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FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Pietramurata - Fahrerstimmen

Für manche war es das erste Mal

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Lesedauer: 7 min

Zur vierten Runde der diesjährigen FIM Motocross-Weltmeisterschaft ging es für die Fahrer von der Schweiz auf kurzem Wege nach Pietramurata in der norditalienischen autonomen Provinz Trient.

Nachdem hier bereits im Februar einige Fahrer im Rahmen der italienischen Meisterschaft gezeigt hatten, wie schnell sie sind, blieb abzuwarten, wer am Ende dn Grand Prix für sich behaupten könne. Dabei erlebten einige Piloten in Pietramurata am Ende ihr erstes Mal…

Jorge Prado: „Ich hatte ein wenig mit der Strecke zu kämpfen, daher fühlt sich der Sieg umso besser an.“

Der Red Bull GASGAS-Werkspilot Jorge Prado legte am Sonntag einen dominanten ersten Wertungslauf hin. Der Spanier holte sich den Holeshot und baute bis ins Ziel seine Führung immer weiter aus. Im zweiten Lauf holte Prado dann seinen fünften Holeshot in dieser Saison und führte zunächst das Rennen an. Im Laufe des Renngeschehens ging aber zuerst Jeffrey Herlings (KTM) nach einer faszinierenden Aufholjagd an Prado vorbei, dann überholte ihn auch der Maxime Renaux (Yamaha). Somit kam Prado als Dritter ins Ziel, was in Summe mit seinem Sieg aus dem ersten Durchgang ausreichte, um die Tageswertung der „Big Boys“ beim MXGP of Trentino zu gewinnen und somit seinen ersten GP-Sieg der Saison einzufahren.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Pietramurata - Fahrerstimmen
Mit zwei Holeshots auf das Siegertreppchen: Jorge Prado

„Ich bin sehr glücklich über den Sieg! Ich hatte ein wenig mit der Strecke zu kämpfen, daher fühlt sich der Sieg umso besser an. Ich hatte zwei solide Starts auf meiner MC 450F. Im ersten Lauf konnte ich einen Vorsprung herausfahren, also habe ich das Rennen ohne weitere Probleme gewinnen können. Im zweiten Lauf habe ich versucht, dasselbe zu tun, ohne Fehler zu machen, aber es reichte nur für den dritten Platz. Ich bin wirklich glücklich mit diesem Ergebnis.“

Maxime Renaux: „Ich bin natürlich etwas enttäuscht, weil ich den Sieg um einen Punkt verpasst habe, aber das gehört zum Rennen fahren dazu.“

Der Franzos Maxime Renaux war entschlossen, weitere Punkte im Kampf um die Weltmeisterschaft aufzuholen und damit seinen Kontrahenten das Leben schwer zu machen. Dieser hatte in Lauf eins einen mittelmäßigen Start und musste sich im Laufe des Rennens von Position sechs bis auf Platz zwei vorkämpfen. Prado war zu diesem Zeitpunkt aber schon zu weit weg, um ihm noch den Laufsieg streitig machen zu können. Im zweiten Rennen hingegen ging Renaux als Dritter um die erste Kurve, hinter Romain Febvre (Kawasaki) und Jorge Prado. Schnell sagte er den beiden den Kampf an, zog erst am Kawasaki-Piloten vorbei und setzte danach Prado unter Druck. Nachdem er selbst von Jeffrey Herlings überholt wurde, gelang es Renaux schlussendlich an Prado vorbeizugehen und erneut den zweiten Platz einzufahren. Zweimal Rang zwei ergab auch in der Tagesendabrechnung Platz zwei.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Pietramurata - Fahrerstimmen
Sowohl in den Wertungsrennen als auch in der Tageswertung jeweils Zweiter: Maxime Renaux

„Ich muss mit diesem Wochenende zufrieden sein. Es war ein großartiges Wochenende, weil ich in jedem der beiden Rennen unter den ersten Drei war. Ich bin aber natürlich etwas enttäuscht, weil ich den Tagessieg um einen Punkt verpasst habe, aber das gehört zum Rennfahren dazu. Wir können nicht jedes Wochenende gewinnen. Jetzt bin ich einfach froh, dass wir endlich ins Rollen gekommen sind. Ich fühle mich sehr wohl, also werden wir von hier aus weiterarbeiten und versuchen, das Momentum beizubehalten.“

Jeffrey Herlings: „Zu Beginn des zweiten Laufs lag ich zwischen Platz acht und zehn, aber dann habe ich den ‚Beast‘-Modus aktiviert.“

Es war ein Wochenende, bestehend aus Höhen und Tiefen für den niederländischen KTM-Piloten und fünffachen Weltmeister Jeffrey Herlings. Ein Start-Crash im ersten Wertungslauf zwang Herlings, das gesamte Feld von hinten aufzuräumen. Hierbei gelang es ihm immerhin noch Platz neun zu erreichen. Der Beginn des zweiten Durchgangs war für den 28-Jährigen marginal besser, nach dem Start lag er in den hinteren Top 10. Das bedeutete erneut viel Arbeit für den KTM-Piloten, doch anders als in Lauf eins gelang es ihm dieses Mal bis zur Spitze vorzufahren. Einmal an Renaux und Prado dran gewesen, sackte „The Bullet“ beide ein und holte sich seinen ersten Laufsieg der Saison. So konnte er den MXGP of Trentino wenigstens noch als Tagesdritter verlassen.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Pietramurata - Fahrerstimmen
Weckte das Tier in sich: Jeffrey Herlings

„Im ersten Lauf hatte ich einen guten Start, aber ich glaube, Romains Vorderrad ist weggerutscht und ich bin einfach in ihn hineingefahren. Zu Beginn des zweiten Laufs lag ich zwischen Platz acht und zehn, aber dann habe ich den ‚Beast‘-Modus aktiviert. Defensiv zu fahren hat nicht immer funktioniert. Also dachte ich mir: ‚Lass uns zum alten Jeffrey zurückkehren und pushen.‘ Ich habe gezeigt, wozu ich fähig bin. Wir haben an diesem Wochenende ein paar Punkte verloren, aber ich hoffe, dass ich sie in zwei Wochen in Portugal wieder aufholen kann.“

Andrea Adamo: „Was für ein Ort, um meinen ersten Sieg zu holen.“

Für den Lokalmatador Andrea Adamo vom Team Red Bull KTM Factory Racing war es in der Viertelliterklasse MX2 ein Wochenende, an das er sich noch lange erinnern wird. Bei seinem Heim-GP hat der Italiener mit zwei hervorragenden Läufen seinen ersten GP-Sieg eingefahren. Im ersten Lauf lag Adamo zunächst auf Platz vier und wurde von Thibault Benistant (Yamaha) auf Platz fünf verfrachtet. Doch mit der Zeit drehte Adamo nochmal auf, führte mehrere Überholmanöver durch und kam am Ende hinter Geerts als Zweiter ins Ziel. Das zweite Rennen begann ähnlich wie der erste. Nach dem Start nur auf Platz vier liegend fing er schnell an, die entscheidenden Manöver für Platz drei und zwei durchzuführen. Simon Längenfelder (GASGAS) war zu dem Zeitpunkt aber schon vorneweg. Dennoch reichten zweimal Platz zwei ausgerechnet vor heimischen Publikum zum ersten GP-Sieg seiner Karriere.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Pietramurata - Fahrerstimmen
Brillierte bei seinem Heim-GP: Andrea Adamo

„Ich bin so glücklich. Das habe ich echt nicht erwartet. Was für ein Ort, um meinen ersten GP-Sieg zu holen. Meine Starts waren gut, aber nicht perfekt und dann habe ich die überholt, die ich auch für den Tagessieg überholen musste. Ich habe versucht, das Rennen zu kontrollieren und Platz zwei für die Gesamtwertung zu holen! Ein ideales Wochenende. Ich denke immer noch nicht an die Meisterschaft, sondern gehe von Rennen zu Rennen und will so viele Punkte wie möglich holen. Ich will nicht zu weit vorausdenken.“

Liam Everts: „Ich habe nicht erwartet, dass es bei diesem GP kommt.“

Auch der belgische KTM-Werkspilot Liam Everts zeigte am vergangenen Wochenende, wozu er fähig ist. Mit zwei sehr guten Starts war Everts zu Anfang der Rennen immer in den Top 3 und musste sich nicht, wie in den vergangenen Rennen dieser Saison, erst an anderen Fahrern vorbei zur Spitze durchkämpfen. Im ersten Heat lange auf Platz zwei liegend, konnte Adamo aber noch in der letzten Runde an Liam vorbeigehen. Im zweiten Lauf rutschte er durch das Überholmanöver von Adamo zwar auf Platz vier, ging dann aber in Runde neun an Thibault Benistant vorbei auf Platz drei. Diese Position konnte er dann erfolgreich gegen Kay De Wolf (Husqvarna) bis zum Ende des Rennens verteidigen konnte. Mit zweimal Rang drei aus den Rennen sicherte er sich als Tageszweiter sein erstes GP-Podium überhaupt.

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Zum ersten Mal auf dem MX2-Tagespodium: Liam Everts

„Sehr cool. Der zweite Lauf war viel besser als der erste, und ich hatte eine Menge Spaß da draußen. Mein erstes Podium: Ich habe nicht erwartet, dass es bei diesem GP kommt. Ich hatte zwei tolle Starts, aber im ersten Rennen wurde ich von Andrea gegen Ende. Nochmal wachgerüttelt! Meine Umstellung auf das Team und das Motorrad läuft gut. Ich bin glücklich.“

Jago Geerts: „Insgesamt war es ein gutes Wochenende, und ich bin mit meinem Speed zufrieden. “

Der in der Meisterschaft führende Belgier Jago Geerts (Yamaha) zeigte einen dominanten ersten Lauf. Mit einem Start-Ziel-Sieg sammelte er wichtige Punkte im Kampf um die diesjährige Weltmeisterschaft. In Rennen zwei sah es dann wieder nicht so gut für den Yamaha-Werkspiloten aus. Durch einen Blockpass von Adamo ging Geerts in der ersten Runde zu Boden, wodurch er das Rennen aus dem Mittelfeld wieder aufnehmen musste. Nach einem weiteren Sturz lag Geerts dann ganz hinten und hatte einiges an Boden gut zu machen. Sein Speed und Biss reichten dann für den siebten Platz aus. Platz eins und sieben bescherten ihm genügend Punkte für den dritten Platz in der Tageswertung.

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Schaffte es in Pietramurata noch in die Top3: Jago Geerts

„Der erste Lauf war wirklich gut. Ich habe den Holeshot geholt und das Rennen auch gewonnen, das war wirklich schön. Im zweiten Lauf hatte ich nicht den besten Start, aber ich konnte in den ersten Kurven einige gute Überholmanöver durchführen, bevor mich jemand traf und ich stürzte. Ich kam recht schnell wieder auf die Beine, aber dann wurde ich erneut von jemandem getroffen und musste vom letzten Platz aus starten. Ich bin trotzdem noch auf den siebten Platz zurückgekommen. Insgesamt war es ein gutes Wochenende, und ich bin mit meinem Speed zufrieden. Ich freue mich auf Portugal, wo wir hoffentlich zwei gute Ergebnisse einfahren werden.“

Simon Längenfelder: „Es war einfach unglaublich, wie gut alles funktionierte.“

Simon Längenfelder hat ein Wochenende voller Höhen und Tiefen. Den Samstag beendete er mit einem Sieg im Qualifikationsrennen, was beste Voraussetzungen für den Rennsonntag bedeutete. In Wertungsrennen eins ging Längenfelder in Runde eins zu Boden und nahm das Rennen auf der 18. Position wieder auf. In den 30 Minuten plus zwei Runden konnte er wieder bis auf Platz neun vorfahren. Lauf zwei hingegen verlief für den Deutschen grandios. Sehr gut aus dem Gatter gekommen, holte sich Längenfelder den Holeshot und baute von nun an seinen Abstand auf den Zweitplatzierten entsprechend aus. 30 Minuten und zwei Runden später sah er dann als Erster die schwarz-weiß-karierte Flagge. Mit Platz neun und eins erreichte er in der Tageswertung immerhin noch Platz vier.

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Erster Laufsieg der Saison: Simon Längenfelder

„Ich bin zufrieden mit meinem Wochenende in Pietramurata. Ich war sehr glücklich mit meinem Motorrad. Es war einfach unglaublich, wie gut alles funktionierte. Ich denke, das hat sich im zweiten Rennen gezeigt. Es war schön, meinen ersten Moto-Sieg in dieser Saison zu holen, also werden wir von hier an weiter aufbauen. Ich bin wirklich glücklich.“

Alle Ergebnisse des MXGP of Trentino im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Ray Archer
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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