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FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Teutschenthal - Fahrerstimmen

Das turbulente Rennwochenende von Teutschenthal

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Lesedauer: 11 min

Bei hochsommerlichen Witterungsbedingungen mit jeder Menge Sonnenschein sowie Tageshöchsttemperaturen bis 30°C ging es für die Fahrer der Klassen MXGP und MX2 am vergangenen Wochenende ins sachsen-anhaltinische Teutschenthal zum als Großer Preis von Deutschland ausgetragenen neunten Aufeinandertreffen der FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023. 

Für viele Fahrer und Zuschauer war dieses Wochenende aber nicht einfach nur ein weiteres GP-Rennen, denn deutsche Piloten waren zahlreich in das Starterfeld beider Klassen, die von den heimischen Fans gefeiert und lautstark angefeuert wurden. So war der „Talkessel“ nicht nur wegen den hohen Temperaturen wieder kräftig am Brodeln, wobei die Koch-Brüder Tim und Tom mit ihren Leistungen besonders zu begeistern wussten. 

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Volle Hütte im Talkessel von Teutschenthal

Darüber hinaus erzielte mit Liam Everts in Teutschenthal ein Fahrer den ersten GP-Sieg seiner Karriere. Jago Geerts meldete sich unerwartet schnell aus der Verletzungspause zurück und während sich Jeffrey Herlings leider in dieser verabschiedete. Die technisch sehr anspruchsvolle Strecke des der MSC Teutschenthal e.V.  hat den Fahrern sehr zugesetzt und die Karten für die Meisterschaft neu gemischt.

Jorge Prado: „Ich denke, der heutige Tag war ein perfektes Beispiel dafür, zu was ich in der Lage bin.“

Bei den „Big Boys der Klasse MXGP sicherte sich der mit dem Red Plate angereiste GASGAS-Werksfahrer Jorge Prado mit einem 1-1-Ergebnis und dem Sieg im Qualifikationsrennen souverän einen weiteren GP-Sieg einfahren, mit dem er seine Punkteführung auf Jeffrey Herlings (KTM) auf ganze 67 Punkte ausbaute. Dabei konnte der 22-jährige Spanier in beiden Wertungsrennen zwar den Holeshot nicht für sich behaupten, war jedoch immer von Beginn an vorn mit dabei. Nach spannenden Zweikämpfen im ersten Lauf mit Jeremy Seewer (Yamaha) und Herlings, sah es so aus, als wäre Prado der zweite Platz sicher. Jedoch ging Herlings in den letzten Rennrunden in Führung liegend hart zu Boden, wodurch Prado die Spitzenposition erbte, die er anschließend bis ins Ziel behauptete. Im zweiten Durchgang lieferten sich Prado und Holeshotter Glenn Coldenhoff (Yamaha) über das gesamte Rennen ein spannendes Duell. Jedoch unterlief „The Hoff“ kurz vor Schluss noch ein Fahrfehler, durch welchen „JP61“ erneut den „Platz an der Sonne“ übernahm und den zweiten Laufsieg einfuhr.

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Baute mit zwei Laufsiegen seine Meisterschaftsführung kräftig aus: Jorge Prado

„Es war ein ziemlich gutes Wochenende! Erst das Qualifikationsrennen und dann auch noch beide Rennen zu gewinnen war einfach perfekt. Das Motorrad war sehr gut und meine Fahrweise auch. Ich wusste, dass ich das öfters so fahren kann. Es geht nur darum, alles im richtigen Moment zusammenzufügen und mein Selbstvertrauen aufzubauen. Ich denke, der heutige Tag war ein perfektes Beispiel dafür, zu was ich in der Lage bin. Ich gehe sehr zuversichtlich nach Indonesien. Alles läuft sehr gut und ich muss einfach so weitermachen.“

Glenn Coldenhoff: „Auf einer Strecke wie Teutschenthal, die, wenn ich ganz ehrlich bin, nicht meine Lieblingsstrecke ist, auf dem Podium zu stehen, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

„The Hoff“ stand in Teutschenthal zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Tagespodium. Im ersten Lauf erwischte der Yamaha-Werksfahrer nur einen mittelmäßigen Start, nach welchem er sich zunächst nur im hinteren Teil der Top 10 wiederfand.  Coldenhoff konnte sich jedoch von dort aus nach vorn arbeiten und nach dem Sturz von Herlings sogar als Vierter die Ziellinie passieren. Im zweiten Moto lief es für ihn und seine Yamaha nach dem Fallen des Startgatters wesentlich besser und mit einem Holeshot begann er das Rennen für ihn bestmöglich. Die meiste Zeit des Rennens lag er dann auch in Führung und wehrte die Überholversuche von Prado zunächst erfolgreich ab. Gegen Ende machte er jedoch einen Fahrfehler, weshalb er den Spanier durchlassen musste. Mit einem 4-2-Resultat kletterte der 32-jährige Niederländer als Zweiter aufs Podium.

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Zum zweiten Mal in diesem Jahr auf dem Tagespodium: Glenn Coldenhoff

„Es war ein langer Weg nach meinem ersten Podiumsplatz in Riola und es war mental sehr hart. Nach Frankreich habe ich beschlossen, mein Trainingsprogramm ein wenig zu ändern, und habe wirklich hart gearbeitet. Wir haben uns sehr auf den Start konzentriert und schließlich gelang mir heute ein Holeshot. Genau das habe ich gebraucht. Mein Fahrgefühl war gut, und die harte Arbeit zahlte sich offensichtlich aus. Jedes Wochenende werde ich stärker und stärker. Auf einer Strecke wie Teutschenthal, die, wenn ich ganz ehrlich bin, nicht meine Lieblingsstrecke ist, auf dem Podium zu stehen, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.. Ich möchte mich bei meinem Team Monster Energy Yamaha Factory MXGP für all die harte Arbeit bedanken. Es ist schön zu sehen, dass es sich auszahlt.“

Ruben Fernandez: „Es ist schon komisch, dass ich an diesem Wochenende kein Gefühl für die Strecke hatte und trotzdem auf dem Podium stehe, während ich mich auf anderen Strecken viel besser gefühlt habe und es nicht geschafft habe.“

Auch Ruben Fernandez vom Honda-Werksteam HRC stand wieder auf dem Podium. Im ersten Lauf nahm der Spanier das Rennen als Vierter auf, wurde jedoch schnell durch ein Überholmanöver von Romain Febvre (Kawasaki) auf Platz fünf verfrachtet. Dieser sollte aber schnell stürzen und sich Fernandez P4 wieder zurückholen. Das aus Seewer, Herlings und Prado besehende Spitzentrio fuhr zwar vorneweg, aber auch von hinten wurde dem Spanier keiner gefährlich. Nachdem Herlings‘ Sturz, kam der Honda-Pilot als Vierter ins Ziel. Der zweite Durchgang verlief für den Mann mit der Startnummer #70 ähnlich. Nachdem einem unfreiwilligen Bodenkontakt Febvre, fuhr Fernandez zunächst auf der dritten Position. Diesmal jedoch wurde er von dem Franzosen wieder eingeholt und kam schlussendlich als Vierter ins Ziel.

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Trotz Problemen mit der Strecke auf dem Tagespodium: Ruben Fernandez

„Ich bin so froh, auf dem Podium zu stehen, denn ich musste an diesem Wochenende hart kämpfen, um es zu schaffen. Ich habe das Gefühl, dass ich es nach früheren Leistungen verdient habe, hier zu stehen. Es ist schon komisch, dass ich an diesem Wochenende kein Gefühl für die Strecke hatte und trotzdem auf dem Podium stehe, während ich mich auf anderen Strecken viel besser gefühlt habe und es nicht geschafft habe. Dennoch zeigt es, dass ich mir jedes Wochenende eine Chance geben muss und nicht aufgeben darf. Ich habe es mir am Ende des zweiten Durchgangs etwas schwer gemacht, aber ich habe durchgehalten und es hat gereicht. Ein großes Dankeschön an das gesamte Team HRC, das mich unterstützt und mir geholfen hat, denn es war ein anspruchsvolles Wochenende. Wir haben hart gearbeitet und ich freue mich auf die kleine Pause, bevor wir nach Indonesien fahren: Eine Strecke, die ich mag.“

Jeffrey Herlings: „Es fasst in gewisser Weise meine Karriere zusammen: Wir holen den Rekord an GP-Siegen, aber dann erleiden wir eine weitere Verletzung und einen weiteren Rückschlag.“

Bereits im Qualifikationsrennen am Samstag hat man dem KTM-Werkspiloten angemerkt, dass er mit der Strecke von Teutschenthal nicht so gut zurechtkommt, wie mit den Strecken der vergangenen GPs. Dennoch konnte Herlings im ersten Wertungsrennen am Sonntag an manchen Stellen der Strecken ein paar Sekunden finden und hatte somit den Speed, um gegen Ende des zweiten Renndrittels die Spitzenposition im Fahrerfeld zu übernehmen. Zu seinem Pech geriet der Niederländer am Ausgang einer Kurve mit Vorder- und Hinterrad in zwei verschiedene Spurrillen, erwischte ein Schlagloch und ging spektakulär zu Boden. Mit starken Schmerzen in Schulter und Nacken fuhr Herlings danach nur als Zwanzigster über die Ziellinie. Nach einer ersten Untersuchung vor Ort wurde anschließend der Verdacht eines angebrochenen Wirbels geäußert, so dass sich „The Bullet“ sofort für weitere Untersuchungen auf den Heimweg zu seinen Ärzten machte und somit den zweiten Durchgang verpasste. Wie bereits berichtet, wurde am Montag mittels einer MRT-Untersuchung ein Riss des C5-Wirbels bestätigt, welcher Herlings für mindestens die beiden anstehen WM-Rennen in Indonesien außer Gefecht setzt.

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Hatte ein schwarzes Wochenende in Teutschenthal: Jeffrey Herlings

„Es ist schwer, viele Worte zu finden. Es fasst in gewisser Weise meine Karriere zusammen: Wir holen den Rekord an GP-Siegen, aber dann erleiden wir eine weitere Verletzung und einen weiteren Rückschlag. Ich weiß immer noch nicht, was bei dem Sturz wirklich passiert ist, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Linie im Moto gut genutzt. Danach fühlte sich mein Nacken nicht mehr richtig an. Ich habe versucht, das Rennen zu beenden und so viele Punkte wie möglich zu holen, aber ich kenne meinen Körper inzwischen sehr gut und spürte, dass etwas nicht stimmt. Wir werden also mindestens zwei weitere GPs verpassen, aber ich bin froh, dass ich nicht operiert werden muss, und ich hoffe, dass ich so bald wie möglich wieder mit meinem Team zusammen sein und Rennen fahren kann. Danke, wie immer, an Red Bull KTM und all die Jungs, die mir zur Seite gestanden haben und für die vielen Nachrichten der Unterstützung.“

Tim & Tom Koch: „Es war ein richtig geiles Wochenende.“

Ein besonderes Highlight aus deutscher Sicht setzte in der Klasse MXGP der Thüringer Tom Koch. Nachdem der Kosak-KTM-Pilot bereits am Samstag im Qualifikationsrennen mit Rang vierzehn glänzen konnte, setzte er in den beiden Wertungsläufen Sonntag noch einmal einen drauf. Beide Male konnte sich der 25-Jährige von knapp außerhalb der Top 10 auf Rang 10 vorarbeiten, auf denen er jeweils die Zielflagge zu sehen bekam. In Summe brachte dies für ihn in der Tageswertung seine ersten Top-10-Ergebnis des Jahres und in der Meisterschaft verbesserte er sich damit auf als bestplatzierter Deutscher auf Rang 17. Nicht minder beachtenswert war das Abschneiden von Toms älterem Bruder Tim, der zum ersten Mal in diesem Jahr bei einem GP am Startgatter stand. Mit einem mit einmal Rang fünfzehn und einmal Platz zwölf in den Motos sortierte er sich als zweitbester deutscher MXGP-Teilnehmer auf dem dreizehnten Platz in das Tagesklassement ein. 

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Liam Everts: „Ich habe an diesem Wochenende etwas bewiesen und damit fiel eine Last von meinen Schultern.“

In der Viertelliterklasse MX2 sollte es für Liam Everts das bisher erfolgreichste GP-Wochenende seiner bisherigen Karriere werden. Nachdem der mit Rang zwei im Qualifikationsrennen unter Beweis stellte, dass er mit der Rennstrecke des MSC Teutschenthal e.V. bestens zurechtkommt, gelang ihm im ersten Lauf mit einem Holeshot ein hervorragender Start. Zwar konnte er im Verlauf der ersten beiden Umläufe sowohl von Lucas Coenen als auch von Roan Van De Moosdijk (beide Husqvarna) überholt werden, jedoch  fand er in der  zweiten Rennhälfte wieder den Weg an Van De Moosdijk vorbei, so dass er am Ende als Zweiter die schwarz-weiß-karierte Flagge als Zweiter zu sehen bekam. Auch im zweiten Moto schnappte sich Everts den Holeshot und führte anfangs das Rennen an. Schnell wurde er wieder von Lucas Coenen überholt, der aber im Laufe des Rennens durch einen technischen Defekt ausfiel. Damit gewann Everts den zweiten Lauf und somit in Summe auch den Großen Preis von Deutschland.

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Erster GP-Sieg seiner Karriere: Liam Everts

„Es ist definitiv schön, dieses Rennen zu gewinnen. Wir haben mit dem Motorrad einige gute Schritte in die richtige Richtung gemacht, sodass ich mich „eins“ damit fühlte. Der Druck, der auf meinen Schultern lastet, ist nicht einfach handzuhaben. Ich bin die dritte Generation unserer Familie, und ich muss Leistung bringen. An diesem Wochenende habe ich etwas bewiesen und damit fiel eine Last von meinen Schultern. Ich fühlte mich gut und konnte bis zum Ende des zweiten Rennens pushen. Ich bin ruhig geblieben und habe die Runden runtergezählt. Harte Arbeit zahlt sich aus!“

Andrea Adamo: „Mein Fahrstil war nicht der beste.“

Der italienische Red Bull KTM Factory Fahrer Andrea Adamo sorgte in Deutschland für wenig Aufregung. Im ersten Lauf lag Adamo nach dem Start zunächst auf Platz fünf, arbeitete sich aber schnell Platz vier vor. Kurz vor Schluss profitierte er von einem Fehler des Niederländers Van De Moosdijk, durch den er als Dritter ins Ziel kam. Im zweiten Durchgang wurde er nach dem Start direkt hinter dem noch angeschlagenen Belgier Jago Geerts (Yamaha) auf Platz vier geführt. Schnell konnte sich Adamo an ihm vorbeikämpfen. Durch den Ausfall von Coenen rutschte Adamo von Position drei auf Platz zwei vor. Als Zweiter kam er dann auch ins Ziel und sicherte sich damit die Meisterschaftsführung.

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Übernahm die Meisterschaftsführung: Andrea Adamo

„Es war nicht mein bester Tag der Saison, aber dennoch ein guter für die Meisterschaft. Ich habe zwei Fehler gemacht, einen in der Qualifikation und einen weiteren im ersten Rennen, und es fühlte sich so an, als ob ich die Führungsgruppe immer irgendwie verlieren würde. Mein Fahrstil war nicht der beste. Im zweiten Rennen war Liam wirklich schnell, also habe ich einfach versucht, Platz zwei nach Hause zu bringen, und zwar mit guten Punkten. Ich habe mein Bestes gegeben.“

Thibault Benistant: „Wir haben alles getan, was wir konnten. Wir haben versucht, das Motorrad richtig einzustellen, und ich habe versucht, meinen Fahrstil anzupassen.“

Auch der Franzose Thibault Benistant erlebte am vergangenen Sonntag zwei gute Rennläufe. Im ersten Wertungsrennen sortierte sich der Franzose nach einem guten Start in den Top 5 des Fahrfelds ein. Die Spitze zeigte für den Franzosen eine zu starke Pace und setzte sich mit der Zeit ab. Durch den Sturz von Van De Moosdijk jedoch konnte Benistant als Vierter die Ziellinie überqueren. Im zweiten Durchgang lieferte sich der Mann mit der Startnummer #198 einen spanenden Zweikampf mit seinem Teamkollegen Jago Geerts um den vierten Rang vier, der sich durch das Aus von Coenen in Platz drei verwandelte, mit welchem er in der Tageswertung das Podium abrundete.

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Zum dritten Mal in Folg auf dem Tagespodium: Thibault Benistant

„Ich stehe zum dritten Mal in Folge auf dem Podium. Das ganze Wochenende über fühlte ich mich nicht gut auf dem Motorrad, also ist der dritte Platz an einem ‘schlechten Tag’ ganz ok. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich da draußen abmühen musste. Wir haben alles getan, was wir konnten. Wir haben versucht, das Motorrad richtig einzustellen, und ich habe versucht, meinen Fahrstil anzupassen. Ich glaube, ich war heute innerlich einfach etwas blockiert, was schade ist, denn Teutschenthal ist eine Strecke, auf der ich schnell sein sollte. Aber wie auch immer, ich fahre hier mit einem Podium weg, und das ist nicht so schlecht.“

Jago Geerts: „Danach wurde ich von einem anderen Fahrer getroffen, kam aber trotzdem als Dreizehnter ins Ziel, was immerhin acht Punkte einbrachte.“

Nur 21 Tage nach seinem Sturz und 17 Tage nach seiner OP kam der Titelfavorit dieser Saison wieder zurück, um am Gatter zu stehen. Jago Geerts hat immer noch den Titel vor Augen und hat versucht, in Teutschenthal so viele Punkte wie möglich gut zu machen. Das das Handgelenk dabei noch Schmerzen verursacht hat und durch die zahlreichen Schrauben und Platten noch sehr steif ist, sollte jedem klar sein. Dennoch überquerte der Belgier die Ziellinie einmal als Dreizehnter und im zweiten Lauf sogar als Siebter. In Lauf zwei lag er zwischenzeitlich in den Top 5 und verteidigte seine Plätze so gut er konnte.

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Hat trotz Handicap Meisterschaftspunkte eingefahren: Jago Geerts

„Ich bin wirklich zufrieden damit, wie es heute unter diesen Umständen gelaufen ist. Der erste Lauf war schon recht gut. Ich hatte einen guten Start und fuhr den größten Teil des Rennens auf dem siebten Platz, hatte aber einen kleinen Sturz, als ich mit dem Vorderrad einen Stein traf. Danach wurde ich von einem anderen Fahrer getroffen, kam aber trotzdem als Dreizehnter ins Ziel, was immerhin acht Punkte einbrachte. Damit war ich schon sehr zufrieden. Im zweiten Rennen hatte ich wieder einen guten Start und wurde Siebter, was super war. Zu einem Zeitpunkt wie diesem 22 Punkte zu holen, sollte eigentlich unmöglich sein, also gehe ich hier sehr glücklich weg.“

Kay De Wolf: „Das Ziel an diesem Wochenende war es, so viele Punkte wie möglich zu holen.“

Nach Deutschland ging es für den Kay de Wolf mit seiner Nestaan Husqvarna als Meisterschaftsführender. Im Training am Donnerstag vor dem Grand Prix verletzte sich De Wolf noch am Knöchel. Trotz allen Schmerzen kam De Wolf dennoch am Samstag nach Deutschland und setzte sich auf sein Motorrad, um zumindest ein paar Punkte sammeln zu können. Geplagt von den Schmerzen auf einer sehr ausgefahrenen Strecke konnte De Wolf immerhin noch die Ränge elf und zehn einfahren. Damit rutschte der der Mann mit der Startnummer #74 in der Meisterschaft aber von Platz eins auf Rang drei.

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Von Knöchelverletzung eingebremst: Kay de Wolf

„Das Ziel an diesem Wochenende war es, so viele Punkte wie möglich zu holen. Ich wollte auf keinen Fall aufgeben und bin zufrieden mit dem, was wir erreicht haben. Wir freuen uns schon auf die nächste Runde in Indonesien.“

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Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Ray Archer
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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