerhin auf das Gesamtpodium. Leider in der MX2-Klasse, da gibt es kein Preisgeld wie für die MX1-Klasse. Da bekommt der Sieger 60.000 Euro.


Du bist 2012 bis zu deiner Verletzung für Suzuki Europe gefahren. Wie hast du das Ende deiner Zeit dort empfunden?

Es ist ein GP-Team und der Focus liegt ausschließlich auf der WM. Sicher lief am Anfang alles gut, dann kam ein schlechter GP in Frankreich und 3 Rennen später in Schweden die Knieverletzung. Und Suzuki Europe will das Podium erreichen, das ist das Ziel. Und das ist ok so, ich habe die Entscheidung gegen mich verstanden, obwohl ich sehr enttäuscht war. Ich habe halt nicht die Resultate gebracht, die nötig waren.


Die Resultate im MX2-GP im Moment sind auch nicht gerade berauschend?

Harri Kullas am Steilhang von Reutlingen
Harri Kullas am Steilhang von Reutlingen

Es ist nicht das, was ich erreichen will. So viele Fahrer sind in die MX1 gewechselt, ich sollte also Top-5-Plätze in der MX2-WM holen. Aber wir verlieren alles am Start. Wir sind sehr unbeständig in den Resultaten, ich komme bisher nicht in die Spitzengruppe. Ich denke, es hat mit meinem Trainingsprogramm zu tun, ich habe Dinge geändert, die falsch waren und nach Valkenswaard ging es langsam bergauf. Ich denke, ich habe den Speed, um in die Top 5 zu fahren, aber jetzt muss ich kleine Fortschritte machen, um mich erst einmal in der WM-Tabelle in die Top 10 zu bringen. In Portugal war ich richtig schnell, aber eben nicht am Start und als ich mich nach vorne orientierte, war die Spitzengruppe schon 10 Sekunden weg. Wir werden vor dem Frankreich-GP nochmal testen, mal abwarten.


Vielen Dank, Harri, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Wir wünschen dir für die Rennen in Reutlingen maximalen Erfolg.

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Matthias Schwarz
Textcredits
  • Frank Quatember