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FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Maggiora - Fahrerstimmen

Die Titel sind vergeben

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Lesedauer: 7 min

Bei der am dritten Septemberwochenende auf der im Piemont gelegene Oldschool-Rennstrecke von Maggiora absolvierten achtzehnten und damit vorletzten Runde der diesjährigen FIM Motocross-Weltmeisterschaft standen beide Titel auf der Tagesordnung. Rechnerisch betrachtet war es möglich, diese vorzeitig zu entscheiden.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Maggiora - Fahrerstimmen
Die Berg- und Talbahn im Maggiora Park war Schauplatz für die vorletzte WM-Runde

Bei den „Big Boys“ der Premiumklasse MXGP hielt Jorge Prado seit der ersten Runde das Red Plate und hatte in Italien bereits mindestens eine Hand am Titel. Technische Probleme seines größten Rivalen spielten ihm dabei sehr gut in die Karten. In der Viertelliterklasse MX2 konnte der Red-Plate-Inhaber Andrea Adamo bei seinem Heim-GP seinen ersten WM-Titel jemals holen. Dafür musste er nur ausreichend Punkte gegenüber dem Zweitplatzierten sammeln. In Italien gab es zwar ausreichend „Wenn und Abers“ für die WM-Führenden, doch beide verließen schlussendlich glorreich den MXGP of Italy.

Jorge Prado: „Ich bin der neue Weltmeister und das ist einfach unglaublich!“

Zwar hat Jorge Prado den GP in Italien nicht gewonnen, sicherte sich aber bereits nach dem ersten Lauf den MXGP-Titel 2023. Im ersten Lauf holte der spanische GASGAS-Werkspilot den Holeshot und führte das Feld an. Zwar konnte er sich das gesamte Rennen über nicht von seinen Verfolgern Jeremy Seewer (Yamaha) und Romain Febvre (Kawasaki) absetzen, hielt die Führung jedoch über die gesamte Renndistanz. Dabei profitierte er von dem Umstand, dass Febvre durch technische Probleme gezwungen war, das Rennen vorzeitig zu beenden. Dadurch baute Prado seinen Vorsprung in der Punktetabelle so weit aus, dass er bereits nach dem ersten Wertungslauf zum Weltmeister gekrönt wurde. Nach einem Holeshot beim Start zum zweiten Durchgang konnte der frischgebackene Weltmeister das Fahrerfeld zwar einige Runden lang anführen, ging dann aber zu Boden und kam letztlich nicht über Rang sechs hinaus. Dennoch stand er am Ende des Tages als Zweiter auf dem Tagespodium.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Maggiora - Fahrerstimmen
Verteidigte seit Argentinien das Red Platz: Jorge Prado

„Oh, was für ein Tag! Es war schade, dass mir ein Fehler den Gesamtsieg vermasselt hat, aber hey, ich bin der neue Weltmeister und das ist einfach unglaublich! Ich hätte mir zu Beginn der Saison nie vorstellen können, dass ich hier oben mit dem Gold Plate stehen würde. Es war die ganze Saison über harte Arbeit, und viele Leute haben nicht geglaubt, dass es möglich ist, aber ich habe an mich geglaubt und wusste, dass ich es schaffen kann. Hier bin ich, der Beste des Jahres!“

Jeremy Seewer: „Ich habe das Gefühl, dass ich nach so vielen Pechsträhnen in dieser Saison endlich mal wieder Glück hatte.“

Bei einem seiner letzten Rennen auf der Werks-Yamaha holte der Schweizer Jeremy Seewer noch einen weiteren GP-Sieg. In der ersten Rennhälfte des ersten Laufs lieferte Seewer sich einen spannenden Zweikampf mit seinem zukünftigen Teamkollegen, bis dieser einen technischen Ausfall erlitt. Im zweiten Lauf hatte er einen durchwachsenen Start, kämpfte sich aber das Rennen über bis auf Platz vier vor. Die Plätze zwei und vier reichten letztlich für Tagesrang eins aus. Mit diesem Ergebnis hat er in der Gesamtwertung ausreichend Punkte auf den vierten Platz gut gemacht, sodass er nun in der Meisterschaft die Bronzemedaille sicher hat.

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Unerwartet den GP-Sieg geholt: Jeremy Seewer

„Das war etwas Besonderes. Ich wusste nicht einmal, dass ich den GP gewonnen hatte. Die Dinge fielen ausnahmsweise mal zu meinen Gunsten aus, was schön war. Ich habe das Gefühl, dass ich nach so vielen Pechsträhnen in dieser Saison endlich mal wieder Glück hatte. Ich war sehr zufrieden mit meinem Fahrstil. Doch eigentlich war es nichts Besonderes, denn die Strecke war nicht allzu ausgefahren. Aber wenn man den Grand Prix gewinnt, kann man nicht viel über die Strecke sagen, man nimmt diesen Bonus einfach gerne an. Die ersten drei Plätze in der Meisterschaft sind jetzt entschieden, also kann ich die letzte Runde in Matterley Basin genießen und dann bei den Nations etwas Cooles machen.“

Ruben Fernandez: „Ich fühlte mich besser für diesen Grand Prix vorbereitet und war zuversichtlich, ein gutes Ergebnis zu erzielen.“

Nach langer Zeit stand der spanische Honda-Werkspilot Ruben Fernandez wieder einmal auf dem Podium. Im ersten Lauf kam er akzeptabel aus dem Gatter. Die Spitze bestehend aus Prado, Seewer und Febvre fuhr vorneweg und Fernandez begnügte sich mit Platz fünf. Im zweiten Moto lief es für den Spanier besser. Nach dem Start befand er sich in den Top 5 und arbeitete sich mit der Zeit bis Platz drei vor. Mit dieser Leistung rundete Fernandez letztlich das Tagespodium ab.

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Wieder auf dem Podium zurück: Ruben Fernandez

„In den letzten Rennen seit meinem Sturz in Finnland war es schwierig, da ich ständig mit Verletzungen zu kämpfen hatte und unter der Woche nicht fahren konnte. Aber ich fühlte mich endlich besser und arbeitete hart vor Italien. Ich fühlte mich besser für diesen Grand Prix vorbereitet und war zuversichtlich, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Der zweite Lauf hat wirklich Spaß gemacht, ich habe ihn sehr genossen und fühlte mich wieder mit einem guten Speed wohl. Ich bin froh, für die letzten Rennen wieder in meinen Rhythmus zu kommen.“

Romain Febvre: „Mit den heutigen Ergebnissen bin ich Vizeweltmeister 2023!“

Der Abstand von Romain Febvre zum Weltmeister Jorge Prado in der Punktetabelle war bereits vor Italien sehr groß. Realistisch betrachtet war der Titel zwar außer Reichweite, doch rein mathematisch betrachtet noch möglich. Der Ausfall bedingt durch technische Probleme im ersten Lauf spielte Febvre dabei aber nicht in die Karten. Mit potenziell 25 verpassten Punkten baute Prado seinen Vorsprung so weit aus, dass Titelhoffnungen von Febvre zu diesem Zeitpunkt endgültig begraben wurden. Im zweiten Durchgang zeigte der Franzose dann noch einmal, zu was er in der Lage ist, und holte einen weiteren Laufsieg. In der Tageswertung reichte es für den Mann mit der Startnummer #3 aber mit einem 32-1-Ergebnis nur zu einem neunten Rang.

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Mit Pech im ersten Rennen: Romain Febvre

„Im ersten Rennen lag ich auf Platz drei und versuchte, den zweiten Platz zu erobern. Ich stürzte, fiel auf Platz fünf zurück und nach ein paar Runden blieb das Motorrad stehen. Im zweiten Lauf hatte ich einen guten Start und holte einen Sieg! Mit den heutigen Ergebnissen bin ich Vizeweltmeister 2023! Nicht schlecht, wie ich finde, mit fast 32 Jahren.“

Jago Geerts: „Ich bin zufrieden damit, wie der ganze Tag gelaufen ist.“

Das Wochenende verlief für den belgischen MX2-Yamaha-Werkspiloten Jago Geerts sehr solide. Den Samstag beendete er mit einem zweiten Platz im Qualifikationsrennen und startete in den erste Samstagsrennen mit Platz drei nach dem Start. Sein Teamkollege Thibault Benistant machte einen Fehler und Geerts zog vor auf Position zwei. Der Deutsche Simon Längenfelder (GASGAS) war so gut drauf, dass Geerts diesen nicht einholte und als Zweiter ins Ziel kam. Im zweiten Lauf lag Geerts nach der ersten Kurve auf Platz zwei, ließ nichts anbrennen und überholte Längenfelder. Geerts hatte einen guten Flow, fuhr seinen Stiefel ab und gewann sowohl den zweiten Wertungslauf als auch die Tageswertung.

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GP-Sieg in der MX2: Jago Geerts

„Ich bin wirklich stolz auf das heutige Ergebnis. Nach zwei Verletzungen in diesem Jahr den GP hier in Italien zu gewinnen, fühlt sich gut an. Ich bin stolz, dass ich mich so zurückgemeldet habe. Ich bin zufrieden damit, wie der ganze Tag gelaufen ist. Simon Längenfelder hat es mir nicht leicht gemacht, aber ich habe es geschafft, und es ist ein Zeichen dafür, dass ich wieder in guter Form bin.“

Simon Längenfelder: „Ich habe das Qualifikationsrennen gewonnen und hatte heute zwei Holeshots.“

Nachdem am WM-Wochenende in der Türkei seine langanhaltende Serie von Podiumsplatzierungen beendet wurde, holte Simon Längenfelder in Italien einen weiteren Pokal. Im Qualifikationsrennen war er bereits siegreich. Am Sonntag holte er beide Holeshots. Lauf eins verlief für den Deutschen sehr gut, denn ohne große Bedrängnis holte er einen weiteren Laufsieg. Im zweiten Lauf war sein größter Rivale, mit dem der Oberfranke in der Meisterschaft um Platz drei kämpft, schneller und er musste sich am Ende geschlagen geben. Mit den Plätzen eins und zwei stand er am Ende als Zweiter auf dem Podium.

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Brilliert in Maggiora u.a. mit zwei Holeshots und einem Laufsieg: Simon Längenfelder

„Es war ein fast perfektes Wochenende! Ich habe das Qualifikationsrennen gewonnen und hatte heute zwei Holeshots. Das erste Rennen habe ich mit einem schönen Vorsprung gewonnen! Im zweiten Rennen hatte ich einen harten Kampf – er ging bis zum Ende! Am Ende holte ich ein 1:2-Resultat und wurde damit Gesamtzweiter. Es war trotzdem ein großartiges Wochenende! Ich freue mich schon auf das Saisonfinale.“

Andrea Adamo: „Jetzt bin ich Weltmeister!“

Bei seinem Heim-GP den Weltmeistertitel frühzeitig einzusacken, war der Wunsch von Andrea Adamo. Dafür musste der Red Bull KTM-Werkspilot wenige Punkte auf seinen Teamkollegen Everts gut machen. Am Samstag stürzte Everts im Qualifikationsrennen und schenkte Adamo damit viele Punkte. Im ersten Lauf machte Everts Adamo das Leben etwas schwerer und beendete das Rennen nur zwei Sekunden hinter Adamo. Im zweiten Lauf gab Adamo alles, fuhr auf Platz drei vor und hatte den Titel damit zum Greifen nah. Der Sturz von Everts vier Runden vor Schluss besiegelte den Prozess letztlich und Adamo wurde der neue MX2-Weltmeister.

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MX2-Weltmeister 2023: Andrea Adamo

„Ich kann es nicht glauben. Es fühlt sich wie ein Traum an. Vielen Dank an alle. Ich bin nach Maggiora gekommen, ohne an den GP-Sieg zu denken, sondern vor allem an die Chance, den Titel zu holen. Ich bin wirklich zufrieden mit meinen Rennen. Sie waren sehr konstant, auch wenn ich nicht die besten Starts hatte. Es war nicht einfach, aber ich habe nicht zu sehr an das große Ganze gedacht und genoss einfach nur die Rennen. Ich habe Liam gesehen, als ich in der letzten Runde durchkam. Das tat mir sehr leid, aber das gehört zum Sport. Ich hoffe, es geht ihm gut. Es war ein unglaublicher Tag für mich. Vielleicht hatte ich in dieser Saison manchmal Glück, aber ich habe in jedem einzelnen Rennen versucht, das Maximum herauszuholen: manchmal ist es Platz zwei, manchmal Rang fünf und manchmal der Sieg geworden. Mehr nicht. Ich kann akzeptieren, wenn jemand schneller ist als ich, und ich habe diese Strategie die ganze Saison über beibehalten. Jetzt bin ich Weltmeister!“

Alle Ergebnisse des MXGP of Italy im Detail ››

Highlights der Wertungsrennen ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Ray Archer
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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