Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 70€
+Prämie aussuchen
Kategorien

Teamwechsel, Drama und große Fragen: Motorrad oder Fahrer?

Artikel lesen
Lesedauer: 2 min

Die Diskussion ist so alt wie der Sport selbst: Macht im Motocross der Fahrer den Unterschied – oder das Bike? Genau diese Frage könnte die Saison 2026 so spannend machen wie lange keine mehr. Denn die großen Wechsel von Chase Sexton, Jorge Prado und Eli Tomac haben das Potenzial, die chaotischen Storylines von 2025 rückblickend komplett neu einzuordnen.

Besonders Jorge Prado polarisierte wie kaum ein anderer. Bei Kawasaki warf er in Interviews immer wieder seinem Motorrad die Schuld zu – und die Fans hatten schnell ihre Meinung: „Jorge jammert nur.“ Dabei weiß niemand von außen, wie das Bike sich wirklich anfühlte oder ob es einfach nicht zu seinem Stil passte. Der Gedanke bleibt: Was, wenn Prado tatsächlich recht hatte und die Kawa einfach nicht funktionierte? Jetzt, da ausgerechnet Sexton das Bike übernimmt, könnte man zum ersten Mal einen echten Vergleich ziehen.

Auch Sexton hat seinen Ruf weg. Er war nie schüchtern, Probleme auf Honda oder später KTM auch öffentlich anzusprechen. Wenn du mehrere Marken wechselst und es am Ende immer ähnlich läuft, wird schnell gemunkelt. Jetzt ausgerechnet zu Kawasaki zu gehen – dem Team, das Prado verlassen hat – könnte seine Chance sein, das Bild zu drehen. „Sein nächster Versuch – ironischerweise bei dem Team, das Prado abgelehnt hat – könnte diese Frage beantworten.“

Dabei darf man nicht vergessen, wie unterschiedlich beide ticken. Prado fühlt sich traditionell auf Stahlrahmen zuhause, Sexton dagegen eher auf Alurahmen. Manchmal geht es nicht um Drama, sondern einfach darum, welcher Style zu welchem Bike passt.

Spannend ist auch Prados Einstieg zurück in Supercross. Mit nur sechs AMA-SX-Starts ist völlig offen, was man überhaupt erwarten kann. Wird er Siebter jedes Wochenende – ist das gut, schlecht oder völlig okay? Erst draußen, in der Pro Motocross Saison, wird man wirklich etwas ablesen können.

Bei Sexton ist das Ziel dagegen knallhart: Er muss wieder gewinnen. Er hat mit Honda schon einen 450SX-Titel geholt, mit KTM um den nächsten gekämpft und draußen Meisterschaften gewonnen. Aber in einer Klasse, in der Webb, Jett Lawrence, Tomac und andere absolute Monster unterwegs sind, ist selbst ein gutes Bike keine Garantie für Titel. Und genau das macht die Diskussion so schwierig.

Dann wäre da noch Eli Tomac. Ganz ohne öffentliches Drama wechselt er zu KTM – und könnte damit der heimliche Schlüssel zur ganzen Debatte sein. Wenn er auf der KTM stark ist, zeigt das automatisch, dass dieses Bike mehr kann, als manche Kritiker zuletzt behaupteten. „Wenn Eli auf der KTM gut ist, hilft das sicher zu beweisen, dass die KTM gut ist, egal was Sexton gesagt hat.“

All das macht diese Off-Season so verrückt besonders. Es gab schon viele große Wechseljahre, aber selten so viele miteinander verwobene Geschichten. Fahrer gehen zu Teams, die andere gerade verlassen haben. Bikes, die kritisiert wurden, bekommen neue Fahrer. Und plötzlich könnten wir 2026 nicht nur Antworten für die neue Saison bekommen – sondern auch für 2025.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kai Schulte-Lippern
Kai Schulte-Lippern
Fotocredits
  • Simon Cudby
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert