Der frisch gekürte Weltmeister Kay De Wolf belohnt sich selbst für seine Titel und seine Leistung beim MXoN mit einem Übersee-Ausflug. Der Holländer fliegt Ende Oktober nach Kalifornien, um zusammen mit Tom Vialle erste Erfahrungen auf einer Supercross-Strecke zu sammeln. Ist De Wolf der nächste MXGP-Pilot der bald in Amerika Rennen fahren wird?
Für Kay De Wolf verlief das Jahr 2024 nahezu perfekt. Vom ersten Rennen in Argentinien bis zum Finale in Spanien führte der Nestaan Husqvarna Factory Racing Pilot die Meisterschaft an. Die erste Saisonhälfte nutzte der Holländer, um sich ein ordentliches Punktepolster aufzubauen, sodass er in der zweiten Saisonhälfte kein unnötiges Risiko eingehen musste. Oftmals begnügte er sich mit einem zweiten oder dritten Platz, da er das große Ganze, nämlich den Titel, vor Augen hatte. “Das war schwer für mich. Ich bin ein Racer und will immer alles geben. Wenn man auf meine Karriere zurückblickt, habe ich das schon oft gemacht. Ich habe alles gegeben und bin gestürzt. Manchmal muss man sich also mit weniger zufriedengeben, um am Ende als Champion gekürt zu werden”, erklärte er in einem Interview.
Auch beim Motocross der Nationen lief es für De Wolf sehr gut. Obwohl er mehrmals eine Bodenprobe nahm, gewann er am Ende des Wochenendes die MX2-Klasse und holte sich ein weiteres goldenes Schild ab. “Ich bin wirklich glücklich. Ich habe gezeigt, dass ich im Moment der schnellste Fahrer der Welt bin. Aber ich wünschte, Deegan wäre hier gewesen (haha).” Lediglich der Sieg in der Teamwertung wurde dem Holländer verwehrt. Dennoch stand er zusammen mit seinen Landsmännern Jeffrey Herlings (KTM) und Glenn Coldenhoff (Fantic) auf Platz drei.
Jetzt möchte der frisch gekürte Champion sich auf einer Supercross-Strecke ausprobieren. Am 21. Oktober geht für ihn der Flieger über den großen Teich nach Kalifornien, wo er für ein paar Wochen einen Exkurs in die SX-Welt machen wird. “Ich werde mich auf jeden Fall auf einer Supercross-Strecke ausprobieren. Da ich bereits im Oktober fliege, ist es nicht geplant Anaheim 1 mitzufahren. Dafür müsste ich dann einfach zu lange dort bleiben”, gab er zu. “In erster Linie möchte ich einfach etwas Spaß haben. Ich werde zusammen mit Tom [Vialle] fahren gehen und herausfinden, ob es mir Spaß macht. Wenn ich am Ende immer noch Runde für Runde Angst vor dem Waschbrett habe weiß ich, dass ich niemals ein SX-Rennen fahren werde. Sollte ich aber gut durchkommen und solide zwanzig Runden durchhalten können wird sich zeigen, was ich daraus machen werde.”
De Wolf hat damit noch keine klare Teilnahme an einem amerikanischen SX-Rennen geäußert. Erinnert man sich ein Jahr zurück, fällt einem auf, dass es bei Jorge Prado nicht anders lief. Nach seinem ersten MXGP-Titel flog er in die USA, um ein paar Tage auf einer Supercross-Strecke zu verbringen. Nach den ersten Tagen entschied er sich dazu, A1 und ein Rennen mitzufahren. Letztlich führte sein Ausflug in die USA zu einem Jobwechsel. Denn mit dem Ende der MXGP-Saison 2024 wechselt Prado mit großer Wahrscheinlichkeit zu Monster Energy Kawasaki, um ab 2025 Vollzeit in den USA die SuperMotocross-Meisterschaft zu fahren. Es bleibt abzuwarten wie De Wolfs Zeit auf einer Supercross-Strecke verläuft und welchen Einfluss es auf seine weitere Karriere haben wird.