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GP-Fahrerlager - Julien Lieber

Vorzeitiges Ende der Profi-Karriere

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Lesedauer: 2 min

Eigentlich stand er noch auf der Starterliste für den nach fünf Monaten Zwangspause am kommenden Wochenende im lettischen Kegums stattfindenden Neustart der FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2020, doch heute hat er überraschend mit sofortiger Wirkung das Ende seiner Profi-Karriere bekannt gegeben. Die Rede ist vom zuletzt für das  Team JM Honda Racing fahrenden Belgier Julien Lieber.

Als Grund für seinen Rückzug aus der MXGP-Weltmeisterschaft gab der 26-Jährige, der erst am vergangenen Wochenende beim Internationalen KNMV Trainingswettstreit in Axel mit einem 27-14-Resultat Rang 26 in der Tageswertung belegte, die noch immer nicht vollständig auskurierte Ellenbogen-Verletzung an, die er sich im vergangenen Jahr beim Großen Preis von Deutschland in Teutschenthal zugezogen hatte.

GP-Fahrerlager - Julien Lieber
Julien Lieber

„Die Folgen meines Sturzes in Teutschenthal im letzten Jahr waren viel komplizierter, als ursprünglich gedacht“, so Lieber. „Ich hatte zwei Operationen am Ellbogen und zwei am Handgelenk, die letzte Anfang März. In beiden Fällen stellte sich heraus, dass die Operation das Problem nicht richtig beheben konnte.“

„Das Niveau bei den MXGP-Weltmeistern ist so hoch, so dass man nicht antreten und erwarten braucht, wettbewerbsfähig zu sein, wenn man nicht 100% fit ist“, ergänzte der Mann mit der Startnummer #33. „Selbst wenn der Schmerz erträglich ist, hab ich festgestellt, dass ich aufgrund des Ellbogenproblems weniger Kraft in meinem linken Arm habe und mich mental nicht so wohl fühle, wie ich es sollte. Dies ist eine gefährliche Situation, in der sogar das Risiko besteht, noch mehr Schaden zu erleiden. Besonders auf einem leistungsstarken 450er Bike! Bei jedem Rennen in dieser Saison hatte ich tatsächlich das Gefühl, gerade einmal  80% fit zu sein. Für mich persönlich ist es absolut sinnlos, eine Top-15-Platzierung anzustreben.“

„Es kommt für jeden professionellen Fahrer einmal die Zeit, sich zu verabschieden. Für einige ist es früher als für andere. Aber mir ist klar, dass dies die beste Entscheidung ist. Denn eins ist absolut sicher, mit diesen Verletzungen kann ich nicht der Julien Lieber sein, der ich vor diesem Sturz war, als ich hinter Tim Gajser Zweiter wurde“, begründet Lieber seine Entscheidung.

Zu seiner Zukunft befragt, antwortete Julien Lieber: „In meinem Leben ging es schon in jungen Jahren darum, der beste Motocross-Fahrer zu werden, der ich sein konnte. Das macht es noch schwieriger, dieses Leben hinter mir zu lassen. Aber ich bin noch jung, was vielleicht ein Vorteil ist, um eine neue Richtung einzuschlagen. Ich habe noch nicht entschieden, was ich genau möchte. Ich werde mir in den nächsten Monaten Zeit nehmen, um es herauszufinden, aber ich möchte in jedem Fall im Motocross-Sport aktiv bleiben. Die nächsten Monate werden sicher hart, weil ich nicht mithalten kann. Ich werde wahrscheinlich weiterhin Motocross fahren, aber nur zum Spaß, ohne den Stress eines professionellen Rennfahrers.“

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Bavo Swijgers
  • CDS
Textcredits
  • Jens Pohl

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