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FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Arroyomolinos - Fahrerstimmen

Die Rekordjagd geht weiter

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Lesedauer: 8 min

Am vergangenen Wochenende stand die in Spanien sechste Runde der diesjährigen FIM Motocross-Weltmeisterschaft an.

Während der Belgier Jago Geerts (Yamaha) ich in den vergangenen fünf Runden einen komfortablen Punktevorsprung in der M2-Meisterschaft erarbeitet hatte, wurde es in der Klasse der großen Jungs zwischen Jeffrey Herlings (KTM) und dem GASGAS-Piloten Jorge Prado immer enger. Zudem fehlte Herlings nur noch ein Sieg, um Stefan Everts‘ Rekord für die Meisten GP-Siege zu überbieten. Prado war jedoch hoch motiviert, bei seinem Heim-GP den Fans spannendes Racing zu liefern und bestenfalls ganz oben auf dem Podium zu stehen. 

Jeffrey Herlings: „Meine Starts sind etwas besser geworden, wenn auch nicht großartig, aber es war in beiden Läufen ausreichend, in den Top 5 zu starten.“

Im Vergleich zum Jahresanfang werden die Starts von dem Red Bull KTM-Werksfahrer Jeffrey Herlings immer besser. Im ersten Lauf kam er als Vierter aus dem Gatter. Schnell ging er an Prado vorbei auf Platz drei, gab ihm den Platz zwischenzeitlich wieder, doch gegen Ende des Rennens war es wieder „Jeffrey-Time“. Er schnappte sich einen nach dem anderen der vor ihm fahrenden Konkurrenten und gewann damit Lauf eins. Auch in Lauf zwei befand er sich wenige Kurven nach dem Start auf Platz vier. Von da aus arbeitete er sich erneut an der Top drei vorbei. Zweimal Platz eins bescherten ihm seinen 102. GP-Sieg und damit den Rekord für die meisten GP-Siege.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Arroyomolinos - Fahrerstimmen
War in Spanien nicht zu topen: Jeffrey Herlings

„Ich bin überglücklich, dass ich meine Gesamtzahl an Laufsiegen verbessern und den GP-Sieg-Rekord übernehmen konnte. Der Rest der Jungs hat sich in dieser Saison wirklich stark verbessert – Jorge fährt fantastisch – und sie machen wirklich Druck. Also habe ich nicht erwartet, dass das so schnell geht. Dass ich bis jetzt drei von sechs Rennen gewonnen habe, hätte ich mir nicht vorstellen können. Meine Starts sind etwas besser geworden, wenn auch nicht großartig, aber es war beide Läufe ausreichend, in den Top fünf zu starten. Im zweiten Durchgang konnte ich immer einen Führenden vor mir sehen und auch wenn es hier schwierig war, zu überholen, weil es nur eine schnelle Linie gab, konnte ich an ihm letztendlich vorbeigehen. Am Ende konnte ich das Rennen kontrollieren. Ich habe die Fans hier genossen, sie waren unglaublich für ihre Lokalmatadoren. Ich hoffe, dass ich in meiner Karriere noch ein paar weitere Weltmeistertitel gewinnen kann, und dann werde ich am Strand liegen und wissen, dass ich genug getan habe!“

Mattia Guadagnini: „Beide Rennen heute waren wirklich gut, mit großartigen Starts, also will ich so weitermachen.“

Nachdem er letztes Jahr im Laufe der Saison von der MX2-Klasse zu den „Big Boys“ aufstieg, ist 2023 die erste volle Debutsaison für den Italiener Mattia Guadagnini auf seiner GASGAS. In Spanien schien er besonders gut drauf zu sein. Mit zwei sehr guten Starts in beiden Läufen und ein paar Runden in Führung im ersten Lauf, beendete er beide Rennen auf Platz drei. Damit holte er in der Gesamtwertung den zweiten Platz und seinen ersten Pokal in der Klasse der großen Jungs.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Arroyomolinos - Fahrerstimmen
Wuchs in Spanien über sich hinaus: Mattia Guadagnini

„Was für ein Wochenende! Ich wollte schon seit einer Weile auf das Podium, denn ich konnte sehen, dass meine Geschwindigkeit immer besser wurde. Ich muss mich beim Team, das hinter mir steht, für die Unterstützung bedanken. Beide Rennen heute waren wirklich gut, mit großartigen Starts, also will ich so weitermachen.“

Ruben Fernandez: „Die ganze Unterstützung von den Fans, hat mir wirklich geholfen.“

Der Lokalmatador Ruben Fernandez hatte große Ambitionen für seinen Heim-GP. Nach dem Start im ersten Lauf lag er zunächst auf Platz fünf, war jedoch in der Lage bis auf Platz fünf vorzufahren. Zwar verpasste er im zweiten Lauf nur ganz knapp den Holeshot, konnte aber eine Kurve später in Führung gehen und das Rennen zunächst anführen. Nach einem spannenden Zweikampf mit „The Bullet“ fiel er auf Platz zwei zurück und überquerte die Ziellinie auch als Zweiter. Mit Platz fünf und zwei gab er seinen spanischen Fans etwas zurück, indem er als Dritter das Podium abrundete.

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Beim Heim-GP auf dem Podium: Ruben Fernandez

„Es ist toll, bei meinem Heim-GP auf dem Podium zu stehen. Ich wusste, dass ich nach dem fünften Platz im ersten Rennen richtig gut fahren muss, und das habe ich dann auch getan. Ich ging schnell in Führung und habe lange geführt. Am Ende war ich Zweiter, was für den dritten Platz auf dem Podium gereicht hat. Die ganze Unterstützung von den Fans, hat mir wirklich geholfen. Ich hörte sie überall auf der Strecke. Das gab mir den kleinen zusätzlichen Schub, den ich brauchte. Nach zwei vierten Plätzen in Folge wollte ich unbedingt auf das Podium und es war ein unglaubliches Gefühl, dort zu stehen und zu sehen, wie die Fans meinem Namen riefen. Das ist etwas, das ich nie vergessen werde. Ein großes Dankeschön an das gesamte Team, das mich unterstützt hat, und ich freue mich schon auf die nächste Runde in Frankreich.“

Jorge Prado: „Im zweiten Lauf war mein Start noch schlechter und es war schwer, zu überholen.“

Für den in der Meisterschaft führenden GASGAS-Werkspiloten Jorge Prado aus Spanien war es diesmal kein ganz so erfolgreiches Wochenende wie bisher. Dabei begann das Wochenende mit einem weiteren Sieg im Qualifikationsrennen sehr gut. In Lauf eins ging es mit einem zweiten Platz sehr gut für den Lokalmatador weiter. Doch genau wie in Lauf zwei, hatte der sonst sehr gute Starter keinen Holeshot. In Rennen zwei fand Prado nicht wirklich zu seinem Rhythmus und führte im gesamten zweiten Lauf nur ein Überholmanöver von Platz sechs auf fünf durch. Mit seinem 2-5-Ergebnis verpasste er das Podium nur ganz knapp mit Gesamtrang vier.

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Behauptet in seiner Heimat die Meisterschaftsführung: Jorge Prado

„Das Wochenende war ganz okay. Meine Starts waren heute nicht so gut, aber ich habe trotzdem alles gegeben. Im ersten Lauf hatte ich eine wirklich gute Pace. Im zweiten Lauf war mein Start noch schlechter und es war schwer, zu überholen. Die Strecke war sehr anspruchsvoll. Es war trotzdem ein ganz besonderes Wochenende mit den Zuschauern, und ich behalte weiterhin das Red Plate für die nächste Runde, was sehr wichtig ist.“

Simon Längenfelder: „Der Schnellste zu sein, ist immer schön.“

In der Viertelliterklasse MX2 sollte das Wochenende für Simon Längenfelder gut beginnen und am Sonntag noch besser werden. Den Samstag beendete er mit einem dritten Platz im Qualifikationsrennen. Im ersten Wertungsrennen am Sonntag lag er nach dem Start zunächst auf Platz zwei. Kurz nach dem Start profitierte er aber von einem Fehler von Thibault Benistant (Yamaha), ging in Führung und war anschließend auf und davon. Der zweite Durchgang begann für ihn mit einem Holeshot und verlief ab dann ähnlich wie im ersten Lauf. Von Runde eins an setzte er sich kontinuierlich vom Feld ab und sollte von dort an erneut ohne weitere Bedrängnis den zweiten Lauf gewinnen. Mit zweimal Platz eins holte Simon seinen ersten Tagessieg in der laufenden Saison.

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Holte seinen ersten GP-Sieg in der laufenden Saison und den zweiten seiner Karriere: Simon Längenfelder

„Ein Grand-Prix-Sieg ist immer etwas ganz Besonderes! Mein erstes Podium im Jahr 2022 war ein 1:1, und das Gleiche ist dieses Jahr passiert. Das ist immer sehr schön! Ich bin zufrieden mit meinen Starts und damit, dass ich die ganze Zeit über an der Spitze geblieben bin. Der Schnellste zu sein, ist immer schön.“

Jago Geerts: „Im zweiten Lauf war ich am Start Zweiter, aber ich fühlte mich auf der Strecke nicht wohl, also ging ich lieber kein Risiko ein.“

Der Jago Geerts kam mit einem Sieg im Qualifikationsrennen ebenfalls gut in das Wochenende. Am Sonntag kam er im ersten Lauf eher suboptimal aus dem Gatter und lag nach dem Start zunächst nur im Mittelfeld. Schnell an die Spitze vorgearbeitet, überholte er zunächst seine Teamkollegen Rick Elzinga und Benistant. Danach profitierte er von einem Fehler von Kay De Wolf (Husqvarna) und übernahm Platz zwei. Da Längenfelder aber zu diesem Zeitpunkt bereits zu weit weg war, fuhr Geerts fehlerfrei auf Platz zwei ins Ziel. Lauf zwei begann Geerts direkt auf Platz zwei. Der Deutsche GASGAS-Pilot vor ihm war jedoch zu schnell, sodass Geerts zum Führenden einiges an Boden verlor und das Rennen erneut als Zweiter beendete.

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Haderte in Spanien mit der Strecke: Jago Geerts

„Das Wochenende war recht gut. Im ersten Rennen hatte ich nicht den besten Start, aber ich kämpfte mich noch auf den zweiten Platz vor, also würde ich sagen, dass es ein recht gutes Rennen war. Im zweiten Lauf war ich am Start Zweiter, aber ich fühlte mich auf der Strecke nicht wohl, also ging ich kein Risiko ein, wurde aber trotzdem Zweiter. Ich konnte die Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen, also bin ich insgesamt recht zufrieden.“

Andrea Adamo: „Der Start zum zweiten Lauf war besser, und ich schaffte es in den ersten Runden auf Platz drei, aber Simon war heute einfach schneller und fuhr einen großen Vorsprung für seinen Sieg heraus.“

Der italienische KTM-Werksfahrer Andrea Adamo fiel am Wochenende gar nicht groß auf und stand letztendlich aber doch auf Podium. Am Samstag kam er im Qualifikationsrennen als Fünfter in Ziel. Der Sonntag begann für ihn im ersten Lauf mit einem erneuten fünften Platz. Hierbei hatte Adamo keinen guten Start und musste sich vom Mittelfeld aus in die Top 5 vorkämpfen. Den zweiten Durchgang begann er auf Platz drei und beendete er auch auf Platz drei. Mit seinem 5-3-Resultat kam Adamo in der Tagesendabrechnung dann auf den dritten Platz.

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Einmal mehr auf dem Tagespodium: Andrea Adamo

„Ich war froh, dass ich im ersten Heat nach meinem schlechten Start einen Weg vorbei an den anderen Fahrern gefunden habe, um Platz fünf zu erreichen. Es war nicht einfach, zu überholen. Man musste auf Fehler der anderen warten. Der Start zum zweiten Moto war besser, und ich schaffte es in den ersten Runden auf Position drei, aber Simon war heute einfach schneller und fuhr einen großen Vorsprung für seinen Sieg heraus. Wir fahren mit Tagesrang drei nach Hause, was ein solides Ergebnis ist, aber wir müssen versuchen, bei den Starts in Zukunft konstant vorn mit dabei zu sein. Über eine ganze Saison hinweg muss man schnell, clever und konstant sein. Es geht nicht darum, nur ein paar Rennen lang schnell zu sein. Man muss immer da sein, und genau das versuche ich zu tun.“

Kay De Wolf: „Dennoch können wir viel Positives aus diesem Wochenende mitnehmen.“

Als aktuell Zweitplatzierter in der Meisterschaft hat Der Däne Kay De Wolf das Ziel, bestenfalls in jedem Rennen vor seinem derzeit größten Kontrahenten Jago Geerts ins Ziel zu kommen. Dies sollte in Spanien jedoch nicht funktionieren. In Lauf eins machte er einen Fehler, bei dem er die Strecke verließ. Hierbei gingen Geerts und Benistant an ihm vorbei und verfrachteten in auf Platz vier. Im zweiten Moto kollidierte er in der ersten Kurve mit seinem Teamkollegen Lucas Coenen (Husqvarna) und ging beinahe zu Boden. Anschließend profitierte er im weiteren Verlauf von einem Fehler Benistants und fuhr bis auf Platz vier vor. Die Top drei waren jedoch für ihn nicht mehr in Reichweite, sodass er das Rennen erneut auf Platz vier beendete. Mit zweimal Rang vier landete er auch in der Tageswertung nur auf dem vierten Platz.

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Verpasste in der Tageswertung knapp die Top 3: Kay de Wolf

„Es war ein weiterer solider Grand Prix für uns, aber man will immer mehr und das Podium war nicht weit entfernt. Dennoch können wir viel Positives aus diesem Wochenende mitnehmen. Das werden wir in Zukunft nutzen. Vielen Dank an das Team für seine Arbeit und die ständige Unterstützung!“

Alle Ergebnisse des MXGP of Spain im Detail ››

Die Highlights aus den Wertungsrennen ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Ray Archer
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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