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FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Águeda - Fahrerstimmen

Ein Sieg vor neuem Rekord

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Lesedauer: 8 min

Das am letzten Aprilwochenende in Águeda absolvierte fünfte Aufeinandertreffen der FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 bereitete allen Motocross-Verrückten in Portugal zwei sehr spannende Renntage. 

Angefangen mit dem Samstag, bei dem das Qualifikationsrennen der „Big Boys“ von Stürzen und dramatischen Zweikämpfen geprägt war. Am Sonntag sorgte der Wettergott für eine Portion extra Spannung. Mit einer nassen Strecke im ersten Laufe hatten so manche Fahrer große Probleme damit, anstatt wegzurutschen auf dem Motorrad zu bleiben. Zudem steht nun ein Fahrer mit 101 GP-Siegen kurz davor, den einst von Stefan Everts aufgestellten Rekord zu überbieten. Wer am Ende den Streckenbedingungen und dem Erfolgsdruck standhielt und den Großen Preis von Portugal für sich behaupten konnte, verraten wir euch in den nächsten Zeilen.

Jeffrey Herlings: „Es war ein langer Weg und ich habe das Gefühl, dass ich in gewisser Weise zu meiner alten Form zurückkehre.“

Bereits im Qualifikationsrennen zeigte Jeffrey Herlings mit seiner Red Bull KTM, wie motiviert er für seinen 101. GP-Sieg war. Der erste Lauf begann für „The Bullet“ mit einem mittelmäßigen Start nicht sonderlich gut. Doch schnell zog Herlings an allen vorbei und reihte sich auf Platz drei ein. Die beiden führenden Jorge Prado (GASGAS) und Romain Febvre (Kawasaki) ließ er nicht entkommen. Beinahe schaffte er es noch an Febvre vorbei. Lauf zwei begann für ihn besser. Schnell bis auf drei vorgefahren, arbeitete er an Jeremy Seewer (Yamaha) und Ruben Fernandez (Honda). Nicht viel später ging er an beiden vorbei und baute von da an seine Führung weiter aus. In Summe bescherten ihm Platz drei und Rang eins aus beiden Durchgängen seinen 101. GP-Sieg.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Águeda - Fahrerstimmen
Ega­li­sie­rte den Stefan Everts’ Rekord von 101 GP-Siegen: Jeffrey Herlings

„Es ist wirklich großartig, hierher zu kommen und einen weiteren Sieg zu holen. Es war ein langer Weg und ich habe das Gefühl, dass ich in gewisser Weise zu meiner alten Form zurückkehre. Alles in allem war es eine gute Leistung heute. Der erste Durchgang verlief nicht so gut und ich hatte wieder etwas Arm-Pump – ich weiß wirklich nicht, warum – aber im zweiten fühlte ich mich wie ein anderer Fahrer und konnte richtig pushen. Ich freue mich auf Spanien. 101 GP-Siege sind schon etwas Besonderes, und jetzt fehlt nur noch einer für den Rekord.“

Romain Febvre: „Ich wusste also, dass ich heute nur einen guten Start hinlegen musste.“

Der Franzose Romain Febvre stellte sich in Portugal mal wieder mit zwei guten Starts und einer konstanten Leistung am Sonntag unter Beweis. In Lauf eins nach der zweiten Kurve schon auf Platz zwei vorgefahren, sollte er den zweiten Platz auch trotz der Überholversuche von Herlings bis ins Ziel behalten. Den zweiten Lauf erneut in den Top 5 gestartet, fackelte Febvre nicht lange. Erst an Prado vorbei auf Platz vier, überholte er noch den Schweizer Seewer und beendete das Rennen als Drittplatzierter. Die Ränge zwei und drei reichten am Ende für Platz zwei in der Tageswertung aus.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Águeda - Fahrerstimmen
Mit soliden Leistungen auf das zweite Podiumstreppchen: Romain Febvre

„Ich habe mich das ganze Wochenende über gut gefühlt. Zwar musste ich Samstag ziemlich hart pushen, aber im Qualifikationsrennen schaffte ich es von Platz 17 auf Platz fünf. Ich wusste also, dass ich am Sonntag nur einen guten Start hinlegen musste. Viele von uns hatten einen ähnlichen Speed und mir war klar, dass ich schnell überholen musste, also war ich mit dem zweiten Platz im ersten Rennen zufrieden. Der zweite Lauf war härter. Ich hatte einen guten, sauberen Kampf mit Seewer, aber dann waren die beiden Jungs vor mir weg. Es ist gut, wieder auf dem Podium zu stehen und Punkte in der Meisterschaft zu holen. Jetzt freue ich mich darauf, am nächsten Wochenende in Spanien hoffentlich noch mehr zu holen.“

Jorge Prado: „Zu Beginn des zweiten Rennens wurde ich weit abgedrängt, so dass ich früh einige Positionen verlor.“

Für Jorge Prado und das Team Red Bull GASGAS Factory Racing war es ein ziemlich durchwachsenes Wochenende. Bereits das Qualifikationsrennen lief mit einem sechsten Platz nicht besonders gut für ihn. Im ersten Lauf fand Prado zu seiner alten Form zurück. Erst den Holeshot geholt, gab er die Führung auch in den darauffolgenden 30 Minuten plus zwei Runden nicht mehr ab. Lauf zwei verlief dann wieder nicht so gut für den Spanier. In Runde eins fiel er zunächst auf Platz fünf zurück und ein paar Runden später wäre er beinahe spektakulär zu Boden gegangen. Dabei ging Calvin Vlaanderen (Yamaha) an ihm vorbei und Prado fiel auf sechs zurück. Den Platz behielt Prado dann auch bis ins Ziel. Dennoch reichten Platz eins und sechs für Gesamtrang drei.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Águeda - Fahrerstimmen
Behauptete mit Tagesrang drei die WM-Führung: Jorge Prado

„Insgesamt bin ich mit meinem Tag recht zufrieden. Ich bin in einer guten Position in der Meisterschaft und fahre gut. Ich hatte das Gefühl, dass ich meine Leistung aus dem ersten Lauf wiederholen konnte, das war gut. Zu Beginn des zweiten Rennens wurde ich weit abgedrängt, so dass ich früh einige Positionen verlor. Am Ende des Rennens habe ich hart attackiert und bin fast weitergekommen. Ich bin zuversichtlich. Das nächste Rennen ist mein Heim-GP, darauf freue ich mich schon sehr.“

Maxime Renaux: „Ich musste in beiden Rennen hart arbeiten, was nicht einfach war, da ich mit körperlichen Problemen kämpfte, was alles viel schwieriger machte.“

Als Zweitplatzierter in der Meisterschaft ging es für Maxime Renaux (Yamaha) nach Portugal. Nachdem er bereits im Qualifikationsrennen aufgrund von Motorradproblemen vorzeitig ausschied, verlief der Sonntag verlief für den Franzosen dann auch eher schlecht als recht. Im ersten Lauf geriet er in das Hinterrad von Vlaanderen und ging zu Boden. Renaux nahm das Rennen als Achtzehnter wieder auf und kam als nur Dreizehnter Ins Ziel. Im zweiten Lauf sollte es für ihn nicht besser werden. Auf Platz zehn liegend ging er erneut zu Boden, weshalb er auf Platz elf zurückgefallen ist. Auf Platz elf sollte er das Rennen dann auch beenden. Mit Platz elf und dreizehn verlor er wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft und liegt nun in der Meisterschaftswertung auf Platz vier.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Águeda - Fahrerstimmen
Kämpfte mit technischen und gesundheitlichen Problemen: Maxime Renaux

„Ich habe nicht viel über dieses Wochenende zu sagen. Es war sehr hart für mich. Es begann am Samstag mit den technischen Problemen, die ich im Qualifying hatte. Deshalb musste ich am Sonntag vom letzten Platz aus starten. Wie jeder weiß, ist die Startposition sehr wichtig. Ich musste in beiden Rennen hart arbeiten, was nicht einfach war, da ich mit körperlichen Problemen kämpfte, was alles viel schwieriger machte. Ich habe mein Bestes gegeben, um so viele Punkte wie möglich für die Meisterschaft zu sammeln, aber wir wissen, dass das nicht genug ist. Von nun an werden wir daran arbeiten, in Spanien so nah wie möglich an 100 % Gesundheit zu kommen, und dann werden wir wieder angreifen.“

Jago Geerts: „Es war ein schönes Wochenende, ich bin wirklich glücklich über die drei Moto-Siege.“

Der in der MX2-Weltmeisterschaft führende Belgier Jago Geerts sollte in Portugal auf seiner Yamaha nicht so viele Fehler wie in den vergangenen Rennen machen. Nach einem Sieg im Qualifikationsrennen lieferte er sich im ersten Lauf ein spannendes Duell mit dem Italiener Andrea Adamo (KTM). Das gesamte Rennen über auf Platz zwei liegend, war es ihm möglich kurz vor Schluss noch die Führung zu übernehmen. Im zweiten Durchgang ließ er dann nichts anbrennen, indem er innerhalb der ersten Kurven in Führung ging und vorne wegfuhr. Ohne weitere Bedrängnis im zweiten Lauf sorgten zweimal Platz eins für den GP-Sieg und reichlich Punkte, um seine Führung in der Gesamtwertung weiter auszubauen.

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Baute Meisterschaftsführung mit der Maximalpunktzahl 60 weiter aus: Jago Geerts

„Es war ein perfektes Wochenende für mich. Ich fühlte mich von der ersten Runde des Trainings an gut auf der Strecke, also wusste ich auch, dass es ein gutes Wochenende wird. Und das wurde es auch! Es war ein schönes Wochenende, ich bin wirklich glücklich über die drei Moto-Siege. Ich kann nicht viel mehr sagen. Es hat mir einfach Spaß gemacht, und ich bin glücklich über die 60-Punkte-Ausbeute.“

Kay De Wolf: „Es war ein hartes Wochenende und wir haben es zu unserem Guten gedreht.“

Kay De Wolf zeigte auf seiner Nestaan Husqvarna erneut, welche Fortschritte der Sandspezialist über den Winter auf Hartbodenstrecken gemacht hat. Zwar fiel De Wolf im ersten Wertungsrennen nach einem kleinen Fehler kurz nach dem Start in die Top zehn zurück, doch nutze er die 30 Minuten plus zwei Runden um wieder einiges an Boden gut zu machen. Auch von einem Fahrfehler seines Teamkollegen Lucas Coenen profitierend den Lauf schließlich auf drei. Im zweiten Lauf lag er nach dem Start erneut im hinteren Teil der Top 10. Erneut zeigte der Holländer eine beachtliche Geschwindigkeit und holte sich mit der Zeit die vor ihm liegenden Fahrer, um letztendlich den zweiten Lauf als Zweiter zu beenden.

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Mit Speed auf Tagesrang zwei: Kay de Wolf

„Der zweite Lauf war wirklich sehr, sehr gut. Ich hatte nicht den besten Start, aber ich habe mich nach vorn gearbeitet. Es war ein hartes Wochenende und wir haben es zu unserem Guten gedreht. Ich bin wirklich zufrieden mit dem, was wir heute geschafft haben, und kann es kaum erwarten, darauf aufzubauen.“

Roan Van De Moosdijk: „Das tat gut.“

Der Niederländer Roan Van De Moosdijk erlebte ebenfalls ein sehr starkes Wochenende. Im ersten Lauf arbeitete er an Thibault Benistant (Yamaha) und profitierte von dem Sturz von Coenen. De Wolf war schon zu weit weg, sodass er im ersten Lauf als Viertplatzierter ins Ziel kam. Im zweiten Lauf war Van De Moodsijk schnell auf Platz zwei vorgefahren. Jedoch war sein Landsmann De Wolf zu schnell, sodass Van De Moosdijk die Überholversuche nicht abwehren konnte. Somit fiel er von zwei auf drei zurück. Das 4-3-Ergebnis aus beiden Durchgängen sicherten dem Husqvarna-Piloten jedoch Platz drei in der Tageswertung.

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Rückkehr zu starken Leistungen: Roan Van De Moosdijk

„Langsam komme ich wieder dahin, wo ich sein sollte, und darüber bin ich froh! Ich wusste, dass ich Simon Längenfelder im zweiten Durchgang überholen musste, und das habe ich geschafft. Das tat gut. Es war ein harter Weg, um an diesen Punkt zu gelangen, und ohne mein Team hätte ich es nicht geschafft.“

Simon Längenfelder: „Das war schade, aber wir werden für die nächste Runde besser sein.“

Mit einem zweiten Platz im Qualifikationsrennen begann das Wochenende für den deutschen GASGAS-Piloten Simon Längenfelder eigentlich sehr gut. Jedoch hatte der Oberfranke im ersten Lauf am Sonntag dann bei den rutschigen Bedingungen einen durchwachsenen Start. Trotz der anspruchsvollen Verhältnisse gelang es dem 19-Jährigen bis Platz fünf vorzufahren. Im zweiten Lauf holte er seinen zweiten Holeshot in dieser Saison, musste aber die Führung schnell an Geerts abgeben. Mit der Zeit gingen auch De Wolf und Van De Moosdijk an ihm vorbei und er beendete den Lauf somit als Vierter.

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Kleines Auf und Ab am GP-Wochenende: Simon Längenfelder

„Mein Wochenende war ein kleines Auf und Ab. Im ersten Rennen wurde ich Fünfter, dann holte ich mir den Holeshot im zweiten Rennen. Ich konnte mit den Führenden mithalten und hatte Spaß, aber ich konnte den zweiten Platz nicht halten. Das war schade, aber wir werden für die nächste Runde besser sein. Hoffentlich habe ich dort ein besseres Gefühl.“

Alle Ergebnisse des MXGP of Portugal im Detail ››

Highlights aus den Wertungsrennen ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Ray Archer
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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