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Interview Jorge Prado

Drei Fragen an Jorge Prado

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Lesedauer: 4 min

Das CROSS Magazin hatte am Vorabend des MXGP of Sumbawa – der ersten Station des diesjährigen Gastspiels der FIM Motocross-Weltmeisterschaft in Indonesien – die Möglichkeit, sich mit dem derzeit Führenden der Klasse MXGP Jorge Prado zusammenzusetzen und dem 22-jährigen GASGAS-Werksfahrer aus Spanien Fragen zu seiner Saison zu stellen.

Hallo Jorge, kannst du uns bitte kurz über deine WM-Saison berichten? Wie ist sie bislang verlaufen was war bisher dein persönliches Highlight?

„Wir haben jetzt mehr oder weniger die Mitte der Saison erreicht und ich muss sagen, dass ich mit der ersten Hälfte recht zufrieden bin. Ich war sehr konstant, und eines der Dinge, die mir am meisten gefallen, ist, dass ich mich von Rennen zu Rennen verbessert habe. Das ist normalerweise sehr schwierig, wenn man bereits im Rennmodus ist. Und ja, ich bin froh, dass ich mich von Rennen zu Rennen verbessern und steigern konnte. Bereits beim Meisterschaftsauftakt konnte ich die Führung in der Punktetabelle übernehmen und trotzdem wurde ich immer besser und besser. Ich denke, das ist eines der positivsten Dinge. 

Und dann ist da auch meine Konstanz in den Qualifikationsrennen, bei denen es seit diesem Jahr ebenfalls Punkte für die Meisterschaft zu gewinnen gibt.  Da ist es sehr wichtig, immer vorne dabei zu sein. Und das ist mir in diesem Jahr sehr gut gelungen. Von daher bin ich sehr zufrieden mit der ersten Saisonhälfte und ich erwarte, dass ich in der zweiten Hälfte noch besser sein werde. Ich habe das Gefühl, dass ich mich im Vergleich zum Vorjahr verbessern konnte und werde versuchen, dieses Niveau bis zum Ende der Saison zu halten.“

Interview Jorge Prado
Zweimal stand Jorge Prado in diesem Jahr bereits auf dem obersten Treppchen des Tagespodiums

„An Höhepunkten würde ich nicht nur einen auswählen, eher zwei. Ich denke, einer der Höhepunkte war sicherlich der MXGP in Argentinien, denn ich verlies Argentinien als Meisterschaftsführender. Das hatte ich nicht wirklich erwartet, aber, nun ja, ich hatte natürlich gehofft, nach dem ersten Aufeinandertreffen als Meisterschaftsführender wieder nach Hause zu kommen. Aber das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe, es zu hoffen und dann in die Tat umzusetzen. Es war ein sehr schöner Moment, als ich meine erstes Red Plate in der MXGP-Klasse bekam.

Mein zweites Highlight, würde ich sagen, war der letzte Grand Prix in Deutschland. Das war das erste Mal, dass ich an einem Wochenende alle Rennen gewonnen habe. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich bei den Rennen vor Deutschland etwas mehr in der Tasche hatte, aber irgendwie konnte ich wegen der Starts oder weil ich mich zum richtigen Zeitpunkt einfach nicht perfekt fühlte, nicht mein volles Potenzial zeigen. Und ich habe das Gefühl, dass ich in Deutschland alles sehr gut hinbekommen habe. Deshalb denke ich, dass das ein weiteres sehr gutes Highlight in dieser ersten Saisonhälfte ist.“

Jetzt sind wir in Indonesien. Für einige Fahrer ist es nicht so schön, hierher zu kommen, anderen gefällt es dagegen. Was denkst du über den GP oder besser die GPs in Indonesien? Wie war deine Anreise?

„Mir persönlich gefällt es, dass wir auch in Übersee Rennen fahren. Wir fahren schließlich die MXGP-Weltmeisterschaft und das bedeutet, dass wir auch außerhalb von Europa fahren müssen. Die meisten Rennen haben wir bereits in Europa. Ich denke, dass es also Sinn macht, dass wir auch an andere Schauplätze fahren. Es ist für jeden schwer, hierher zu kommen, es ist eine lange Reise und dann sind die Bedingungen hier auch nicht einfach. Man muss mit allem sehr vorsichtig sein. Ich denke, das ist der negativste Teil dieser Reise.“

Interview Jorge Prado
Jorge Prado während der Media-Präsentation im Rahmen des MXGP of Sumbawa 2023

„Andererseits lernt man neue Kulturen kennen, man sieht eine völlig andere Welt. Ich denke, das hilft einem auch, wenn man wieder zu Hause ist, alles zu schätzen. Und was die Rennen angeht, so haben wir hier in Samota-Sumbawa eine sehr schöne Strecke, auf der wir letztes Jahr zum ersten Mal gefahren sind. Ich denke, es ist eine der besten Strecken, die wir im Kalender haben. Es ist eine große, breite und schnelle Strecke mit guten Sprüngen. Sie ist vor allem auch wegen des Platzes mehr im amerikanischen Stil gehalten als die meisten europäischen Strecken. Sie ist größer als andere Strecken. Also, ja, es ist schön hier zu fahren und es ist schön, dass wir auch auf Strecken fahren können, auf denen wir viel Spaß haben.

Eine der schwierigsten Herausforderungen hier ist sicher die Hitze. In Europa fahren wir normalerweise Rennen bei deutlich moderateren Temperaturen. Entsprechend ist die Hitze also auch etwas, auf das wir uns alle so gut wie möglich vorbereiten müssen. Und das macht es auch interessant, wobei ich das Gefühl habe, dass ich dieses Jahr für den GP bestens vorbereitet bin.“

Gibt es einen speziellen Grand Prix, auf den du dich in der zweiten Saisonhälfte besonders freust?

„Ich habe wenige, aber ich denke, ich freue mich auf Lommel. Das ist einer von ihnen. Das letzte Mal, dass ich in Lommel mit der 450er gewonnen habe, war im Jahr 2020. Ich denke, dass es dieses Jahr mit ein bisschen mehr Sandvorbereitung dort gut laufen wird. Ich würde mich wirklich freuen, dort den Sieg zu holen. Und dann würde ich auch gerne den GP in den Niederlanden gewinnen. Der findet dieses Mal in Arnhem – also ebenfalls im Sand – statt. Es ist zwar eine neue Strecke im Kalender, aber die meisten Fahrer kennen sie bereits, da wir dort trainiert haben. Aber für den GP wird sie sicher ein bisschen anders hergerichtet sein. Und mit so vielen Klassen und allem, wird es sich einfach anders anfühlen. Aber wie dem auch sei, im Sand zu gewinnen, wäre cool. Ja, das war’s, um ehrlich zu sein.

Vielen Dank Jorge, dass du dir die Zeit genommen hast, auf unsere Fragen so ausführlich zu antworten. Wir wünschen dir für die noch anstehenden Grands Prix alles Gute und viel Erfolg.

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Ray Archer
Textcredits
  • Jens Pohl, Malin Schmidt

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