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GP-Fahrerlager - Tom Koch

Tom Koch wechselt in ein Factory Team

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Lesedauer: 5 min

Nach vier Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit verlässt Tom Koch das KTM Kosak Racing Team. Grund dafür ist ein neuer Deal, welchen er sich keinesfalls durch die Lappen gehen lassen wollte. Wie es genau für „ToKo“ weitergeht und bei welchem Team er ab sofort unter dem Zelt stehen wird, haben wir für euch in einem Interview geklärt.

Kurz nachdem Tom Koch offiziell das Ende seiner Zusammenarbeit mit dem KTM Kosak Racing Team verkündete, begann die Gerüchteküche zu brodeln. Wie wird es für ihn weitergehen? Hat er tatsächlich einen Factory-Deal an Land gezogen? Wir haben nachgefragt!

Hi Tom, wie geht’s dir und wie läuft deine Offseason bisher?

Aktuell ist alles sehr entspannt, wie es ja meistens während der Offseason ist. Ich nehme mir gerade Zeit für die Dinge, die während der Saison zu kurz kommen. Auch sonst ist bei mir alles gut. Da sich aber nun einiges bei mir ändert, gibt es viele organisatorische Dinge zu erledigen, was auch nicht immer einfach ist. Es läuft bisher aber alles sehr gut. Ich habe neue Kraft tanken können und fühle mich jetzt schon ready für eine neue Saison!

Bevor wir mit der Zukunft weitermachen würde ich gerne nochmal einen Blick in die Vergangenheit werfen. Wie warst du mit 2024 zufrieden? Du hattest ja etwas Startschwierigkeiten, hast das Jahr dann aber trotzdem erfolgreich beendet.

Mit der Saison war ich leider nicht so zufrieden. Es fing mit der Verletzung in Arco an und ab dann kam ich nicht mehr so richtig auf einen grünen Zweig. Ich lag während der Saison noch zweimal mit einem Virusinfekt flach, was mich jeweils mindestens drei Wochen aus der Bahn geworfen hatte. Das war natürlich überhaupt nicht förderlich und gerade beim zweiten Mal hatte ich anhaltende Probleme mit meiner Lunge während der Rennen. Ich war also oft nicht bei 100%, musste Antibiotika nehmen und so weiter. In diesem Jahr hatte ich eine Pechsträhne und habe aber trotzdem immer versucht den Kopf nicht in den Sand zu stecken und das Beste aus jeder Situation zu machen. Ich konnte die Saison aber dennoch auf dem zweiten Gesamtrang bei den Masters beenden, womit ich selbst nicht gerechnet hatte. Damit war ich natürlich happy, auch wenn ich gerne um den Titel gekämpft hätte.

Die Zusammenarbeit mit Kosak war sehr erfolgreich

Nach vier Jahren kam dein Vertrag mit KTM Kosak nun zu einem Ende. Wie fühlst du dich dabei?

Sowas ist natürlich immer nicht einfach. Wir haben in der Zeit mehrere Top-Ten-Platzierungen in der WM eingefahren sowie drei zweite Gesamtränge und einen dritten Gesamtrang bei den ADAC MX Masters geholt. Man kann also sagen, dass wir sehr erfolgreich zusammengearbeitet und uns stetig weiterentwickelt haben. Dafür bin ich sehr dankbar. Nun hat sich für mich aber recht überraschend eine neue Möglichkeit geboten, welche ich einfach nutzen will. Sowas war schon immer mein Traum, insofern überwiegt definitiv die Vorfreude auf das was kommt.

Dann würde ich sagen „Butter bei die Fische“. Wie geht’s für dich nun weiter?

Es geht für mich zum MRT Racing Team Beta. Ich habe also erstmalig die Möglichkeit bekommen, für ein Factory Team zu fahren und einen „bezahlten Ride“ zu bekommen. Insofern war es einfach der logische nächste Schritt, den ich gehen musste, um weiter nach vorne zu kommen. Das bedeutet für mich auch erstmalig an dem kompletten MXGP teilzunehmen, also auch an den Übersee-Rennen. 

Dazu kann man dir dann wohl nur gratulieren! Freut uns, dass du so eine Möglichkeit bekommen hast. Das bedeutet dann mit Sicherheit auch, dass du dich ausschließlich auf den MXGP konzentrieren wirst?

Ja, ziemlich sicher! Wenn es irgendwie passt, könnte ich mir zwar auch vorstellen, noch ein oder zwei Masters-Rennen mitzunehmen, aber wir wissen ja alle, wie eng gestrickt der MXGP-Kalender ohnehin schon ist. Außerdem weiß ich nicht, wie das Team dazu stehen würde, weil sowas ja auch immer ein Verletzungsrisiko mit sich bringt. Also tendenziell werdet ihr mich 2025 nur beim MXGP sehen, ja. 

Unter diesem Zelt wird ToKo zukünftig zusammen mit Ben Watson stehen

Was bedeutet der neue Deal sonst noch für dich? Wirst du auch umziehen?

Ja, werde ich. Ich bin auf jeden Fall den kompletten Winter in Italien beim Team. Das macht ja allein vom Wetter her und den damit einhergehenden Trainingsmöglichkeiten Sinn. Während des Sommers ist das Team allerdings in Lommel stationiert. Da werd ich dann sicherlich auch viel Zeit verbringen und zwischen Lommel und Deutschland pendeln. Das steht aber noch nicht genau fest. Im Winter bin ich auf jeden Fall erstmal in Italien. Ansonsten ändert sich gar nicht so viel. Auch mit meinem bisherigen Trainer Konrad Smolinski kann ich weiterhin zusammenarbeiten, was mir persönlich sehr wichtig war, weil das einfach zwischenmenschlich passen muss. 

Wer wird neben dir sonst noch für das Team fahren?

Wir sind 2025 zwei Fahrer, Ben Watson und ich.

Was sind deine Ziele für 2025?

Dadurch, dass ich erstmalig eine komplette MXGP-Saison fahren kann und dabei auch noch Unterstützung von einem Factory Team habe, wäre es natürlich mein Traum, am Ende des Jahres unter den Top Zehn zu sein. Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab, aber wenn alles passt, denke ich, dass das möglich ist. Ich denke der Schlüssel zum Erfolg ist da vor allem Konstanz. 

Wie sieht es dann nun mit deiner Zusammenarbeit mit Weber Werke aus? Bleibst du unter den Werkeholics und werden wir dich weiterhin auf deren YouTube-Channel sehen?

Ich bin natürlich an die Partner meines neuen Teams gebunden und muss dementsprechend auch die mir zur Verfügung gestellten Klamotten von Kopf bis Fuß tragen. Einen mit Weber gebrandeten Helm oder Weber-Klamotten werde ich also nicht mehr tragen können. Dennoch habe ich mit Andreas Weber gesprochen und habe ihm gesagt, dass ich gerne weiterhin mit ihm zusammenarbeiten würde. Ich bin da ja jetzt schon wirklich lange dabei und es wäre einfach schade das alles hinzuschmeißen, nur weil ich den Helm nicht mehr fahren kann. Weil beiden Seiten etwas an der Partnerschaft liegt, sind wir nun zu dem Entschluss gekommen, dass ich die Marke ja auch anderweitig repräsentieren kann. Ich werde mit Weber Werke weiterhin zusammenarbeiten was Merch betrifft und werde auch weiterhin bei YouTube dabei sein. Durch mein neues Team entsteht da ja auch neuer interessanter Content. Zum Beispiel kann ich Einblicke geben, wie das alles so bei einem Werksteam abläuft oder wie ich die Übersee-GP’s bestreite. 

Vielen Dank für deine Zeit und alles Gute auf deinem neuen Weg!

Jonas Mucha
Jonas Mucha
Fotocredits
  • Ray Archer
  • Steve Bauerschmidt
Textcredits
  • Jonas Mucha

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2 Kommentare auf “Tom Koch wechselt in ein Factory Team

  1. Tom ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und hoffe das Du verletzungfrei durch die Saison kommst. Wir kennen uns ja ein wenig, dein Opa war mit mir zusammen im Msc Schkölen. Ich denke Du hast einen großen und hoffentlich richtigen Schritt gemacht, bleibe gesund und alles wird sicher gut.

    1. Toll, daß sich für dich diese Chance auftut, hast du dir durch deinen Kampfgeist und deine Ergebnisse als Privatfahrer mehr als verdient! Falls du ein paar Tipps von mir als Markenkollegen brauchst: ich fahre den Xtrainer und brauche am Tannengrund höchstens 1:30 länger als du (für die Runde) 😉