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FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Lombok - Fahrerstimmen

Erneuter Triumph für Kawasaki in Lombok

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Lesedauer: 6 min

Am vergangenen ersten Juliwochenende stand für die Fahrer Der FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 auf der Insel Lombok die zweite und damit letzte Station des diesjährigen Gastspiels in Indonesien auf dem Programm. Dazu wurde im Vorfeld für die Wettbewerbe der MXGP- und MX2-Klasse mitten auf den alten Start- und Landebahnen des schon vor Jahren geschlossenen Selaparang Airport   extra eine komplett neue Strecke aus dem Boden gestampft.

Nachdem eine Woche vorher auf der Insel Sumbawa Kawasaki mit Romain Febvre und Husqvarna mit Lucas Coenen die Nase vorne hatten, war es spannend zu sehen, ob beide Fahrer ihre Leistung auf Lombok wiederholen können. Dabei war es bei der vorherrschenden tropischen Luft in Kombination mit hohen Temperaturen für alle Fahrer nicht leicht, jeweils zweimal 30 Minuten plus zwei Runden zu absolvieren. Doch auch das hielt die Kontrahenten im Kampf um Meisterschaftspunkte nicht davon ab, für spannendes Racing zu sorgen.

Romain Febvre: „Die Jungs hinter mir sind wirklich jung; sie haben mich unter Druck gesetzt, aber ich habe wieder gezeigt, dass ich immer noch gewinnen kann.“

Romain Febvre zeigte sich auch auf Lombok wieder von seiner besten Seite. Nachdem er sich im Qualifikationsrennen noch hinter den beiden Spaniern Jorge Prado (GASGAS) und Ruben Fernandez (Honda) mit dem dritten Platz begnügen musste, ging der Kawasaki-Werksfahrer aus Frankreich im ersten Wertungsrennen frühzeitig mit den Verfolgern Fernandez und Prado im Nacken in Führung. Durch einen Sturz von Fernandez gewann Febvre zwar zunächst etwas Luft, wurde aber schnell von Prado unter Druck gesetzt, welcher ihn dann auch kurz vor Schluss überholte. Im zweiten Lauf drehte der Franzose dann den Spieß um. Er war Prado dicht auf den Fersen, setzte mehrmals zum Überholen an, ging schließlich an Prado vorbei und holte sich somit den Tagessieg. Somit gewann Febvre beide Grands Prix in Indonesien.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Lombok - Fahrerstimmen
Gewann beide Grands Prix in Indonesien: Romain Febvre

„Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie stolz ich bin, dass ich es im zweiten Rennen noch geschafft habe. Ich hätte auch den ersten Lauf gewinnen müssen, aber ich habe gegen Ende ein paar Fehler gemacht, und Prado hat das ausgenutzt. Es waren nur noch zwei Runden zu fahren und ich hatte keine Energie mehr, um zu kontern. Ich war so enttäuscht, aber ich konnte ihm zeigen, dass der zweite Lauf der Schlüssel zum GP-Sieg ist. Das feuchte Wetter hat es uns allen schwer gemacht.

Die Jungs hinter mir sind wirklich jung und haben mich ziemlich unter Druck gesetzt, aber ich habe wieder gezeigt, dass ich immer noch gewinnen kann. Mein Dank gilt dem gesamten Team und unseren Sponsoren für ihre harte Arbeit und Unterstützung. Wir haben in Indonesien bei Grands Prix gewonnen, aber jetzt bin ich froh, wieder nach Europa zurückzukehren. Wir haben in der Vergangenheit bereits in Loket und Lommel gewonnen, also freue ich mich auf die nächsten beiden GPs. Aber vor allem freue ich mich darauf, wieder bei meiner Familie zu sein, ich weiß, dass sie online zugeschaut haben.“

Jorge Prado: „Wir haben den Qualifikationslauf und den ersten Wertungslauf gewonnen, das ist immer gut.“

Es scheint so, als gehörten nicht nur Starts sondern auch Qualifikationsrennen zu Prados Spezialitäten, denn am Samstag entschied er das Qualifikationsrennen wieder zu seinen Gunsten. Auch am Sonntag war Prado im ersten Lauf stark unterwegs. Nach einem spannenden Zweikampf mit Romain Febvre, gelang es dem Meisterschaftsführenden mit Hilfe eines aggressiven, aber fairen Manövers den Mann mit der Startnummer #3 zu überholen. Im zweiten Lauf war Febvre dann aber einfach zu stark. Prado antizipierte lange Zeit den Fahrtstil von Febvre richtig und wehrte seine Angriffe ab. Am Ende musste er sich aber geschlagen geben. Mit einem 1-2-Ergebnis aus beiden Rennen sicherte er sich punktgleich mit Febvre den zweiten Tagesrang und konnte dank seines Siegs im Qualifikationsrennen seinen Vorsprung in der Punktetabelle leicht ausbauen.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Lombok - Fahrerstimmen
Konnte seine Führung leicht ausbauen: Jorge Prado

„Es war ein gutes Wochenende. Wir haben auch unsere Führung in der Meisterschaft ausgebaut, aber das Wichtigste ist, dass wir weiter konstant fahren. Wir haben den Qualifikationslauf und den ersten Wertungslauf gewonnen, das ist immer gut. Ich freue mich sehr auf die nächsten beiden Rennen, die anstehen. Ich habe 2021 in Loket gewonnen und genieße Lommel immer.“

Glenn Coldenhoff: „Ein guter Kampf für das Publikum und die Fans, und ich bin zurück auf dem Podium, also war es ein gutes Wochenende.“

Der Niederländer Glenn Coldenhoff landete einmal wieder mit seiner Werks-Yamaha auf dem Podium, und zwar zum dreißigstenMal in seiner Karriere. Im ersten Lauf profitierte er von einem Sturz von Ruben Fernández. Während Prado und Febvre an der Spitze um den Lauf- und Tagessieg kämpften, brachte Coldenhoff sicher den dritten Platz ins Ziel. Im zweiten Durchgang holte er den Holeshot. Zwar wurde er danach schnell weiter nach hinten durchgereicht, jedoch arbeitete er sich im Laufe des Rennens wieder bis auf Rang drei vor. Gegen Ende wurde er zwar von Teamkollege Jeremy Seewer noch einmal stark unter Druck gesetzt, doch durch einen Fehler des Schweizers fuhr Coldenhoff wieder etwas Abstand heraus und kam letztlich erneut als Dritter ins Ziel.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Lombok - Fahrerstimmen
Meldete sich auf dem Tagespodium zurück: Glenn Coldenhoff

„Am Ende hatte ich ein gutes Wochenende. Ich habe mich hier gut gefühlt. Die Strecke war ziemlich technisch. Wir lagen alle ziemlich dicht beieinander, und es war ein harter Kampf, besonders im letzten Rennen. Es war ein schönes Rennen, ein guter Kampf für das Publikum und die Fans, und ich bin zurück auf dem Podium, also war es ein gutes Wochenende.“

Jago Geerts: „Die Strecke hier in Lombok hat mir wirklich gut gefallen, ich habe mich sehr wohl gefühlt und konnte alle drei Rennen gewinnen.“

In der Viertelliterklasse MX2 fand Jago Geerts (Yamaha) schon beim dritten Rennen nach seiner Verletzungspause zu seiner alten dominanten Form zurück. Am Samstag gewann er das Qualifikationsrennen und ging Sonntag hochmotiviert an den Start. Zwar holte er nicht den Holeshot, setzte sich aber in Kurve zwei in Führung, welche ihm auch keiner mehr streitig gemacht hat. Im zweiten Lauf schnappte er sich sogar den Holeshot und fuhr einen sauberen Start-Ziel-Sieg ein. Somit holte Geerts bei seinem hundertsten Grand Prix den Tagessieg.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Lombok - Fahrerstimmen
In Lombok unschlagbar: Jago Geerts

„Letzte Woche habe ich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber ich war nicht hundertprozentig fit, weil ich krank war. Aber heute lief alles gut. Die Strecke hier in Lombok hat mir wirklich gut gefallen, ich habe mich sehr wohl gefühlt und konnte alle drei Rennen gewinnen. Mehr kann ich mir nicht wünschen. Ich habe wirklich das Gefühl, dass jetzt alles gut läuft, und ich hoffe, dass es für den Rest der Saison so weitergeht.“

Andrea Adamo: „Ich machte einen dummen Fehler und musste danach hart arbeiten, aber ich kam ziemlich schnell wieder nach vorne.“ 

Der Red-Plate-Inhaber Andrea Adamo zeigte auf seiner Red Bull KTM einen beachtlichen Speed. Allerdings machte er sich das Leben mit kleinen Fehlern selbst schwer. So ging er im ersten Rennen frühzeitig an Roan Van De Moosdijk (Husqvarna) vorbei und verkürzte den Abstand zu Jago Geerts, war aber nicht in der Lage den Belgier einzuholen. Im zweiten Lauf ging der Italiener in Runde zwei zu Boden. Er nahm das Rennen danach auf Position sechs wieder auf und kämpfte sich bis auf Platz drei vor. Mit den Plätzen zwei und drei reichte es für den Italiener am Ende für Tagesrang zwei.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Lombok - Fahrerstimmen
Behauptete seine WM-Führung: Andrea Adamo

„Mit dem ersten Durchgang war ich zufrieden. Ich konnte Jago bis etwa sieben Minuten vor Schluss folgen. Ich kam an einen Punkt, an dem ich dachte: ‘OK, spar etwas Energie, mach keine Fehler’ und begnügte mich mit Platz zwei, um mich für den zweiten Lauf besser aufzustellen. Es war so feucht, und die Strecke war im zweiten Durchgang noch schwieriger: Sie war nasser und rutschiger. Ich machte einen dummen Fehler und musste wieder hart arbeiten, aber ich kam ziemlich schnell wieder nach vorne. Ich wollte versuchen, Simon [Längenfelder] auf Platz zwei zu überholen, aber ich war am Ende ziemlich müde. Wie auch immer, ich bin zufrieden. Ich habe einige Punkte gewonnen, aber Jago [Geerts] hat uns welche weggenommen. Wir müssen aufpassen, dass wir keine Punkte verschenken, da noch viele Rennen zu fahren sind. Wir müssen bereit sein, zu kämpfen.“

Simon Längenfelder: „Nicht viele Leute haben das erwartet, mich eingeschlossen!“

Der deutsche Red Bull GASGAS-Pilot stand kurz nach seiner Verletzungspause wieder auf dem Podium. Im ersten Lauf fuhr Simon kurzzeitig auf Platz drei, nachdem er an Roan Van De Moosdijk vorbeiging. Gegen Ende des Laufs verlor er dann aber den Fokus und wurde bis auf Platz fünf durchgereicht. Das zweiten Rennen begann der 19-jährige Oberfranke auf Platz vier, profitierte aber im ersten Renndrittel von den Stürzen von Andrea Adamo und Van De Moosdijk. Einmal auf Rang zwei fahrend, gab Simon seine Position nicht mehr ab und überquerte als Zweiter die Ziellinie. Mit seinem 5-2-Resultat durfte er am Ende neben Jago Geerts und Andrea Adamo als Dritter auf das Tagespodium klettern.

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Erstes Podium nach seiner Verletzungspause: Simon Längenfelder

„Es ist so schön, wieder auf dem Podium zu stehen. Nicht viele Leute haben das erwartet, mich eingeschlossen! Ich war im ersten Rennen Fünfter und habe danach nicht mehr an das Podium gedacht. Ich war froh, dass meine Leistung im zweiten Rennen konstant geblieben ist. Jetzt werden wir am freien Wochenende weiterarbeiten und noch stärker werden.“

Alle Ergebnisse des MXGP of Lombok im Detail ››

Die Highlights der Wertungsrennen ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Ray Archer
  • Pascal Haudiquert
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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