Der 9-jährige Nick de Jong war dieses Jahr schon bei so einigen Rennserien am Start. Er konnte dabei unter anderem in der Niederländischen Meisterschaft den Vizemeister-Titel für sich beanspruchen und überzeugte darüber hinaus mit Top-5 Ergebnissen bei der Deutschen Meisterschaft, sowie einem vierten Tagesrang bei den Cross Finals in der 65ccm Klasse. Vor kurzem tauchte sein Name nun bei den traditionsreichen „Mini-Os“ in den USA auf, einem der größten Amateur-Motocross-Events des Landes.
Daraufhin sind wir mit der Familie in Kontakt getreten und wollten alles über dieses einmalige Erlebnis wissen. Wie es nun also zu der Teilnahme kam, welche Hürden es auf dem Weg gab, wie das Event vor Ort aussah und vieles mehr, erfahrt ihr im folgenden Interview.
Hallo Nick, Mart und Natalie!
Ihr seid dieses Jahr schon so einige Rennen mitgefahren. Wie kommt man nach so einer langen Saison nun auf die Idee, in den USA bei den Mini-O’s anzutreten?
(Natalie) Ja, das Ganze war eigentlich relativ spontan. Wir hatten zwar schon länger den Plan das Ganze irgendwann einmal anzustreben, aber haben es immer aufgeschoben, um einfach zu warten, bis Nick auch das sinnvolle Niveau dafür hat. Dann hatten wir mit Rene Ebert jemanden, der uns auch vor Ort unterstützen könnte und haben einfach mal angefragt, wie überhaupt die Schule von Nick dazu steht. Die waren dann total begeistert und damit ist das alles ins Rollen gekommen, sodass wir dann angefangen haben, etwas genauer zu planen und ehe wir es richtig mitbekommen haben, waren wir quasi schon am anderen Ende der Welt.
Um noch etwas genauer auf den Aspekt der Schule einzugehen, wie lief das konkret ab?
(Natalie) Ja, also das war für uns die Grundvoraussetzung, dass das Ganze mit der Schule klappt. Ich habe dann einfach dort angerufen und gefragt und die waren total verständnisvoll und positiv gestimmt. Wenn wir zum Beispiel zur Europameisterschaft gefahren sind, dann mussten wir Nick auch schon öfter einen Tag früher aus der Schule nehmen. Die kennen das also schon und wissen, was Nick macht. Die haben uns auch direkt ein Schreiben ausgestellt, damit wir am Flughafen keine Probleme bekommen und Nick dann mit allen Materialien versorgt, damit er unterwegs lernen konnte. Also das war eine große Unterstützung und hat echt reibungslos funktioniert. Und wir sind auch wirklich erst in die weitere Planung gegangen, als das O.k. von der Schule feststand.
(Mart) Das ist auch bei allen anderen Dingen unsere Voraussetzung, dass einfach die Schule bei Nick läuft und das steht im Vordergrund.
Nick, wie haben deine Klassenkameraden eigentlich darauf reagiert?
(Nick) Die fanden das alle richtig cool und haben mir auch gesagt, dass sie mich vermisst haben, als ich wieder zurückgekommen bin. Also die haben sich auch für mich gefreut und mussten wahrscheinlich auch erstmal darauf klarkommen, als ich es ihnen erzählt habe.
Nach eurer groben Planung seid ihr dann in die Vorbereitung gegangen. Wie lief das genau ab und was waren dort die größten Hürden?
(Natalie) Ja, als erstes haben wir uns um neue Reisepässe gekümmert und das Visa beantragt. Dann mussten wir natürlich noch die AMA-Lizenz lösen und dann die Anmeldung für das Event an sich fertig machen. Anschließend haben wir uns dann um Hotel, Mietwagen und das Bike Equipment gekümmert, was wir mitnehmen wollten. Also wir haben da das meiste im Vorfeld organisiert, zum Beispiel haben wir auch schon manche Bikeparts vorher in die USA übergeben, mit Hilfe von Rene, der uns da viel unter die Arme gegriffen hat. Der hatte auch schon gute Kontakte von Leuten dort, die uns geholfen haben. Also wir hatten nicht viel, was wir fürs Motorradfahren an sich mitnehmen mussten. Abgesehen von dem Material, hat uns Rene Ebert auch zum Beispiel Strecken zum Trainieren herausgesucht, die der Strecke bei den Mini-Os ähnlich waren. Dadurch konnten wir eben dort auch nochmal trainieren und uns so einen groben Zeitplan herausarbeiten.
Das heißt also ihr habt zwar ein paar eigene Teile mitgenommen, aber bekamt dann vor Ort ein Bike gestellt?
(Mart) Ja, also da hat sich auch der Rene darum gekümmert. Wir haben dann eine neue GasGas zur Verfügung gestellt bekommen, weil wir ja die Limited-Class gefahren sind, also die Standard-Klasse sag ich mal. Und dort darfst du sowieso nicht viel am Bike verändern, sodass wir eigentlich nur unseren eigenen Lenker und eigene Reifen mitgebracht haben. Weil die dort auch beispielsweise andere Reifen fahren, die viel höher sind. So hatten wir den Vorteil, dass wir kaum Gepäck gebraucht haben und Nick ist in der Beziehung sowieso sehr pflegeleicht. Also er kann sich sehr schnell auf ein anderes Bike einstellen.
Jetzt ist schon sehr oft der Name Rene Ebert gefallen. Könnt ihr dazu mal etwas sagen? Wer ist das genau und wie hat er euch unterstützt?
(Mart) Also Rene war, ich glaube bei Factory Kawasaki, 10 Jahre Chefmechaniker. Der ist schon sehr lange in der Szene dabei und momentan ist er bei Jett- und Hunter Lawrence auf deren Compound so sozusagen der „Mann für Alles“, kümmert sich also zum Beispiel um die Trainingsbikes. Wir kennen den schon echt viele Jahre, sodass wir eine sehr gute Freundschaft zu ihm aufgebaut haben. Er war auch quasi der Grund, dass das alles so richtig ins Rollen kam und er hat uns das Leben in dem Fall natürlich sehr erleichtert, weil wir damit einfach vor Ort eine Anlaufstelle hatten. Wenn du dort keinen hast, der dich unterstützt, dann bist du schon echt aufgeschmissen. Er hat uns da schon so einiges abgenommen.
Er hat euch also vor Ort gut unterstützen können, wie sah es denn geldtechnisch aus? Also gab es Unterstützung durch Verbände oder Sponsoren zum Beispiel oder wurde das alles von euch privat getragen?
(Mart) Im Prinzip haben wir das privat getragen, aber wir haben natürlich Unterstützung von unseren Sponsoren. Also Fox hat uns beispielsweise neue Klamotten und einen neuen Helm geschickt und auch den Kontakt zu den Leuten von Fox vor Ort hergestellt. Uns war es auch wichtig, dass es nicht im Vorfeld so klingt, als bräuchten wir noch Unmengen an Unterstützung und Sponsoren. Wir wollten einfach hin, dort hineinschnuppern und das nicht gleich alles zu groß machen.
(Natalie) Wir hatten tatsächlich auch aus unserem Freundeskreis jemand, der gefragt hat, ob wir sowas wie ein Spendenkonto oder ein Paypal-Konto hätten. Da habe ich auch zu ihm gesagt, dass wir das bewusst nicht gemacht haben, weil wir es eben nicht so groß aufziehen wollten. Im Endeffekt hat er uns dann trotzdem etwas gegeben, also das war schon mega nett.
Da helfen einem wahrscheinlich auch schon kleine Beträge echt weiter, oder?
(Natalie) Also viele Jungs, zum Beispiel von den Franzosen, listen im Vorfeld schon ihre Kosten spezifisch auf und suchen sich dann Unterstützer für die Veranstaltung. Da haben wir uns eben klar dagegen entschieden. Wir haben es mehr als Urlaub mit der Familie gesehen und es war im Endeffekt einer unserer schönsten.
Kommen wir auf die Veranstaltung vor Ort zu sprechen. Das ist natürlich ein riesengroßes Event dort, wie sah es dort aus?
(Nick) Also die Mini-Os waren riesengroß. Die Fahrerlager waren riesig und es gab glaube ich fünf davon. Tausende von Golfkarts und Pitbikes sind da herumgefahren und es gab fast 6000 eingeschriebene Fahrer.
(Natalie) Und dann muss man sich vorstellen, dass die natürlich auch noch alle ihre Familien, Begleiter und so weiter mit dabei hatten, also es war schon echt voll. Es war auch teilweise echt gefährlich zu Fuß zu gehen, weil eben alle nur mit Fahrzeugen von A nach B gefahren sind.
(Mart) Falls sich da ein paar Leser noch daran erinnern: Es war so ein bisschen wie „Woodstock“. Also viel größer als Zwartecross oder alles andere. Ich habe schon echt viel gesehen im Motocross, über sehr viele Jahre und viele Länder aber ich kam an und konnte es nicht glauben.
(Natalie) Es war wirklich verrückt. Allein schon bei der Anmeldung morgens. Ich habe mich ungefähr anderthalb Stunden eher angestellt und hinter mir die Leute standen teilweise von früh bis abends dort, nur um sich überhaupt anzumelden. Aber an sich war die Organisation sehr gut, dafür dass es halt so viele Fahrer waren, um die sich die Leute kümmern mussten.
Auf der Veranstaltung selbst nehmen die es dann von den Lebendigen, sag ich mal. Also du denkst, dass du vorher schon alles bezahlt hast, aber dann kommst du dort an und bezahlst erst nochmal fast 250 Euro als Eintrittsgeld, plus die 150 Euro im Voraus für die Anmeldung.
(Mart) Also an sich haben die sich alles Mögliche bezahlen lassen. Von Wasser, über Chemiekloentleerung, bishin zu Eis oder besseren Plätzen im Fahrerlager, alles kostet extra.
Aber dafür waren halt die Dixi-Toiletten zum Beispiel auch dauerhaft sauber. Es lag auch kein Müll irgendwo herum und so weiter. Also es war schon gut organisiert.
Gehen wir mal ein Stück weiter zu dem wohl wichtigsten Punkt, den Rennen. Nick, welche Klassen bist du am Ende mitgefahren und wie liefen die Rennen für dich ab?
(Nick) Eigentlich war nur die „Limited Class“ geplant, aber ich bin dann noch die „Modified-Class“ mitgefahren, damit ich ein bisschen mehr Fahrzeit bekomme.
(Natalie) Also der größte Unterschied zu uns ist eigentlich, dass sowohl Trainings, als auch Rennen extrem kurz sind. Da fährst du teilweise nur 3-4 Runden im Training und deswegen haben wir Nick dann noch in der zweiten Klasse angemeldet, damit er ein bisschen mehr Zeit zum Fahren hat.
(Mart) Also es gab nur ein freies Training für Motocross und ein freies Training für Supercross pro Klasse in der gesamten Woche.
(Natalie) Da haben wir auch viel lernen können, denn die meisten anderen haben sich gleich für sehr viele Klassen angemeldet, um mehr Fahrzeiten zu bekommen aber das wussten wir im Vorfeld einfach nicht. Das ist auch der größte Unterschied zu uns. Die Kinder kennen das nicht anders als auf die Strecke zu gehen und von Runde eins an Vollgas zu geben. Bei uns ist man da ja eher vorsichtig und guckt sich erstmal die Strecke an aber dort hast du dafür schlichtweg keine Zeit.
(Nick) Und wenn man mal eine Runde langsam gucken möchte, dann hat man dafür morgens sieben Uhr eine Einführungsrunde mit allen Klassen zusammen. Und von denen gibt es ja extrem viele.
(Natalie) Auch der Zeitplan ist anders als bei uns. Also man hat keine festen Zeiten, wann man dran ist. Es ist eher wie ein Ablaufplan, das heißt man muss immer gucken, wer gerade fährt und wann man dran ist oder ob man überhaupt noch dran ist, an diesem Tag. Einmal haben wir den ganzen Tag gewartet und sind dann gar nichtmehr drangekommen.
(Mart) Also das ist nicht so wie in Ländern, wie Deutschland, wo alles auf die Sekunde genau passt. Wenn du dort bist, dann verstehst du mit einem Mal die Welt nichtmehr. Also allein dieser Ablaufplan war ein riesen Abenteuer, weil man dadurch natürlich auch nicht so richtig zur Ruhe kommt zwischen den Trainings.
Das macht es ja quasi noch extra schwierig, wenn man sowieso bereits in einem anderen System ist und dann nicht genau weiß, wann man dran ist, oder?
(Mart) Ja, genau. Man muss dazu sagen, dass wir glücklicherweise bei einem Team standen, die die Radio- und Liveübertragung die ganze Zeit angeschaltet hatten, sodass wir ein wenig mehr Überblick bekommen konnten. Die Strecke ist auch so weit weg, dass die einzige Möglichkeit um sich beispielsweise Spuren anzuschauen, darin besteht, die Liveübertragung zu schauen.
(Nick) Also was ich gern noch sagen will, wegen dem Zeitplan. An dem einen Tag war es wirklich so dass ich komplett fertig angezogen die ganze Zeit da saß, weil wir nicht wussten, wann ich fahren muss. Dann hieß es mit einem Mal, dass wir heute nichtmehr fahren und wir den Tag quasi etwas anderes hätten machen können.
(Natalie) Genau, da hätten wir eigentlich den Tag etwas anderes unternehmen können aber man weiß es halt nicht.
Nick, wie fandest du denn eigentlich die Strecke? Also auch im Vergleich zu den Strecken bei uns.
(Nick) Wenn das Training früh morgens losgeht, dann fahren zwei Gruppen und schon gleich sind super tiefe Rillen in der Strecke.
(Mart) Also man kann die Rillen mit denen in Teutschenthal vergleichen, wenn die letzten MXGP-Rennen durch sind, nur für die kleinen Bikes. Also da waren schnelle Fahrer dabei, die sind in die Rillen hineingefahren und haben dann so stark aufgesetzt, dass ihr Hinterrad durchgedreht hat.
Also ich habe zu den Leuten dort gesagt: „Ich habe schon vieles gesehen, aber ich würde nicht mal für Geld eine Runde auf der Strecke hier fahren wollen.“ Aber im Endeffekt ist es für jeden gleich und die Jungs passen sich auch sehr schnell an, da wird nicht gemeckert, da wird einfach gefahren.
(Natalie) Das ist auch das Schwierige. Du hast eben früh morgens dein Training oder einen Vorlauf und dann einen Tag später das Rennen und die Strecke hat sich so immens verändert, sodass du dann kalt vom Start und ohne Wissen über die Strecke deine Leistung abrufen musst. Das ist bei uns ja undenkbar, ohne Einführungsrunde und alles loszustarten.
Das war auch bei uns speziell die größte Herausforderung. Wir sagen immer gerne Nick ist so ein bisschen wie ein Dieselmotor, also der kommt erst im Laufe des Rennens so richtig in Fahrt. Dafür ist dort keine Zeit.
(Mart) Da hat er auch dadurch viel lernen können, das auch zu trainieren von Anfang an da zu sein.
Vielleicht zur Strecke auch nochmal ganz kurz: Es gab da so ein paar Statistiken dazu, zum Beispiel wurden allein auf der Supercross-Strecke über die drei Tage insgesamt 750.000 Runden gefahren.
Und was man auch noch sagen muss zu der ganzen Veranstaltung, was ich unglaublich gut fand, es gab erstaunlich wenige Verletzungen.
(Natalie) Das lag vor Allem auch an den Streckenposten. Die waren unglaublich gut und es waren auch immer direkt Helfer und Sanitäter superschnell zur Stelle und haben die Situation aufgelöst.
Und auch vom Fahrerischen muss man echt sagen, hat Nick unsere Erwartungshaltung da vollkommen übertroffen. Gerade mit den kurzen Trainingszeiten und noch nie Supercross gefahren vorher, also das war schon echt klasse.
Jetzt nochmal eine kleine Doppelfrage. Zum einen: Was war für euch das beste an eurem Trip beziehungsweise der Veranstaltung? Und zum Anderen: Gab es etwas, das schlechter oder anders war, als ihr es euch vorgestellt habt?
(Natalie) Um ehrlich zu sein, wussten wir gar nicht so richtig, was wir uns darunter vorstellen konnten. Ich für meinen Teil war vollkommen beeindruckt und geflashed. Ich hatte es mir gar nicht so cool vorgestellt, also es hat meine Erwartungen übertroffen.
Was so ein bisschen negativ war, also ich sag mal, wir haben viel auch an Lehrgeld bezahlen müssen. Also klar hatten wir gute Kontakte aber die können dir ja auch nicht alles erzählen. Gerade als es dann wärmer wurde, lief das Bike nichtmehr richtig. Das Starten zum Beispiel…oder möchtest du das sagen? (zu Nick)
(Nick) Ja! Also beim Starten lief das Motorrad nicht so richtig, deshalb sind wir dann ans Startgatter und haben geübt und dann auch das Problem gefunden. Und zwar startet man dort gar nicht Vollgas, sondern nur mit einem bisschen Gas und das reicht schon aus. Oder auch die Kupplung dann auf keinen Fall schnippen lassen, sondern eher langsam gehen lassen, genauso, wie beim Anfahren.
(Natalie) Bei einem Start fiel das Motorrad nämlich aus, auch wegen der Temperaturen. Und dann haben wir uns mit den anderen Europäern unterhalten und die dachten auch alle ihre Kinder könnten mit einem Mal nichtmehr starten, bis sich eben herausgestellt hat, dass man da eine andere Technik braucht. Nick, was war denn für dich das Schönste?
(Nick) Also für mich war es Alles. Alles war superschön. Es war das größte Erlebnis, was ich jemals hatte und ich will unbedingt nochmal zurück.
(Mart) Ich war ja schon ein paar Male dort. Aber für mich war das schönste, dass wir einfach als Familie dort waren und dass es im Allgemeinen nur positiv war.
Negatives gibt es für mich nur eine einzige Sache und das sind die lebensgefährlichen Umstände im Fahrerlager. Also so wie ich es gehört habe, gab es da letztes Jahr auch schon einen Todesfall. Es war richtig gefährlich einfach nur durch das Fahrerlager zu gehen.
Ich wollte euch eigentlich noch Fragen, ob sich Nick vorstellen könnte, nochmal in den USA Rennen zu fahren, aber ich glaube das hat man ja jetzt schon gut herausgehört.
(Mart) Ja. Wir haben auch über die Woche so viel Kontakte geknüpft, dass wir auch gefragt wurden, ob wir vielleicht die Qualifikationsrennen für „Loretta Lynns“ fahren wollen. Also der Support und vom Material wäre das schon alles fix. Jetzt überlegen wir natürlich auch diesen Schritt vielleicht anzugehen.
(Natalie) Das kann man aber erst im Detail planen, wenn die ganzen Rennkalender für das nächste Jahr draußen sind und der Aufwand ist natürlich sehr groß.
(Mart) Genau. Da gibt es zwei Qualifikationsrennen und man müsste eben für beide bereits in die USA reisen und wenn man sich dann qualifiziert noch ein drittes Mal für das Hauptevent. Das muss alles gut geplant werden, aber wir sind glaube ich als Familie so ein bisschen „Motocross-Amerika“ verliebt geworden.
(Natalie) Motocross lebt dort einfach nochmal ein bisschen mehr. Die Leute haben dort riesige Strecken im Garten und leben den Sport einfach in vollen Zügen.
Meine letzte Frage an euch: Was nehmt ihr für euch persönlich von diesem Trip in die USA mit?
(Nick) Für mich ist es auf jeden Fall fahrerisch. Ich habe in Amerika Sprintrennen gelernt und das will ich jetzt auch bei den Rennen in Deutschland umsetzen. Und auch beim Kennenlernen der Strecke habe ich vieles mitgenommen, zum Beispiel gleich die Sprünge zu springen von Anfang an.
(Natalie) Das sind auf jeden Fall so Dinge, wo wir jetzt auch unser Training Zuhause versuchen werden an die Möglichkeiten und Ideen, die wir dort gesehen haben, anzupassen.
(Mart) Mitnehmen möchte ich einfach die Spritzigkeit und Freude, die die Jungs dort haben. Die Beschäftigen sich den ganzen Tag nur mit Motocross. Bei uns sehe ich immer viele Eltern, die eigentlich motivierter sind, als die Kinder.
(Natalie) Dort meckert oder beschwert sich auch keiner, wenn es zu warm oder zu kalt ist, die Strecke nicht in Ordnung ist oder sonst etwas. Die haben einfach Bock zu fahren und legen los.
(Mart) Also ich war auch der Einzige der da sein Kind richtig laut angefeuert hat. Also natürlich nicht böse, aber sonst hört Nick mich ja nicht. Da haben mich alle komisch angeschaut.
Also wir hatten dort die schönste Zeit unseres Lebens, das kann man schon sagen.
Das ist denke ich ein tolles Schlusswort! Vielen Dank für das Interview und eure Zeit.
Man merkt der gesamten Familie De Jong die Leidenschaft zum Sport in jedem Aspekt vollkommen an. Dazu kommt eine sehr reflektierte Sichtweise, gerade was das Zusammenspiel aus Schule und Motocross angeht. Wie es für Nick die nächsten Jahre weitergeht bleibt abzuwarten, aber nach tollen Ergebnissen im regionalen und nationalen Bereich, könnten wir ihn mit ein wenig Glück auch nächstes Jahr wieder auf der Internationalen Bühne bei den „Loretta Lynns Nationals Championships“ in den USA am Startgatter stehen sehen. Egal wie das Ganze dann ausgeht, das Erlebnis bei den Mini-Os kann der Familie de Jong keiner mehr nehmen. Wir wünschen Nick, Mart und Natalie ganz viel Glück für die Zukunft!
- Tags:
- De Jong
- Loretta Lynns
- Mini Os
- USA-Trip
Ein Kommentar auf “Deutsches Talent bei den Mini-O’s in den USA”
Super Bericht