Der am dritten Märzwochenende in Harfsen absolvierte Auftakt des in diesem Jahr aus nur drei Aufeinandertreffen bestehenden Dutch Masters of Motocross wurde in der Königsklasse MX1 ganz klar von Red Bull KTM-Werkspilot Jeffrey Herlings dominiert.
Die Veranstaltung auf der gut 1.670 Meter langen Sandstrecke „Peppelenbos“ wurde nicht nur von einigen prominenten Fahrern der FIM Motocross-Weltmeisterschaft zur Vorbereitung auf den am kommenden Wochenende im Sand von Riola Sardo anstehenden MXGP of Sardegna genutzt. Auch jede Menge deutscher Piloten waren in Harfsen am Start, um vor dem am ersten Aprilwochenende in Fürstlich Drehna startenden ADAC MX Masters 2023 letzte Test unter Rennbedingungen durchzuführen.
Klasse MX1:
In der MX1 richteten sich die Hauptaufmerksamkeit auf Lokalmatador Jeffrey „The Bullet“ Herlings, der nach einer mehr als einjährigen Verletzungspause 2023 in der MXGP-WM wieder um den Titel fährt. Und der 28-Jährige erfüllte die an ihn als Tiefsandspezialisten gestellten Erwartungen zu 100 Prozent. Nachdem er bereits im Zeittraining der „Big Boys“ die schnellste Runde vorlegte und sich mit über anderthalb Sekunden Vorsprung die Poleposition für die Wertungsläufe sicherte, konnte der Mann mit der Startnummer #84 auch die beiden Rennen seiner Klasse zu seinen Gunsten entscheiden.
Dabei nutzte Herlings in beiden Durchgängen seine gute Ausgangsposition, um jeweils kurz nach dem Start den Kampf die frühe Führung im Fahrerfeld zu übernehmen, die er anschließend bis ins Ziel behaupten konnte. Rennen eins gewann er mit über dreieinhalb Sekunden Vorsprung vor dem Belgier Brent Van Doninck (Honda) sowie dem Franzosen Romain Febvre (Kawasaki), derweil er in Lauf zwei die Ziellinie fast 22 Sekunden vor Febvre und dem Niederländer Calvin Vlaanderen (Yamaha) überquerte. In der Tagesendabrechnung stand Herlings mit seinem 1-1-Eergebnis dann auch auf dem obersten Treppchen des MX1-Siegerpodiums, auf welches er von Febvre und Vlaanderen begleitet wurde.
Stärkster deutscher Teilnehmer im MX1-Startaufgebot war erwartungsgemäß der amtierende ADAC -MX-Masters-Champion Maximilian Nagl. Der in diesem Jahr für das Team KMP Honda Racing powered by Krettek fahrende 35-jährige Oberbayer, der in der Qualifikation die elftbeste Rundenzeit fuhr, konnte im Verlauf des ersten Wertungsrennens von der achten auf die vierte Position vorfahren. Nachdem der Mann mit der Startnummer #12 sich in der vorletzten Runde im Duell mit Calvin Vlaanderen geschlagen geben musste, bekam er letztlich als Fünfter die schwarz-weiß-karierte Flagge zu sehen. Im zweiten Heat von Anfang an in den Top 5 unterwegs, konnte er zwar als Vierter ins Ziel fahren, wurde aber im Anschluss wegen einem zu lauten Motorrad um fünf Positionen auf den neunten Rang strafversetzt. Am Ende büßte „Max“ dadurch einen Platz in der Tageswertung ein, in welcher er auf Rang fünf gewertet wurde.
Hervorzuheben ist auch die Gesamtleistung des Sachsen-Anhaltiners Noah Ludwig, der sich auf seiner Becker-Racing-KTM mit einem 18. und einem 13. Rang in beiden Rennen jeweils vor dem amtierenden Deutschen-Open-Meister Stefan Ekerold (Husqvarna), Tim Koch (Husqvarna), Nico Koch (GASGAS) sowie Paul Ullrich (Kawasaki) mit der Zielflagge abgewinkt wurde und in der Tageswertung Platz 15 belegte.
Tageswertung Klasse MX1:
1. Jeffrey Herlings (NED, KTM), 50 Punkte
2. Romain Febvre (FRA, KAW), 42
3. Calvin Vlaanderen (NED, YAM), 38
4. Sven Van Der Mierden (NED, -), 28
5. Maximilian Nagl (GER, HON), 28
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15. Noah Ludwig (GER, KTM), 11
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19. Stefan Ekerold (GER, HUS), 8
20. Tim Koch (GER, HUS), 7
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22. Nico Koch (GER, GAS), 3
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29. Paul Ullrich (GER, KAW), 2
Klasse MX2
In der ebenso stark besetzten Viertelliterklasse MX2 waren es die beiden niederländischen WM-Piloten Kay de Wolf (Husqvarna) und Rick Elzinga (Yamaha), die sich ein am Ende knappes Duell um den Tagessieg lieferten. Nachdem Elzinga im Zeittraining bereits die schnellste Runde vorgelegt hatte und dabei fast acht Zehntelsekunden besser als De Wolf war, kämpfte sich der Mann im ersten Wertungsrennen nach einem nicht ganz optimalen Start im Rennverlauf unter anderem an seinem anfänglich führenden Landsmann Roan van de Moosdijk (Husqvarna) vorbei vom vierten auf den ersten Rang vor, auf welchem er auch gut zwei Sekunden vor dem Ende der Top 10 vorgefahren De Wolf und Van de Moosdijk die Zielflagge zu sehen bekam.
Im zweiten Durchgang konterte Kai de Wolf dann mit einem Start-Ziel-Sieg, wobei er Elzinga, der die gesamte Zeit hinter ihm auf der zweiten Position fuhr, um fast 17 Sekunden distanzieren konnte. Roan van de Moosdijk kam nach durchgehender Fahrt in den Top 3 als Dritter ins Ziel. In der Summe beider Läufe sicherte sich Kay de Wolf aufgrund des besseren zweiten Rennresultats vor Rick Elzinga den Tagessieg, derweil Roan van de Moosdijk das Siegerpodium auf Rang drei komplettierte.
Bestplatzierter deutscher MX2-Pilot in der Tageswertung war der der aus Mecklenburg-Vorpommern stammende WZ-KTM-Racer Cato Nickel. Der 18-Jährige konnte nach einem noch verhaltenen Zeittraining beide Rennen in den Top 10 beenden und sicherte sich letztlich 8-9-Ergebnis den siebten Tagesrang.
Tageswertung Klasse MX2
1. Kay De Wolf (NED, HUS), 47 Punkte
2. Rick Elzinga (NED, YAM), 47
3. Roan Van De Moosdijk, 40
4. Andrea Bonacorsi (ITA, YAM), 36
5. Karlis Alberts Reisulis (LAT, -), 31
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7. Cato Nickel (GER, KTM), 25
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20. Peter König (GER, KTM), 5
21. Marnique Appelt (GER, GAS), 5
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24. Nico Greutmann (GER, KTM), 3
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26. Jan Krug (GER, HUS), 2
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32. Fynn-Niklas Tornau (GER, HUS), 2
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Nachwuchsklassen 85ccm und 125ccm
Wie beim Dutch Masters of Motocross üblich waren auch in Harfsen die beiden Nachwuchskategorien 85ccm und 125ccm am Start. Die Klasse der 125ccm wurde vom Letten Janis Martin Reisulis (Yamaha) dominiert, der bereits im Zeittraining Bestzeitgefahren war und beide Wertungsrennen als Sieger beendete. Als einziger deutscher Fahrer konnte sich der Thüringer Maximilian Werner (Fantic) für die Rennen der Achtelliterklasse qualifizieren. Nachdem der Teenager mit der Startnummer #494 den ersten Lauf nach anfänglicher Fahrt in den Top 4 bereits nach drei Runden vorzeitig beenden musste, fuhr Werner im zweiten Durchgang nach durchgängigem Verweilen in den Top 5 auf Platz drei, womit er sich letztlich Tagesrang neun sicherte. Bei den 85er Racern setzte sich der Niederländer Dani Heitink (Husqvarna) mit einem 2-1-Ergebnis im Kampf um das oberste Treppchen auf dem Siegerpodium durch. Bester deutscher Pilot in dieser Klasse war der Brandenburger Mark Tanneberger (Husqvarna), der mit einem 13-14-Ergebnis auf Tagesrang 15 landete.
Tageswertung Klasse 125ccm:
1. Janis Martins Reisulis (LAT, YAM), 50 Punkte
2. Kasimir Hindersson (FIN, KTM), 42
3. Damien Knuiman (NED, KTM), 40
4. Gyan Doensen (NED, KTM), 32
5. Roan Tolsma (NED, -), 31
6. Ian Ampoorter (BEL, GAS), 31
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9. Maximilian Werner (GER, FAN), 20
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Tageswertung Klasse 85ccm:
1. Dani Heitink (NED, HUS), 47 Punkte
2. Jarne Bervoets (BEL, KTM), 47
3. Dex Kooiker (NED, KTM), 36
4. Dex Van Den Broek (NED, KTM), 35
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15. Mark Tanneberger (GER, HUS), 15
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