Elf Monate oder genau 336 Tage nach seinem letzten Triumph bei einem US-Supercross hatte das Warten am vergangenen Samstag endlich ein Ende: Ken Roczen stand bei dem im State Farm Stadium von Glendale, Arizona, ausgetragenen sechsen Aufeinandertreffen der Monster Energy AMA Supercross Championship 2024 wieder auf dem obersten Treppchen des Tagespodiums.
Bereits im Zeittraining machte der für das zur H.E.P. Motorsports Group gehörende Team Progressive Insurance ECSTAR Suzuki fahrende Thüringer deutlich, dass er mit dem Rennparcours bestens zurechtkommt und wieder zu den Top-Favoriten für eine Podiumsplatzierung gehört. Der 29-Jährige legte er eine Zeit von 1:03.863 Minuten vor und sortierte sich damit nur viereinhalb Zehntelsekunden hinter dem Trainingsschnellsten Jason Anderson (Kawasaki) auf Rang vier der Zeitentabelle ein.
Auch in seinem Vorlauf zeigte sich der Mann mit der Startnummer #94 von seiner besten Seite. Zwar musste er den Holeshot Vince Friese (Honda) überlassen, jedoch übernahm er noch in der ersten Runde die Führung im Fahrerfeld, die er anschließend aus den Händen gab. Er passierte die Ziellinie mit über acht Sekunden vor dem in seinem Schlepptau fahrenden Malcolm Stewart (Husqvarna) als Laufsieger.
Seine Sternstunde hatte Ken Roczen dann aber im entscheidenden – weil Meisterschaftspunkte einbringenden – Hauptrennen über zwanzig Minuten plus eine Runde. Hervorragend aus dem Startgatter gekommen, durchquerte er in Front fahrend die erste Kurve und sicherte sich den Holeshot. Als Führender fuhr Roczen anschließend ein kontrolliertes Rennen, wobei er sich zeitweise über sechs Sekunden von der Konkurrenz absetzen konnte. Nach einer fehlerfreien Fahrt bekam er letztlich die schwarz-weiß-karierte Flagge über viereinhalb Sekunden vor seinem unmittelbaren Verfolger Jason Anderson als strahlender Sieger zu sehen.
Mit den in Glendale eingefahrenen 25 Meisterschaftspunkten verbesserte sich Ken Roczen im Gesamtklassement auf den sechsten Rang, wobei ihm aktuell fünfzehn Zähler zum neuen Red-Plate-Inhaber Jett Lawrence (Honda) und vier Punkte zum auf Meisterschaftsrang fünf notierten Jason Anderson fehlen.
„Ich habe in den letzten Jahren nicht viel gewonnen, also genieße ich diese Momente umso mehr“, sagte Ken Roczen im Siegerinterview. „Mein Start war wirklich gut, ich hatte einen superguten Antritt. Vielleicht habe ich das Gas ein bisschen zu früh zugedreht, so dass ich fast überholt wurde. Aber ich hatte die Innenseite, und als ich um die erste Kurve fuhr, dachte ich: ‚Das ist, was ich brauche‘.“
„Als ich die ersten paar Runden fuhr, erkannte ich einige der Schlüsselstellen, die wirklich knifflig sind und einen wirklich ärgern können“, beschrieb „Kickstart-Kenny“ den Rennverlauf aus seiner Sicht. „Die Strecke war ziemlich anspruchsvoll und rutschig. Also habe ich das Rennen die ganze Zeit über gemanagt. Ich habe versucht, nicht auf die Zeit zu schauen, sondern bin einfach meine Runden gefahren, Runde für Runde. Meine Progressive ECSTAR Suzuki funktionierte heute hier draußen tadellos. Ich habe nicht viele Änderungen vorgenommen, und das sieht man. Aber ich muss mich bei meinem ganzen Team bedanken, bei meiner Crew hinter mir, bei Peyton zu Hause, bei meiner Familie, bei Griffin, das ist für dich. Ich habe ihm die ganze Zeit gesagt, dass ich ein paar Trophäen mit nach Hause bringen werde, vor allem Siege, und jetzt habe ich es endlich geschafft. Das ist ein unglaublicher Moment für uns.“
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