Auch wenn es aufgrund der äußeren Umstände für Simon Längenfelder kein einfaches Finale der Internationalen Italienischen Meisterschaft war, machten sich am Ende sein Speed und Durchhaltevermögen einmal mehr bezahlt. Und ja, ein kleines notwendiges Quäntchen Glück hatte bei seinem Titelgewinn auch die Fingerchen im Spiel.
Mit null Punkten Abstand zum Red-Plate-Inhaber Ferruccio Zanchi (Honda) zum zweiten und damit finalen Aufeinandertreffen der Internationalen Italienischen Meisterschaft ins norditalienische Mantova gereist, erwartete den fürs Red Bull GASGAS-Werksteam fahrenden Oberfranken vor Ort eine aufgrund von längerem Regen völlig nasse und damit herausfordernde Sandstrecke. Aber der 19-Jährig ließ sich davon nicht schrecken und versuchte das Beste daraus zu machen.
Dies unterstrich Simon Längenfelder bereits im vormittäglichen Zeittraining der Viertelliterklasse MX2. Der Mann mit der Startnummer #516 legte als Schnellster der zweiten Gruppe eine Zeit von 2:01.406 Minuten vor und sicherte sich mit gerade einmal anderthalb Zehntelsekunden Abstand zu Ferruccio Zanchi, der in der ersten Gruppe die Bestzeit gefahren war, den zweiten Rang in der Startaufstellung für die beiden Wertungsrennen.
Im ersten Moto nur suboptimal aus dem Startgatter gekommen, ging Simon Längenfelder bereits in der ersten Runde zu Boden und musste sich danach aus der hinteren Hälfte des 40-köpfigen Fahrerfelds nach vorn kämpfen. Trotz weiterer Stürze während seiner Aufholjagd schaffte er es, sich dabei bis Rang sechs durchzubeißen, auf welchem er letztlich auch die schwarz-weiß-karierte Zielflagge zu sehen bekam. Da sein unmittelbarer Gegner im Titelkampf aber als Zweiter ins Ziel gekommen war, hatte Längenfelder dadurch vor dem finalen Rennen in der Meisterschaft etwas an Boden verloren.
Im zweiten Durchgang bereits kurz nach dem Start gestürzt, stand für Simon Längenfelder im Kampf um jeden einzelnen Meisterschaftspunkt erneut eine Aufholjagd auf dem Programm. Dabei gelang es ihm im Rennverlauf bis auf Platz vier vorzufahren, auf dem er dann auch ins Ziel kam.
Zwar verpasste Simon Längenfelder mit seinem 6-4-Resultat aus beiden Rennen das Tagespodium von Mantova, dieses musste er Liam Everts (KTM), Andrea Adamo (KTM) und Valerio Lata (GASGAS) überlassen, jedoch profitierte er in der Meisterschaft von einem sturzbedingten frühen Aus von Ferruccio Zanchi im zweiten Lauf. Mit insgesamt 76 Zählern auf seinem Meisterschaftskonto und einem Vorsprung von zwei Punkten, gewann Simon den Titel des Internationalen Italienischen MX2-Champions 2024 vor Oriol Oliver (KTM), Andrea Adamo und Ferruccio Zanchi.
„Der Speed war auf jeden Fall da, das hat man gesehen“, sagte Simon Längenfelder nach den Rennen gegenüber CROSS Magazin. „Aber ja, wir müssen noch ein bisschen an den Starts üben. Aber ich denke, das kriegen wir bis Argentinien hin und dann sind wir für die WM bereit. Und ja, ich habe doch noch die Italienische Internationale Italienische Meisterschaft gewonnen. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber ich hatte auf jeden Fall die meisten Punkte von allen und freue mich auf jeden Fall und würde sagen, dass das ein guter Start ins neue Jahr ist.“
Alle Ergebnisse des Finales der Int. Italienische MX-Meisterschaft 2024 in Mantova im Detail ››
